Inhalt:
Naturschutzgebiet Broel, Waldbroelbach und suedlich angrenzende Waldbestaende des mittleren Broeltales (SU-089)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Broel, Waldbroelbach und suedlich angrenzende Waldbestaende des mittleren Broeltales |
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Kennung: |
SU-089 |
Ort: | Hennef |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 761,81 ha |
Offizielle Fläche: | 764,30 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2005 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 2025 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe a sowie Satz 2 LG
zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung aa) einer durchgehenden, weitgehend naturnahen Gewaesserlandschaft als wichtige Achse eines Biotopverbundes von landesweiter und europaeischer Bedeutung, welche umgeben ist von einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft in den Auen, ab) von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten bestimmter, zum Teil stark gefaehrdeter bzw.vom Aussterben bedrohter, wild lebender Pflanzen- und Tierarten, ac) der Broel und Waldbroelbaches - als naturnahe Mittelgebirgs- und Tieflandgewaesser einschliesslich der Muendungsbereiche von mehreren zustroemenden Baechen mit einer guten Wasserqualitaet, einer naturnahen Fliessgewaesserdynamik einschliesslich hierfuer charakteristischer Gewaesserstrukturen, wie naturnahe Steil- und Flachufer, Uferabbrueche, Auskolkungen, offene Sand- und Kies- ablagerungen, Ausbuchtungen, Alt- und Seitenarme, Rauschen, sowie mit strukturreichen Gewaessersohlen und vielfaeltigen Stroemungsmustern mit einen entsprechenden arten- reichen heimischen, sich selbst reproduzierenden Fischbestand einschliesslich anspruchsvoller Fischarten, wie Lachs, Groppe, Bach- und Neunauge, - als Ganz- oder Teillebensraum (z.B.Nahrungshabitat, Winterrastgebiet) fuer charakteristische Tierarten dieser Fliessgewaesser, wie Flussregenpfeifer, Flussuferlaeufer, Eisvogel, Gebirgs- stelze, Wasseramsel, Gaensesaeger, Uferschwalbe, Teichhuhn, Knaekente, Prachtlibelle, und Gemeine Keiljungfer, sowie - als Wuchsort von charakteristischen Fliessgewaesserroehrichten, Laichkraut- und Schwimmblatt- gesellschaften sowie von Uferhochstaudenfluren und natuerlicher Pioniervegetation mit typischen Pflanzenarten der Fliessgewaesser und Uferbereiche, ad) von Ufergehoelzen, Weich-, Hart- und Bachauenwaeldern aufgrund natuerlicher Ueberschwemmungsgebiete der Broel und des Waldbroelbaches und deren Fragmente, von Feucht-, Sumpf- und Bruchwaeldern, von naturnahen Hangwaeldern und sonstigen standort- heimischen Laubwaeldern - einschliesslich deren strukturreicher Waldmaentel - mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarteninventar, wie Pirol, Blaukehlchen (ehemaliger Brutvogel) Schwarzmilan, Graureiher, Nachtigall, Wasserfledermaus, Grosser Abendsegler, Kleiner Eis- vogel, Grosser Eichenbock, Beutelmeise, Mittelspecht, Kleinspecht, Schwarzspecht, und Grauspecht, ae) von landschaftstypischen Gehoelzstrukturen in der Aue, wie Feldgehoelzen, Gebueschen Hecken, Einzelbaeumen, und Baumgruppen sowie von Obstwiesen und Kopfbaeumen einschliesslich deren charakteristischen Tierarten, af) natuerlicher Felsbildungen einschliesslich derer charakterischer Felsvegetation und Fauna, b) in Ausfuehrung des Paragraphen 48c LG in Verbindung mit der FFH-Richtlinie und der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2.April 1979 ueber die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie, Abl.EG Nr.L 103, S.1 in der jeweils gueltigen Fassung) gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe a) sowie gemaess Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes ba) zur Erhaltung und Wiederherstellung folgender Lebensraeume gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Erlen-, Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0), - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260), - Hainsimsen-Buchenwald (9130), - Stieleichen-Hainbuchenwald (9160), bb) zur Erhaltung und Foerderung folgender wild lebender Tierarten gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie und deren Lebensraeume: - Bachneunauge (1096), - Flussneunauge (1099), - Lachs (1106), - Groppe (1163), c) gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe b) LG aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden, insbesondere ca) zur wissenschaftlichen Begleitung des Wanderfischprogramms im Rhein und seinen Zufluessen, cb) zur Erhaltung und Wiederherstellung von auentypischen Biotop- und Gelaendestrukturen der ehemaligen Naturlandschaft, d) gemaess Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe c) LG wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit, da) der stark maeandrierenden Flusslaeufe der Broel und des Waldbroelbaches mit jeweils einer vergleichsweise schmalen Aue, steilen Talhaengen mit naturnahen Hang- und Laubwaeldern, db) der Vorkommen von charakteristischen Biotopausbildungen, wie Ufergehoelzen, Altarmen, Kleingewaessern, Nasswiesen, Hochstaudenfluren und Brachen, die eine grosse Struktur- vielfalt und einen besonders hohen Verzahnungsgrad mit anderen auentypischen Biotoptypen aufweisen, sowie der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, dc) einer im Sueden der Broel offeneren, historisch gewachsenen Kulturlandschaft in der Aue, die durch einzelne Auwaldfragmente sowie durch Feldgehoelze, Baumreihen, Baumgruppen, Einzel- und Kopfbaeume strukturiert ist, die ueberwiegend den Verlauf der Gewaesser in der Landschaft nachzeichnen sowie staerkere Gelaendebewegungen markieren. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5110-0003 |
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Objektbezeichnung: |
Buchenwälder im mittleren Bröltal bei Schloss Herrnstein mit Steinchesbachtal |
Link zur Karte: | BK-5110-0003 |
Objektbeschreibung: | Die Fläche bezieht sich auf ein zusammenhängendes, südlich der Bröl liegendes Waldgebiet im FFH-Gebiet, welches sich zwischen den Ortschaften Ingersau und Bröleck erstreckt. Lokal sind naturnahe Offenbiotope vorhanden. Buchenwälder dominieren. Es besteht ein Anteil von ca. 83% Laubwald zu 16% Nadelforste und etwas über 1% Offenland. Der größte Teil des durch Eichen und Buchen dominierten Laubwaldes entspricht dem FFH-Lebensraumtyp "bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald". Als Besonderheit auf einem isolierten Kalk-Vorkommensbereich ist auch ein Kalk-Buchenwald ausgebildet (3,5% der Fläche). Insgesamt zeichnet das Gebiet eine hohe standörtliche Diversität aus, die einen Gradient von basisch bis extrem sauer reagierenden Böden umfasst. Die Laubwälder sind Wirtschaftsforste, in denen altere Wuchsklassen und mithin Altholz, Totholz bzw. sonstige Biotopbäume selten sind. Verschiedene Waldbäche fließen von Süden kommend der Bröl zu. Das im Osten liegende Steinchesbachtal weist im unteren Teil Auwälder und im oberen (östlichen) Talraum einen Offenlandkomplex aus Pfeifengraswiesen (FFH-Lebensraumtyp (LRT) 6410), braches und extensiv offen gehaltenes Nassgrünland sowie Sümpfe und Röhrichte auf. Unter diesen Sumpfflächen finden sich auch Ausprägungen mit Wollgras, Knabenkraut-Arten und einem Großbestand der im südlichen NRW extrem seltenen Art Sumpf-Lappenfarn (Thelypteris palustris). Zu den Quellregionen auf saurer reagierenden Böden sind torfmoosreiche Erlen-Quellwälder und westl. Kuchem auch pfeifengrasreiche Kiefernwälder ausgebildet. Unter einer Stromleitung im Kalkbuchenwaldgebiet ist ein Komplex aus Kalkmagerrasen und von Saumarten dominiertem Magergrünland erhalten. Westlich vom Steinchesbachtal erstreckt ein zum westlichen Gebietsende ein ca. 4 km breites geschlossenes Waldgebiet. In den zur Bröl teils steil abfallenden Talflanken sind lokal natürliche Felsen und Felsgruppen aus Sandsteinen und (selten) auch aus Kalk eingestreut. Herausragende überregionale Bedeutung hat das naturschutzgerecht gepflegte Offenland mit gut erhaltenen schutzbedeutenden Pflanzengesellschagten und seltenen Arten. Besondere Bedeutung hat auch der isolierte Kalk-Magerrasen mit für das südliche Bergische Land seltenen Artvorkommen. Letztendlich haben die zusammenhängenden Buchenwaldflächen als Zielbiotop des FFH-Gebietes europaweite Bedeutung. Die Wälder des FFH-Gebietes "Bröl" sind auch Kernflächen im landesweiten Biotopverbund (v. a. im Waldverbund nördlich der Sieg) und werden deshalb als "Gebiete für den Schutz der Natur" auch im Landesentwicklungsprogramms (LEP) abgegrenzt. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung ist eine Optimierung der Waldstruktur anzustreben unter Anhebung älterer Altersklassen, vermehrter Ausweisung von Altholzinseln bzw. Belass von Biotopbäumen und Totholz im Bestand. Das noch vorhandene Offenland ist aufgrund seiner landesweiten Bedeutung in seiner extensiven Offenhaltungspflege zu erhalten. |
Kennung: |
BK-5110-0001 |
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Objektbezeichnung: |
Wälder im FFH-Gebiet Bröl westlich Winterscheid |
Link zur Karte: | BK-5110-0001 |
Objektbeschreibung: | Der südwestlich von Winterscheid gelegene Waldanteil des FFH-Gebietes bedeckt als größeres zusammenhängendes Waldgebiet die Hänge südlich der Bröl. Es besteht ein Anteil von ca. 65% Laubwald zu 35% Nadelforste. Der größte Teil des Laubwaldes (ca. 60% von der Gesamtwaldfläche) entspricht dem FFH-Lebensraumtyp "bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald". In der Ausbildung dominiert ein Wirtschaftswald mit nur sehr geringem Anteil an Alt- und Totholz bzw. älteren Altersklassen. In den Taleinschnitten ziehen sich kleinere Quellbäche (oft sommertrocken) der Bröl zu. An weiteren Sonderstrukturen finden sich natürliche moosbewachsene Felsen in dem zur Bröl liegenden Hangbereichen und teils auch sekundär über Steinbruch und Wegebau entstandene mittlerweile naturnahe Felsen. Bedeutung hat das Gebiet v.a. als zusammenhängendes Laubwaldgebiet, das von der Waldgesellschaft her meist den standortheimischen Buchenwäldern entspricht und somit von europäischer Relevanz ist. Die Wälder des FFH-Gebietes "Bröl" sind auch Kernflächen im landesweiten Biotopverbund (v. a. im Waldverbund nördlich der Sieg) und werden deshalb als "Gebiete für den Schutz der Natur" auch im Landesentwicklungsprogramms (LEP) abgegrenzt. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung ist eine Optimierung der Waldstruktur anzustreben unter Anhebung älterer Altersklassen, vermehrter Ausweisung von Altholzinseln bzw. Belass von Biotopbäumen und Totholz im Bestand. |
Kennung: |
BK-5110-019 |
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Objektbezeichnung: |
Broeltal zwischen Bröleck und der Muendung des Derenbaches bei Bröl |
Link zur Karte: | BK-5110-019 |
Objektbeschreibung: | Im Talabschnitt zwischen dem Zusammenfluss bei Bröleck und dem Zufluss des Derenbachs hat die Bröl oft den Charakter eines natürlichen Waldflusses, abgesehen von den straßenparallelen Abschnitten. In den natürlichen Flussabschnitten durchfließt die Bröl eine waldgeprägte Talaue, die von Eichen-Hainbuchenwäldern, teils in Übergängen zu Ulmen-Eschen-Eichen-Hartholzauwäldern sowie Erlen-Auwäldern geprägt wird. Hier und da sind auch Fichtenforste oder Erlen, Eschen und Ahornforste eingestreut. Der 10-15 m breite Flusslauf wird begleitet von Schotterbänken und teilt sich oft in Inseln. Hochflutrinnen durchziehen ferner die Waldaue und ergeben lokal auch Alarme mit stehendem Wasser. Wo die Bröl den Hang anströmt sind öfters natürliche Felsen ausgebildet. Die mehr fels- und blockgeprägten Abschnitte im Unterwasser werden oft von bezeichnenden Unterwassermoosen und Rotalgen besiedelt. Letzteres aber mehr im unteren Abschnitt, da im oberen Teil unterhalb der Kläranlage Büchel die Wasserqualität etwas schlechter ist. Hier und da reihen sich Talwiesen an die randlich das Tal durchziehende Landstraße. Diese werden teils noch extensiv bewirtschaftet, sind aber oft auch sehr intensiv und artenarm. Nach dem Zusammenfluss von Homburger Bröl und Waldbrölbach ist eine Wiesenaue ausgebildet. In der Folge sind Wiesen den Eichen- und Hainbuchenwäldern der Aue vorgelagert. Unterhalb der Kläranlage Büchel wird die Bröl aufgestaut um von hier über einen Graben die alte Mühle Herrnstein zu versorgen (jetzt Energieproduktion). Das Wehr wurde vor wenigen Jahren erneuert und mit einer Fischtreppe versehen. Bis zur Burg Herrnstein durchfließt die Bröl einen mehr felsig geprägten Abschnitt und wird von Wald begleitet. Der Burg gegenüber befindet sich eine Grünlandinsel und ein Schießstand. Ab hier folgt wieder eine sehr naturnahe Aue mit Eichen-Hainbuchen und Eichen-Ulmenwäldern, die auch durch einen hohen Geophytenanteil in der Krautschicht geprägt sind. Bärlauch, Hohler Lerchensporn, Märzenbecher oder Hohe Schlüsselblume sind hier zu finden. Ein Bestand mit zahlreichen sehr alten Flatterulmen von über 1 m Stammdurchmesser ist besonders bemerkenswert. Nach der Ortschaft Ingersau, in dessen Umfeld sich wieder Wiesen und Weiden finden, durchfließt die Bröl den nächsten durch Eichen-Hainbuchenwäldern geprägten Abschnitt bis zur Talweitung vor der Derenbacheinmündung. Der hier beschriebene Biotopbereich kann als Kernfläche des FFH-Gebietes gelten. Die landes- und europaweite Bedeutung liegt in dem weitgehend naturnah fließenden Fluss mit einer noch rezent erhaltenen Auendynamik und zusammenhängenden Feucht- und Auwaldbeständen sowohl der Hart- als auch Weichholzaue, die für NRW einzigartig sind und oft Referenzcharakter haben. Besonders schutzrelevant ist auch die Fisch- und Vogelfauna. Der Brölabschnitt ist sowohl im landesweiten Biotopverbund als auch im europaweiten Verbund des Gewässersystems Bröl-Sieg ein Kernbereich und hat Bedeutung für Wanderfischarten. In der weiteren Entwicklung ist die Qualität der naturnahen Waldflächen zu erhalten und zu verbessern. Alt- und totholzreiche Abschnitte sollten Rücknahme der Nutzungsintensität erreicht werden, was hier von landesweitem Interesse ist. Die zunehmende Zerstörung der Auwaldvegetation durch die Ausbreitung des Japanknöterichs ist ein dringend zu lösendes Problem. Auch sollten die wenigen noch bestehenden artenreicheren Wiesen vor Intensivierung geschützt werden und intensive Grünlandnutzung im Bröltal möglichst zurückgenommen werden. Der Charakter der Bröl als Wildfluss ist zu erhalten und wo möglich zu verbessern, was auch eine Optimierung der Gewässerqualität einschließt. |
Kennung: |
BK-5110-0034 |
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Objektbezeichnung: |
Aue der Homburger Bröl zwischen Röttgen (Kreisgrenze) bis zum Zufluß des Waldbrölbaches |
Link zur Karte: | BK-5110-0034 |
Objektbeschreibung: | Die Aue der Homburger Bröl ist zwischen der Kreisgrenze bei Röttgen bis zum Zusammenfluss mit dem Waldbrölbach noch durch einen vergleichsweise hohen Anteil durchflossener Waldstrecken mit Auwäldern und Eichen-Hainbuchenwäldern gekennzeichnet, die sich mit teils extensiven Grünlandflächen abwechseln. Der ca. 4-8 m breite Brölbach fließt besonders in den von Auwald (incl. Eichen-Hainbuchenwald) gesäumten Strecken noch in einem gewundenen natürlichen Bett mit flachen Ufern und Schotterbänken. Von Unterwasservegetation geprägte Abschnitte sind auch wegen der Waldbeschattung selten und dann auf moosbewachsene Abschnitte mit Felssubstrat beschränkt, wo sich teils auch die Krusten-Rotalge Hildenbrandtia rivularis oder krustenförmig wachsende Süßwasserschwämme finden. Ansonsten ist der Brölbach durch Uferbefestigungen in Blockschüttung weitgehend in seinem Lauf festgelegt. Streckenweise sind diese Befestigungen erodiert oder dicht mit Ufergehölzen bestanden. Im oberen Abschnitt bei Bruchhausen und Bröl ist der Anteil von halbintensiv genutzten Wiesen höher. Die Bewirtschaftung geht oft bis an das Ufer. In einem folgenden Waldabschnitt gibt es in Höhe des ehemaligen Fabrikbereichs "Hoffnungsthal" frühere Feuchtgrünlandflächen, die sofern die Feuchtstauden nicht konkurrenzkräftig sind, durch den Neophyt Drüsiges Springkraut geprägt sind. Ein kleiner gut erhaltener Bruchwald schließt hier an. Es folgt westl. Millerscheid ein extensiv genutzter Feuchtweidenkomplex, in dessen kleinflächigen Sumpfbiotopen sich floristische Besonderheiten wie Faden-Binse, Schmalblättriges Wollgras, Fuchs-Segge oder Sumpf-Weidenröschen finden. Nach einer längeren naturnahen Waldstrecke bei Höfferhof gibt es mit der "Laachenwiese" bei Damm wieder eine floristisch bedeutende Fläche mit magerem Feuchtgrünland. Auentypische Geländesenken sind im Frühjahr länger überstaut, was Kleinseggenrieder mit Fadenbinse begünstigt. Der Rest des weiteren Auegrünlandes ist intensiv genutzt und artenarm. Bis zum Zusammenfluss mit dem Waldbrölbach folgt wieder eine naturnahe Waldstrecke. Von einem randlichen Parkplatz / Umschlagsplatz von Milchwagen gehen eutrophierende Einflüsse auf das angrenzende Schutzgebiet aus. Die landesweite Bedeutung des hier beschriebenen Talabschnittes liegt besonders in der Verzahnung naturnaher Fließstrecken mit naturnahen Wäldern, welche lokal dem Ziel der fischbiologischen Schutzprogramme entsprechen. Das Entwicklungspotenzial zur Reaktivierung weiterer naturnaher Fließstrecken ist groß. Ferner haben auch einige Feuchtgrünlandflächen der Aue landesweite Bedeutung. Im Rahmen der Biotopvernetzung ist sowohl im landesweiten Biotopverbund als auch im europaweiten Verbund natürlicher Laichgewässer des Rhein-Einzugsbereichs das Bröltal eine sehr wichtige Achse. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung ist neben der Sicherung des Bestandes die Reaktivierung weiterer Fließstrecken durch Entfesselung der Ufer ein vorrangiges Ziel. So keine ausreichende Extensivierung der Grünlandnutzung zu erreichen, sind ausreichend breite Uferrandstreifen zu schaffen. |
Kennung: |
BK-5110-600 |
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Objektbezeichnung: |
Waldbroelbach von der Kreisgrenze bei Schönhausen bis Bröleck |
Link zur Karte: | BK-5110-600 |
Objektbeschreibung: | Der Waldbrölbach zwischen der Kreisgrenze bei Schönhausen und dem Zusammenfluss mit der Homburger Bröl bei Bröleck verläuft weitgehend in einem begradigten Bett. Meist befestigen Steinschüttungen das Ufer, die aber auf größeren Strecken schon mit Ufergehölzen bewachsen sind. Lokal sind die Altbefestigungen auch mehr oder weniger verfallen. Nur etwa 15 % des etwa 10 km langen Abschnittes konnte als naturnah eingestuft werden, darunter auch eine jüngere Renaturierungsstrecke westl. Ruppichteroth. An verschiedenen Stellen säumt noch Auwald den Kleinfluss. Auch hier sind die Ufer meist befestigt. Ansonsten ist über weite Strecken ein meist ein-wenigreihiges Ufergehölz vorhanden, das von der Erle dominiert wird, der mehr oder weniger stark verschiedene andere Baumarten wie Esche und Weiden, sowie Eichen und Hainbuchen beigemischt sind. Nur kleinflächig dominieren Fichten oder Pappeln. Das Umfeld ist von den Ortsdurchflüssen von Schönenberg und Ruppichteroth, ansonsten von einer Grünland dominierten Aue geprägt. Östlich Herrenbröl und östl. Ruppichteroth ist diese angrenzende Nutzung als intensiv zu charakterisieren (teilweise auch mit Umbruch zu Maisacker), ansonsten herrscht eine extensive bis halb extensive Nutzung auf kleineren Parzellen vor. Die Abgrenzung des abgegrenzeten Bereichs orientiert sich weitgehend an dem als Naturschutzgebiet gesicherten Brölbach, Angrenzende, aber Isoliert liegende typische Talwiesen wie Im Westen bei Bröleck wurde einbezogen. Ebenso bei Herrenbröl ein Eichen-Hainbuchenwald, der auch einen ehemaligen Steinbruch und ein Kulturrelikt (Motte) beinhaltet. Die Bedeutung dieses Bachabschnittes ist im Gesamtzusammenhang mit der landesweiten Bedeutung der Bröl als naturnahes Bachtal mit einer hohen Bedeutung für die Fischfauna und dem Vorkommen von angrenzenden schutzbedeutsamen Biotopen, die für die Flussaue bezeichnend sind. Durch den höheren Anteil an Auwäldern und Ufergehölzen zeichnet sich der Abschnitt positiv aus. Im Vernetzungszusammenhang zwischen Bröl und Sieg existiert ein zusammenhängendes Gewässersystem von europäischer Bedeutung. Der noch überwiegende naturferne Fließgewässerzustand ist weiter durch Maßnahmen der Uferentfesselung zu optimieren. Hierfür sollten vorrangig die Auwälder und Ufergehölze entsteint werden. Schädigende Stoffeinträge aus Landwirtschaft und dem Siedlungsumfeld sind durch schützende Uferrandstreifen und Nutzungsentflechtungen zu vermeiden |
Kennung: |
BK-5110-602 |
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Objektbezeichnung: |
Laubhangwaelder der Broel noerdlich und westlich Winterscheid |
Link zur Karte: | BK-5110-602 |
Objektbeschreibung: | Bei den drei Flaechen handelt es sich um Eichen-Hainbuchen- und Eichen-Buchen-Hang- und Kuppenwaelder suedlich der Broelbachaue. Lokal sind Nadelholzparzellen eingestreut. Die Bestaende sind zum ueberwiegenden Teil aus starkem Baumholz und Altholz aufgebaut. Die Baumschicht erreicht in der Regel eine Hoehe von (22-)25-30 m. Unter dieser hohen Baumschicht sind meist noch juengere Baumschichten in unregelmaessiger Verteilung und Haeufigkeit ausgebildet. Oft enthalten die Bestaende alle Altersklassen vom Baumkeimling bis zum 30 m hohen Baum, so dass eine hohe strukturelle Vielfalt vorhanden ist. Die Krautschicht ist normalerweise ziemlich duerftig ausgebildet, was einerseits auf die hohen Deckungsgrade der Gehoelzschichten und andererseits auf das mehr oder weniger saure Ausgangsgestein zurueckzufuehren ist. Gelegentlich nimmt die Moosschicht nennenswerte Flaechenprozente ein. Die Waldwege sind oefters mit Wasserpfeffer-Bestaenden bedeckt. Im mittleren Eichen-Buchenwald ist zur Broel hin eine bis 6 m hohe Felsrippe vorhanden, die keine besondere Felsvegetation aufweist. |
Kennung: |
BK-5209-139 |
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Objektbezeichnung: |
Bröllauf mit Grünlandaue im Bereich der Ortschaft Bröl |
Link zur Karte: | BK-5209-139 |
Objektbeschreibung: | Nach dem Durchfluss des oberhalb liegenden bewaldeten engen Talabschnittes weitet sich das Bröltal mit Zufluss des Derenbachs zu einem bis zu 300 m breiten Kastental, in dem Grünlandnutzung dominiert. Im hier betrachteten Abschnitt um den Ort Bröl ist es v.a. eine halbintensive Pferdewirtschaft mit Weiden und Mähweiden, die in der Regel nur eine geringe bis mäßige Artenvielfalt aufweisen. Lediglich oberhalb auf der an den Wald angrenzenden Flussseite ist eine Magerweide erhalten. In diesem Umfeld besteht ferner ein strukturreicher Komplex mit einer jüngeren Obstwiese, weiteren Grünlandflächen sowie kleineren Waldflächen, die noch dem Eichen-Hainbuchenwald zuzurechnen sind. Auf diesen teilweise noch von Überflutungen der Bröl erreichten Flächen stockt auch ein Fichtenforst. Im mittleren Teil an der Ortschaft Bröl besteht ein parkartiger Bereich mit Erholungsfunktion wo u.a. ein Bolz- und Spielplatz sowie ein parkartig aufgelassener Garten besteht. Nach einer größeren extensiv genutzten Mähweide folgt intensiv genutztes Grünland mit Reitplatz um einen Pferdehof, der sich flussabwärts an einen Siedlungsteil anlehnt, der bis an den Fluss geht. Die 5-10 m breite Bröl selbst ist weitgehend über Blockschüttungen befestigt, zur östlichen Waldseite hin teils aber auch altverfallen oder unbefestigt. Eine mittlerweile wieder als naturnah einzustufende Strecke unterhalb der Brücke östl. Bröl weist eine größere Kiesinsel auf, deren flusstypische Vegetation zunehmend durch das Überwachsen mit Japanischen Staudenknöterich vernichtet wird. Die regionale bis landesweite Bedeutung liegt in einer zusammenhängenden grünland-geprägten Aue in Verbindung mit einem Flusslauf von landes- bis europaweiter Bedeutung. Das Bröltal ist sowohl im landesweiten Biotopverbund als auch im europaweiten Verbund des Gewässersystems Bröl-Sieg eine sehr wichtige Achse. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung ist neben der Sicherung oder Extensivierung der Grünlandnutzung die Reaktivierung weiterer Fließstrecken durch Entfesselung der Ufer ein vorrangiges Ziel. So keine ausreichende Extensivierung der Grünlandnutzung zu erreichen ist, sind ausreichend breite Uferrandstreifen zu schaffen. Ein isolierter Fichtenwald sollte in Auwald bzw. Eichen-Hainbuchenwald umgewandelt werden. Auf eine wirksame Besucherlenkung ist zu achten. |
Kennung: |
BK-5110-0004 |
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Objektbezeichnung: |
Strukturreicher Weidekomplex westl. Hänscheid |
Link zur Karte: | BK-5110-0004 |
Objektbeschreibung: | Kleine Grünlandfläche am oberen Talanschnitt eines Nebentälchens zum Steinchesbachtal, welches in dem NSG Bröl eingeschlossen ist, aber an das FFH-Gebiet angrenzt und somit gesondert beschrieben wird. Es handelt sich weitgehend um halbintensive Pferdeweiden, die flächenweise in Magergrünland. übergehen, welches fast die Qualität von geschütztem Magergrünland erreicht. Wenige Obstbäume sind eingestreut. Ein Heckenzug durchzieht diese Fläche. Es besteht eine Bedeutung als akzessorische Fläche zum FFH-Gebiet Bröl mit extensiv genutztes Magergrünland, das auch Teilhabitat von im FFH-Gebiet schutzrelevanten Tierarten sein dürfte. Vernetzungsbeziehungen bestehen entsprechend zum benachbarten FFH-Gebiet. Erhalt des Magergrünlandes und Extensivierung der restlichen eher artenarmen Pferdeweide hin zu Magergrünland sollte das Ziel in dieser kleinen NSG-Fläche sein. |
Kennung: |
BK-5110-273 |
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Objektbezeichnung: |
Auwaelder im Broeltal zwischen Winterscheiderbroel und Muendung des (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-5110-273 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet der Auenwaelder des unteren Broeltales umfasst an einem natuerlichen Flusslauf sehr naturnah strukturierte, ausgedehnte Hartholzauenwaelder. Oestlich der Broelaue grenzen Hangwaelder an, im Westen wird das im folgenden beschriebene Gebiet von der B 478 oder im suedlichen Teil von Viehweiden begrenzt. Die Broel ist in diesem Auenabschnitt vollstaendig oder weitgehend naturnah belassen. Der Fluss zeigt seine natuerliche Ueberschwemmungsdynamik, so dass sich typische Ufer- und Flusslauf- Strukturen wie Flachufer, felsige und lehmige Steilufer, Kies- und Sandbaenke, Tief- und Flachwasserzonen und Inseln verschiedener Groesse ausbilden konnten. Auf groesseren Kies- und Sandflaechen haben sich nitrophile Staudenfluren, Rohr-Glanzgras-Roehricht, Pestwurzfluren, lueckige, halbruderale Ufergesellschaften und einzelne Bruchweiden, Korbweiden und Erlen angesiedelt, die je nach Hoehenlage mehr oder weniger haeufig ueberschwemmt werden. Am Ufer der Broel befinden sich mancherorts schoene Straussfarnbestaende. Entlang der Broel ist ein schmaler Streifen des Hainmieren- Erlen-Auenwaldes (Stellario-Alnetum glutinosae) ausgebildet, dem sich ein artenreicher Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald (Stellario- Carpinetum) mit ueberwiegend starkem Baumholz anschliesst. Der Hartholzauenwald ist ueber lange Strecken sehr naturnah aufgebaut und enthaelt eine dichte, niedrigwuechsige und ausserordentlich artenreiche Krautschicht. Stellenweise sind im Wald noch Altarmreste sichtbar. Unter den zahlreichen alten Eichen finden sich einige Hoehlenbaeume. Auffallend ist am Boden relativ viel Totholz. Die Naturverjuengung besteht vor allem aus Bergahorn und stellenweise auch Eschen. Der Hartholz-Auenwald (Stellario- Carpinetum und Stellario-Alnetum glutinosae) suedlich Ingersauelerhof wurde stellenweise durch Entnahme aelterer Baeume verjuengt und ausgelichtet. Einige besonders stark ausgelichtete Bereiche wurden mit Esche und Bergahorn aufgeforstet. Auch im unteren Broelauen-Abschnitt sind naturnah ausgebildete Erlen- und Stieleichen-Hainbuchen-Auwaelder durch 20-30 jaehrige Eschen-, Erlen- und Fichtenpflanzungen ersetzt. Kleinflaechig wurde auch Laerche und Berg-Ahorn gepflanzt. Kleinere Gruenlandbrachen z.B. im mittleren Teil dieses Gebietes und an der Zufahrt zum Ingersauelerhof wurden zumeist mit Erle, lokal auch mit Bergahorn und Esche aufgeforstet. Eine groessere Gruenlandbrache (ca. 3000 qm) nahe Ingersauelerhof und einige kleinere Brachen im suedlichen Teil des kartierten Gebietes wurde bisher nicht aufgeforstet. Es ueberwiegen stickstoffliebende, brennesselreiche Hochstaudenfluren, durchsetzt oder randlich begrenzt von einzelnen Baeumen, Straeuchern oder Strauchgruppen wie Erlen, Schmalblattweiden und Schlehengebueschen. Eine Fettwiese wurde suedwestlich von Ingersaueler Hof einbezogen. Eine mit Erlen aufgeforstete Brache an der B 478 wurde wegen schoener Vorkommen von Primula elatior und Dactylorhiza maculata mit aufgenommen. An einer Stelle am oestlichen Hangfuss hat sich in einem nassen Erlenwaeldchen (Quellbereiche) ein kleines Gross-Seggenried entwickelt. Eine NSG-Ausweisung sollte in Zusammenhang mit den uebrigen Auwaeldern des Broeltales erfolgen. Langfristig sollte die Umwandlung der Fichtenforste und anderer naturferner Waldbestaende in standortgemaesse und naturnahe Auenwaelder angestrebt werden. Zur Zeit offene Flaechen und lichte Auenwaldstellen sollten nicht aufgeforstet werden, sondern der natuerlichen Sukzession ueber- lassen bleiben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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