Inhalt:
Naturschutzgebiet (SU-123)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
SU-Elisenthal und angrenzende Waelder |
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Kennung: |
SU-123 |
Ort: | Windeck |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 448,99 ha |
Offizielle Fläche: | 449,08 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2017 |
Inkraft: | 2017 |
Außerkraft: | 2037 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes
1. gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten insbesondere 1.1. naturnaher Waldbiotope, die in Teilflächen dem Charakter natürlicher Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse und in Teilflächen dem Charakter prioritärer natürlicher Lebensräume im Sinne der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie vom 21. Mai 1992, ABl. EG Nr. L 206/7 " FFH-Richtlinie") entsprechen, wie: - Auwälder, vor allem bachbegleitende Erlen-, Eschen- und Weichholzauwälder; - Bruch-, Sumpf-, Moor- und Torfmoos-Walzenseggen-Erlenbruchwälder; - Hainsimsen-Buchenwälder; - Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder; 1.2 sonstiger naturnaher Laubwaldbestände, insbesondere Eichen- und Eichen-Buchen-Mischwälder, 1.3. eines ökologisch wertvollen Gewässersystems mit guter Wasserqualität, zum Teil mit gesetzlich geschützten Biotopen nach § 30 BNatSchG, das insbesondere geprägt ist - durch untereinander verbundene, naturnahe, fließende Gewässer und ihre Auen mit biotoptypischen Strukturen, wie zum Beispiel naturnahe Bäche mit verschiedenartig ausgebildetem Gewässergrund und sonstigen fließgewässertypischen Strukturen (einschließlich Uferbereiche); - naturnahe, stehende Binnengewässer mit naturnaher Unterwasser- und Schwimmblattvegetation sowie sumpfigen, teilweise niedrig bewachsenen Uferzonen; - Uferhochstaudenfluren sowie kleinflächige Sümpfe und Riede, ökologisch wertvolle Röhrichte und Großseggenriede; - Quellbereiche mit teils natürlichen quellwasserbeeinflussten Randlebensräumen, wie der Milzkraut- Gesellschaft; 1.4 von Biotopen mit Offenlandcharakter, die zum Teil nach § 30 BNatSchG geschützt sind, wie: - Kleinflächiges Nass- und Feuchtgrünland sowie sonstiges artenreiches Grünland; - Saumstrukturen, wie feuchte Hochstaudensäume und Waldsäume der planaren Höhenstufen inklusive Waldsäume, einschließlich Baldrian-Mädesüßfluren; - Rispenseggenriede; Sandginster-Heide-Fragmente; 1.5 von Böden mit einem sehr hohen Biotopentwicklungspotential sowie einer hohen Regelungs- und Pufferfunktion; 1.6 des Gebietes als Lebensraum zahlreicher Pflanzenarten, die zum Teil in ihrem Bestand gefährdet oder stark gefährdet sind und zum Teil auf der Roten Liste NRW stehen, wie Steif-Segge, Sumpf-Blutauge, Winter-Schachtelhalm und Königsfarn; 1.7 des Gebietes mit Vermehrungs- und/oder Nahrungshabitaten zahlreicher Tierarten, die zum Teil in ihrem Bestand gefährdet oder stark gefährdet sind: - Vögel, wie zum Beispiel: Gartenrotschwanz, Rauchschwalbe, Hohltaube, Schwarzspecht, Eisvogel und Wasseramsel; - Amphibien, wie zum Beispiel: Feuersalamander, Kammmolch; - Insekten, wie zum Beispiel Gebänderte Prachtlibelle, Blauflügelige Prachtlibelle, Hummelschwärmer, Kleiner Eisvogel; - Fische, wie zum Beispiel: Bachforelle, Groppe, Lachs 1.8 des Gebietes als potentieller Lebens-, Fortpflanzungs- und Rückzugsraum sowie potentielles Nahrungshabitat für unter anderem - verschiedene Fledermausarten; - verschiedene Vogelarten: Greifvögel, Spechte und Eulen; 2. gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen, insbesondere wegen der - vorkommenden Relikte historischer Nutzungen, wie ehemalige Köhler- und Verhüttungsplätze, Hohlwege und Wüstungen ;- teilweise bestimmenden historischen Waldnutzungen, wie zum Beispiel die Produktion von Eichenlohe und "Mehrstämmigkei" als Folge der historischen Niederwaldnutzung; - extensiven Nutzung der Grünflächen, durch die artenreiches Feucht- und Nassgrünland bzw. kleinflächige Heidebereiche entstanden sind; 3. gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit - der zum Teil miteinander verzahnten Fließgewässer, die gekennzeichnet sind durch: - Den naturnahen Verlauf des Trimbaches und des Engbaches sowie von weiteren Fließgewässern des Gewässersystems, wie zum Beispiel Wolfstalbach, Körschbach, Ommerothsbach, Engelssiefen, Hohenbenstsiefen; - den natürlichen Strukturreichtum der Gewässer sowie deren Vernetzung mit extensiv genutzten Grünlandflächen und/oder naturnahen Laubwaldbeständen; - eine gute Wasserqualität; - der landschaftsraumtypischen Biotope, insbesondere solche feuchter bis nasser, quelliger oder magerer Ausprägung, sowie der Vorkommen von bedrohten Pflanzengesellschaften und von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten; - der naturnahen Laubwaldbestände, unter anderem der verschiedenartig ausgeprägten Hainsimsen- Buchen-, der Bruch-, Moor- und Auenwälder; - der kulturhistorisch entstandenen Waldanteile mit hohem Eichenanteil und niederwaldartiger Struktur sowie der weiteren Zeugnisse historischer Nutzungen; - des Gebietes und seiner Bestandteile im regional bedeutenden Biotopverbund von Fließgewässern, Wäldern und Grünland. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5111-058 |
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Objektbezeichnung: |
Elisental noerdlich Dattenfeld, Nutscheid |
Link zur Karte: | BK-5111-058 |
Objektbeschreibung: | Abwechslungsreiches Waldbachtal noerdlich Dattenfeld. Natuerlicher, sauberer Waldbach, staendig wasserfuehrend, durchfliesst ueber- wiegend aeltere Laubmischwaelder, Erle-Esche, Esche-Ahorn, Stieleiche-Hainbuche, Stieleiche-Buche, die von Ufergehoelzen unterbrochen werden. Bachbett teils steinig, teils lehmig, im unteren Talabschnitt schluchtartig. Hier maeandriert der Bach durch Eschen-Ahorn- Waelder, die weiter abwaerts in feuchte Erlen-Eschen-Waelder ueber- gehen. Am gesamten Bach niedrigwuechsige Ufer- und Quellfluren. In lichten Bereichen dominieren Uferhochstaudenfluren. Am Bach liegen 3 Teiche. Kuerzlich wurden auf einer Freiflaeche nach geraeumtem Schneebruch im oberen Bachtal zahlreiche kleine Teiche angelegt, dazwischen Erlenstockausschlaege. Das Elisental liegt inmitten ausgedehnter Waelder. Teiche: Der noerdliche, nur etwa 400 qm grosse Teich ist ueberwiegend flach, nur im nordwestlichen Teil etwas tiefer. Der Grund ist schlammig. Nur durch einen Damm getrennt fliesst oestlich der saubere Trimbach vorbei. Am westlichen Rande befindet sich ein Forstweg. Etwa 150 m weiter suedlich liegen die beiden anderen, groesseren Teiche. Diese beiden Teiche sind durch einen schmalen Damm getrennt. Der obere Teich hat nur eine geringe Wassertiefe, waehrend der untere ueberwiegend tief ist. Wieder nur durch einen Damm getrennt fliesst der Trimbach westlich dieser beiden Teiche. An einer Stelle ist der Damm durch Hochwasser beschaedigt. In allen Teichen hat sich eine Unterwasser- und Schwimmblattvege- tation entwickelt. In den schlammigen Uferzonen der beiden flachen Teiche wachsen Roehrichte und Grosseggenrieder. Die Ufer der Teiche werden insbesondere von Erlen gesaeumt. Bemerkenswerter Reichtum an Libellen. Der faunistisch reichhaltige Bach erhoeht die Artenvielfalt der gewaessergebundenen Fauna des Gebietes (z.B. Vorkommen von Wasseramseln, zahlreichen Koecher- und Eintagsfliegenarten, Bachhaften, gefaehrdeten Libellenarten etc.). |
Kennung: |
BK-5111-001 |
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Objektbezeichnung: |
Engbach nordoestlich Wilberhofen mit Seitental |
Link zur Karte: | BK-5111-001 |
Objektbeschreibung: | Engbach und Kleinensiefen sind unverbaute, staendig wasserfuehrende Bachlaeufe. Das Vorkommen zahlreicher Koecherfliegen- und Eintags- fliegenlarven belegt eine gute Wasserqualitaet. Der Engbach-Quellbereich liegt im Oberbergischen Kreis. Eine Quelle liegt jenseits eines talquerenden Waldweges. Der Bach fliesst bis zur Einmuendung des Kleinensiefens ueberwiegend naturnah in einem bewaldeten Kerb- bis schmalen Sohlen-Kerbtal. Fichtenforste dominieren, oertlich kommt Hainbuchenwald (z.T. Buschwald) und nach Durchforstung im Unterwuchs gestoerter Buchenwald vor. Der Bach wird im Oberlauf zu zwei Teichen aufgestaut, zwischen denen ein Forstweg verlaeuft. Die Teiche sind ohne Bewuchs. Unterhalb der Einmuendung des Kleinensiefens weitet sich das Tal auf. Das frueher durchgaengig gruenlandgenutzte Tal wird nur noch im unteren, siedlungnahen Teil bewirtschaftet (Pferde- und Ponyweide, kleinflaechig Wildacker). Ansonsten dominieren extensiv genutzte, teils feuchte Wiesen sowie teils vernaesste Gruenlandbrachen. Kleine Flaechenanteile entfallen auf talgliedernde Feldgehoelze sowie eine mit Erlen verbuschte Nassbrache. Der Engbach ist begradigt und z.T. wohl auch tiefergelegt. Oertlich besitzt er bis 2 m hohe Steil- ufer. Hier wurde 1998 der Eisvogel beobachtet. Die Talraender sind vorwiegend mit eichen- oder hainbuchenreichem Laubwald bewachsen. Der Kleinensiefen entspringt oberhalb eines talquerenden Forstweges in einer nicht genau lokalisierbaren Sickerquelle. Er durchfliesst bis zur Muendung in einen Stauteich ein enges, fichtenreiches Kerbtal, das durch Waldwegebau beeintraechtigt ist. Von Westen muendet ein in einem mit Fichten (teils junge Aufforstung, teils mittleres Baumholz) bestockten Talkessel gelegenes Quellbachsystem mit drei naturnahen Quellbaechen ein. Der Stauteich weist etwas Bewuchs auf (Flutschwaden). Seine suedliche, zum talquerenden Forstweg gelegene, kleine Boeschung ist u.a. mit relativ mageren Gruenlandarten bewachsen. Unterhalb des Stauteiches muendet ein weiterer naturnaher, vorwiegend durch Fichtenwald fliessender Quellbach ein. Der Quellbach besitzt einen schmalen Krautsaum aus typischen Bachbegleitarten. Bis zur Muendung in den Engbach fliesst der Kleinensiefen durch verlichtete Fichten-, z.T. auch Pappelbestaende. Der naturnahe Unterlauf wird im oberen Abschnitt von einem eschenreichen Auenmischwaeldchen begleitet. 1990 wurde nur der im Oberbergischen Kreis gelegene Bachabschnitt nachkartiert, 1998 nur der im Rhein-Sieg-Kreis gelegene Biotop- ausschnitt. Die Biotoptypenliste und die biotoptypenbezogenen Pflanzendaten resultieren alle aus der Kartierung von 1998 und umfassen somit lediglich den Rhein-Sieg-Kreis. |
Kennung: |
BK-5111-147 |
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Objektbezeichnung: |
Laubwaldparzellen am Hohen Waeldchen und am Grossen Siefenberg |
Link zur Karte: | BK-5111-147 |
Objektbeschreibung: | Es handelt sich um zwei Eichen(misch)waelder auf ostexponierten Berghaengen im Nutscheid. Die westliche Waldflaeche wird von einem teils lichten Traubeneichen- bestand eingenommen. Der Stammdurchmesser der Baeume schwankt zwischen 0,2 und 0,5 m. Oertlich findet sich reichlich bis etwa 1 m hoher Fichten-Jungwuchs. Ansonsten ist eine Strauchschicht nur sehr spaerlich, die Krautschicht zumeist bodendeckend entwickelt. Der Wald wird von drei annaehernd hangparallel verlaufenden Forst- wegen gequert. Der obere Weg ist befestigt, der untere Weg wird nicht mehr genutzt. Zwischen dem unteren und dem mittleren Weg waechst als floristische Besonderheit etwas Seidelbast. Am Oberhang stockt etwas Bergahorn-Stangenforst. Der Wald setzte sich 1986 noch weiter nach Norden fort, ist hier jedoch 1998 nach Kahlschlag mit Fichten- oder Birkenbuschwald bewachsen (aus dem Biotop ausgegrenzt). Die oestliche Flaeche wird von einem Buchen-Eichenwald eingenommen. Die Buche tritt wechselweise in der 1. oder 2. Baumschicht oder in der Strauchschicht auf. Der Stammdurchmesser der Baeume liegt zwischen 0,2 und 0,6 m, einzelne Althoelzer erreichen Stammstaerken von rund 0,8 m. Gelegentlich ist die Baumrinde mit epiphytischen Blattflechten bewachsen. Mehrstaemmige Buchen belegen eine ehemalige Niederwaldnutzung. Der Unterwuchs ist wechselhaft entwickelt. Im Gebiet befinden sich alte, teilweise vermodernde Baumstubben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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