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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Halberger Bachtal (SU-110)

Objektbezeichnung:

NSG Halberger Bachtal

Kennung:

SU-110

Ort: Hennef
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 39,55 ha
Offizielle Fläche: 39,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt nach § 20 Satz 1 Buchstaben a und c LG
- aufgrund der für Mittelgebirgsbäche typischen Gewässerdynamik der Bachläufe, verbunden mit den charakteristischen
Sohl- und Uferstrukturen in weiten Bereichen sowie zur Verbesserung der Uferstruktur in beeinträchtigten Abschnitten;
- zur Erhaltung und Entwicklung einer naturnahen Vegetation aus Bachauenwäldern, Ufergehölzen, Binsen- und Seggensümpfen
sowie Hochstaudenfluren mit hoher Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Einflüssen;
- zur Erhaltung und Verbesserung der Feucht- und Nasswiesen und -brachen einschließlich der Quellfluren;
- zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Hangwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil;
- in seiner Funktion als Lebensraum für bedrohte und seltene Pflanzen- und Tierarten, z.B. für Bachforelle, Schwarzspecht,
Rotmilan, , Feuersalamander; Rippenfarn und Ährige Teufelskralle;
- aufgrund der regionalen Bedeutung der Bachaue für die Biotopvernetzung;
- zur Erhaltung und Verbesserung magerer Grünlandflächen mit seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten;
- aufgrund der Bedeutung der naturnahen Wälder und der Bachläufe für Gliederung der Landschaft und das Naturerleben.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5210-040
Kennung:

BK-5210-040

Objektbezeichnung:

Halberger Bachtal oestlich Boedingen

Link zur Karte: BK-5210-040
Objektbeschreibung: Der Halberger Bach fliesst von der "Roemerstrasse" Richtung Sueden nach Oberauel, wo er in die Sieg muendet. Zahlreiche Nebensiefen muenden in das Halberger Bachtal. Die Hangwaelder zeigen noch deut- lich eine ehemalige Niederwaldnutzung an. Der Oberlauf des Baches verlaeuft durch einen grossflaechigen Wald- komplex aus Fichtenwald, Eichen-Buchenwald und Buchenwald. Das Gelaende ist durch den Bach und zahlreiche kleine Quellbaeche stark reliefiert. Lokal treten Hangquellen aus den Siefenboeschungen. Die Eichen-Buchenwaelder und Buchenwaelder lassen z.T., aufgrund ihres Stockausschlages eine ehemalige niederwaldartige Nutzung erkennen. Die Stammdurchmesser betragen zwischen 25 und 60cm, Totholz und Spechtbaeume sind vorhanden. Die Krautvegetation ist insgesamt spaerlich ausgepraegt. Die grossflaechigen Fichtenwaelder im Talhangbe- reich wurden aus dem Biotop ausgeschlossen. Westlich Oberhalberg wird die Talsohle etwas breiter, bachbeglei- tende Erlen- und Eschenwaelder, brachgefallenes Feuchtgruenland und Fischteiche begleiten den Bach bevor er stark nach Suedosten ab- knickt. Der bachbegleitende Erlenwald ist oertlich licht, mit besonnten Bachabschnitten. Der Bach ist etwa 1m breit und hat ein schottrig-sandiges Bachbett. In den brachgefallenen Feuchtweiden dominieren Waldsimse und Brennessel. Die Fischteiche im oberen Abschnitt werden intensiv genutzt und sind naturfern gestaltet, ein groesserer Fischteichkomplex wurde aus dem Biotop ausgeschlossen. Ein Teil des Baches wird in diesem Be- reich in einer schmalen Rinne, begleitet von Hainbuchen neben den Teichen entlang gefuehrt. Von Norden muendet der Angstsiefen in den Halberger Bach. Sein Quellbereich befindet sich in einem Fichtenwald, im weiteren fliesst der Bach durch einen Buchenwald und einen Eichenwald. Der Eichenwald enthaelt Hainbuchen und Buchen in der 2. Baumschicht, die Krautschicht ist gut entwickelt, die Stammdurchmesser betragen 10 - 60cm. Auf der etwas erweiterten Talsohle des Unterlaufes stockt ein junger Grauerlen-Bestand mit Hochstaudenflur und ein bachbegleitender Eschenwald. Die Talhaenge sind hier mit Fichten- wald aufgeforstet. Ein Nebensiefen muendet im Bereich einer Feucht- weide in den Halberger Bach. Unterhalb der Feuchtweide kreuzt ein Weg das Bachtal, der nachfolgende Abschnitt wird von Weiden ge- praegt. Von Westen kommt ein weiterer kleiner Nebensiefen, begleitet von einem Eichenwald mit Althoelzern und einem schmalen Eschenstreifen. Bei Halberg ist die Talsohle des Hauptbaches oertlich feuchter, mit Feuchtweiden und brachgefallenen Feuchtweiden. Die Talhaenge werden beweidet oder sind mit Eichen-Buchenwald bestockt. Zwei weitere Nebenbaeche muenden in diesem Bereich in den Halberger Bach. Von Boedingen kommt ein verzweigter Siefen, der nur wenig Wasser fuehrt. Bemerkenswert ist eine Obstweide am Oberlauf des noerdlichen Neben- siefens mit ca. 70, z.T. alten Obstgehoelzen auf einer Fettweide. Die Apfel- und Birnenbaeume sind in gutem Zustand. Ansonsten wird der Siefen von Gehoelzstreifen mit dominanter Esche und Fichte be- gleitet, an den Gelaendekanten des Gruenlandtales wachsen Straeucher und Adlerfarn. Der zweite Nebensiefen kommt von Oppelrath. Die Bachrinne wird von kleinflaechig wechselnden Laubwaeldern begleitet, der Talhang ist mit Fichten bestockt. Der Bach entspringt in einem Buchenwald mit Starkholz, mehrere Quellsiefen fuehren nur temporaer Wasser. Im wei- teren Verlauf geht der Buchenwald in einen Birkenwald mit Hainbu- chen und schliesslich in einen Erlenwald ueber. In der Siefenrinne stehen bachbegleitend Erlen und Eschen. Die Fischteiche am Unter- lauf sind naturfern gestaltet, einige kleine Teiche werden derzei- tig nicht genutzt. Unterhalb der Muendung der Nebensiefen wird der Halberger Bach von Eschenmischwaeldern, Hainbuchenwaeldern, Eichenwaeldern und einem kleinen Pappelmischwald im Bereich der Talsohle begleitet. Der Eichenwald am Unterlauf hat eine artenreiche Krautschicht, er enthaelt oertlich sehr viel Esche, die Baeume erreichen Durchmesser bis zu 70 cm. Der Bach ist hier 1m breit mit einem naturnah struk- turierten, schottrigen Bachbett. Die Hainbuchenwaelder wurden ehemals als Niederwaelder genutzt, sie haben jetzt Stammdurchmesser von 25cm. Suedlich und oestlich Kningelthal befinden sich Magerwei- den und eine Obstweide am steilen Talhang. Auf der Obstweide stehen mehr als 30, ueberwiegend alte, hoehlentragende Apfel- und Birnenbaeume. Die meist nur kleinflaechig gut ausgepraegten Magerweiden gehen z.T. in Fettweiden mit artenarmer eutraphenter Krautschicht ueber, sie sind an den Gelaendekanten naehrstoffarm und flachgruendig, die Wiesenmargerite ist oertlich aspektbildend. Der Kalbersiefen, ein weiterer Nebensiefen muendet oestlich Knin- gelthal in den Halberger Bach. Eine Quelle ist nicht mehr auszuma- chen. Der Bachlauf fliesst durch einen Hainbuchenwald, Fichtenwald und einem Eichen-Buchenwald. Die Siefenrinne weist keine besondere Vegetation auf, der Bachlauf wirkt naturnah, Quellen treten am Talhang aus. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 20 c-Flaechen vor: - Quelle (yFK0), - naturnaher Bach (yFM0), - Teich (yFF), - Feuchtweide (yEC2), - brachgefallene Feuchtweide (yEE3), - bachbegleitender Erlenwald (yAC5), - bachbegleitender Eschenwald (yAM2).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (17,63 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,83 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (12,40 ha)
  • Eichenwald <AB0> (5,22 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,31 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,61 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,31 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,92 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,31 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,65 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (2,61 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (1,96 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (1,96 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,65 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,65 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,65 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,65 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,65 ha)
  • Fettweide <EB0> (5,22 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,61 ha)
  • Magerweide <ED2> (3,26 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,31 ha)
  • Teich <FF0> (1,31 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,65 ha)
  • Bach <FM0> (0,65 ha)
  • Obstanlage <HK0> (3,26 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Rote Waldameise (Formica rufa)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Bachtales mit naturnahem Bachlauf,
    wertvollen Feucht- und Hangwaeldern und vereinzelt auf der Talsohle
    vorkommenden Feuchtgruenlandflaechen
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Biozideinsatz
  • Duengung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • keine Aufforstung
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • keine Fischteichanlage
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Obstbaumpflege
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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