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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hunnenbach und Zuflüsse (SU-114)

Objektbezeichnung:

NSG Hunnenbach und Zuflüsse

Kennung:

SU-114

Ort: Hennef
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 15,40 ha
Offizielle Fläche: 15,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt nach § 20 Satz 1 Buchstaben a und c LG
- aufgrund der für Mittelgebirgsbäche typischen Gewässerdynamik der Fließgewässer, verbunden mit den charakteristischen
Sohl- und Uferstrukturen;
- zur Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Erlen- und Eschen-Bachauenwälder mit vielfältigen Übergängen zu feuchten bis
trockenen Hangwäldern unterschiedlicher Entwicklungsstadien;
- zum Schutz quelliger Waldstandorte mit hoher Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Einflüssen;
- in seiner Funktion als Lebensraum für bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten,
z.B. für Bachforelle, Dachs, Schwarzspecht, Rotmilan, Feuersalamander, Rippenfarn;
- aufgrund der regionalen Bedeutung für die Biotopvernetzung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5210-081
Kennung:

BK-5210-081

Objektbezeichnung:

Quellbaeche

Link zur Karte: BK-5210-081
Objektbeschreibung: Stark bewaldetes Bachtalsystem im nordoestlichen Grenzbereich des LP-Gebietes Hennef mit kleinflaechig eingestreuten, z.T. aufgeforsteten (1997) Gruenlandflaechen. Der Kammerforstbach beginnt an der "Roemerstrasse" randlich eines Buchen-Eichenwaldes ehemaliger Niederwaldnutzung. Im weiteren Ver- lauf ist das Bachtal bis zum Streithardssiefen mit Fichten aufge- forstet. Der Streithardssiefen, der Wonnertsiefen und ein Talhangbereich sowie ein Talsohlenabschnitt des Kammerforstbaches sind mit Buchenwald bestockt. Die Stammdurchmesser betragen etwa 25 - 50 cm, eine Krautschicht ist kaum vorhanden. Am maeandrierenden, naturnah strukturierten Bach wachsen Erlen. Am Wonnertsiefen stocken einige sehr alte, knorrige Buchen, junge Buchen kommen nach. Die Quelle ist ohne quelltypische Vegetation. Am Unterlauf des Wonnertsiefen ueberwiegen Fichtenwaelder, kleinflaechig sind eine Wiese und eine brachgefallene Feuchtweide mit Hochstaudenflur eingestreut, die jedoch stark beweidet bzw. von Brennesseln beherrscht sind. Nach dem Zusammenfluss von Kammerforstbach und Wonnertsiefen setzt sich das Gewaesser als Hunnenbach fort. Die Talsohle ist ueber einen laengeren Abschnitt mit Fichten aufgeforstet, unterbrochen von kleinflaechigen Brachen mit Adlerfarn und Himbeere als dominante Arten oder von Feuchtbrachen mit Hochstaudenflur, die 1997 zum Teil mit Erlen und Eschen aufgeforstet worden sind. Im gesamten weiteren Verlauf ist der Bachlauf zwar nicht begradigt oder veraendert. Die Talsohle ist jedoch an vielen Stellen durch Wegebau und Fichtenforste beeintraechtigt. Die Talhaenge sind nahezu durchgehend mit Fichten aufgeforstet und wurden nicht in das Biotop einbezogen. Oestlich Niederhalberg ist ein kleiner Talhangbereich mit Buchen- Eichenwald bestockt. Auf der Talsohle waechst kleinflaechig ein bachbegleitender Eschenwald. In diesem Bereich ist die Tal- sohle stark reliefiert, mit wechselnden Standortverhaeltnissen. Der Bach ist etwa 1 - 1,5m breit mit naturnah strukturiertem, schottrigem Bachbett. Im weiteren Verlauf wird der Bach von einem Gehoelzstreifen aus Eichen, Hainbuchen, Eschen und Weiden begleitet. Im letzten Bachabschnitt vor der Muendung in die Sieg, fliesst der Bach als schmales Rinnsal durch intensiv beweidetes Gruenland. Die Weide ist stark reliefiert, an den steilen Haengen geht sie in eine Magerweide ueber. Ein anschliessender kleiner Roehrichtbestand wird unmittelbar von 2 Wegen flankiert und ist ein wichtiger Amphi- bienlaichplatz. Der Bach ist durch Trittschaeden gestoert. Am Ober- hang stocken ein Eichen-Buchenwald und ein Buchen-Eichenwald mit spaerlicher Krautvegetation, mit Totholz und Totbaeumen sowie ein- zelnen knorrigen alten Buchen. Auch hier stehen zahlreiche mehrstaemmige Gehoelze.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (6,56 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,28 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,03 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,41 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,85 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,03 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,82 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,41 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,41 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,41 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,21 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,41 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,82 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,44 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,41 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,62 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,21 ha)
  • Bach <FM0> (0,21 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
Tierarten:
  • Dachs (Meles meles)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines Bachtales mit streckenweisem
    naturnahem Bachlauf und ehemals wertvollem Feuchtgruenland
    und Buchen-Hangwaldresten
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Kahlschlag
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • keine Fischteichanlage
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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