Inhalt:
Naturschutzgebiet Ebberg (UN-001)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ebberg |
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Kennung: |
UN-001 |
Ort: | Schwerte |
Kreis: | Unna |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 17,75 ha |
Offizielle Fläche: | 18,60 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1979 |
Inkraft: | 1998 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,
- Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten insbesondere - (Eichen-Hainbuchenwald / Hainsimsen-Buchenwald, - Birken-Pappelgebuesch, - Gebuesch, - trockene Hochstaudenfluren, - frische bis feuchte Hochstaudenfluren, - Felsgesellschaften, - Silikattrockenrasen, - Magerwiesen, - Fettwiese, - Feuchtwiese, - Trittfluren und Kleingewaesser mit Roehricht, - Aus wissenschaftlichen und erdgeschichtlichen Gruenden zum Erhalt der geologischen Aufschluesse in den Sprockhoevel-Schichten des Oberkarbons, - Wegen der besonderen Eigenart und Schoenheit des vielfaeltigen und stark strukturierten Hoehenrueckens. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4511-901 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Ebberg |
Link zur Karte: | BK-4511-901 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet Ebberg liegt im Osten des Höhenzuges des Ardeygebirges über dem Ruhrtal, An der Südostflanke der namensgebenden Erhebung Ebberg gelegen, wird das Naturschutzgebiet im Westen durch die ehemalige Nutzung als Ruhrsandsteinbruch und im Osten durch Buchenhochwald und verschiedene Forsten geprägt. Im aufgelassenen Steinbruch hat die Abbautätigkeit ein stark gegliedertes Oberflächenrelief mit einer Anzahl von Abbauterrassen, Steilwänden, Felsschutthalden und Kleingewässern hinterlassen. Die ehemals offene Abbaustätte ist mittlerweile weitgehend bewaldet oder sukzessive verbuschend, dennoch findet man noch auf kleinem Raum einen starken Wechsel von edaphischen, mikroklimatischen und anderen standörtlichen Faktoren. Auf etwa 40m Höhenunterschied sind vier ehemalige Abbausohlen terrassenförmig deutlich ausgearbeitet und teilweise von Steilstufen getrennt, noch gut im Gelände erkennbar. Diese durch gezielte Pflegeinsätze von Gehölzaufwuchs freigehaltenen Bereiche bergen fragmentarisch noch Trockenrasen und Heideaspekte. Vegetationsfreie Gesteinsbänke und offene Bodenstellen auf Schottern sind teilweise Folge des enormen Besucherdrucks und vermitteln begleitet von trockeneren Hochstaudenfluren zwischen den Terrassen. In einem kleinen vernässten und schwach durchströmten Zwickel konnte sich eine feuchte Hochstaudenflur mit bemerkenswertem Orchideenbestand entwickeln. In sämtlichen offenen Bereichen ist eine unerwünschte Durchdringung mit Gehölzaufwuchs, Brombeeren und Neophyten erkennbar. Ursprünglicher Grund für die Unterschutzstellung des ältesten Naturschutzgebietes im Kreis Unna als "Amphibienbiotop", war das reichhaltige Vorkommen mit sieben Lurcharten in den Kleingewässern. Dort wo die geologische Schichtfolge, feinkörnige Substrate und eine Abdichtung durch pflanzliche Zersetzungsprodukte es zuließen, entstanden Kleingewässer unterschiedlicher Charakteristik. Von wenigen bis zu mehreren hundert qm Fläche sind sie allesamt flachgründig und fallen zum großen Teil regelmäßig trocken. Vor der bemerkenswerten Kulisse eines höheren Felsabbruchs liegt das größte und vegetationskundlich interessanteste Gewässer mit schützenswerten Wasserpflanzengesellschaften. Kleinere, temporäre Gewässer sind vor allem als Fortpflanzungsgewässer für , Kreuz- und Geburtshelferkröte bedeutsam, die in Kombination mit den offenen, thermisch begünstigten Standorten geeignete Habitatrequisiten auf engen Raum vorfinden. Flächig dominierend sind in dem alten Steinbruch allerdings Birkenmischwälder mit häufig Zitterpappel als weiterer Hauptbaumart. Sie haben mittlerweile eine Größe erreicht, dass ehemalige Abbauwände und Geröllhalden weitgehend vollständig beschattet sind. Somit sind die durch die Abbautätigkeiten freigelegten, geologisch bemerkenswerten Aufschlüsse weitgehend unsichtbar. Lokal kommen Weiden- und Pappelbestände hinzu. Kleine Parzellen werden auch von Buchen- und Eichenmischwaldbeständen eingenommen. Die später zum NSG zugeschlagene Erweiterungsfläche östlich des Steinbruchs weist eine deutlich ruhigere Oberflächenform auf. Nur an zwei größeren Hohlformen ist die ehemalige Sandsteinentnahme noch erkennbar. Auf einem Großteil der Hangpartien stocken mittelalte Hainsimsen-Buchenwälder und Eichenmischwälder mit wenig Tot- und Altholz und gering ausgeprägter Strauch- und Krautschicht. Auffällig sind hier wie im gesamten Naturschutzgebiet die große Anzahl an Ameisenbauten. Die höher gelegenen Bereiche des Ebbergs werden hier fast ausschließlich von älteren, strukturarmen und standortungerechten Aufforstungen eingenommen. Hier stocken Roteichen-, Spitzahorn-, Erlen- Lärchenbestände teilweise in Monokultur. Der Ebberg als ausgeprägter, naturnah und vielfältig entwickelter Biotopkomplex mit den Eichen-Mischwaldflächen und Hainsimsen-Buchenwaldflächen, den Birkenmischwäldern und Gebüschbeständen, Hochstaudenfluren verschiedener Ausprägung, Trockenrasenfragmenten, Trittfluren, Felsgesellschaften, Kleingewässern etc. erfüllt eine wichtige Habitatfunktion für gefährdete Tier und Pflanzenarten als Lebens-, Rückzugs- und Ausbreitungsraum innerhalb eines intensiv bewirtschafteten und genutzten Landschaftsraumes. Aufgrund seiner Genese als alter, anthropogener Sonderstandort besitzt der Ebberg insbesondere hinsichtlich der Herpetofauna eine typische und reichhaltige Artengarnitur, die im Kreis Unna einzigartig ist. Die Kleingewässer und Trockenrasenfragmente mit ihrer charakteristischen Vegetation und Entomofauna sind auch in Ermangelung vergleichbarer Standorte für das weitere Umfeld bemerkenswert. Bedeutsam ist der offengelassene Steinbruch auch in erdgeschichtlicher Hinsicht, da die Abbruchwände einen Einblick in die geologisch ältesten Gesteinsfolgen des Kreisgebietes aus dem Oberkarbon erlauben. Als östlicher Ausläufer des Ardeygebirges vermittelt der Ebberg sowohl über die Achse des Höhenzuges nach Westen als auch nach Süden zum Ruhrtal und nach Osten zu benachbarten Naturräumen. Gleichwohl schränkt die Lage nahe stark frequentierter Autobahnen den Austausch im Sinne des Biotopverbundes stark ein. Um so bedeutsamer wird die Funktion als Refugialraum innerhalb eines infrastrukturell und siedlungstechnisch stark erschlossenen und agrarisch intensiv genutzten Umfeldes. Im regionalen Biotopverbund spielt der Ebberg damit als eine Kernfläche, sowohl für Waldarten als auch für Organismen von eher xerothermen Offenlandstandorten, eine zentrale Rolle für die Wiederbesiedlung entlang des Höhenzuges als auch in umliegenden planaren und subcollinen Landschaftsräume. Das NSG Ebberg leistet damit einen wertvollen, unverzichtbaren Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und -stätten wildlebender Pflanzen- und Tierarten. Zentrale Entwicklungsziele liegen in der Sicherung und Optimierung der wertgebenden Amphibiengewässer und trockenen Lebensräume auf sekundären Felsstandorten, wobei maßgeblich hier einer weiteren Verbuschung Einhalt gegeben werden muss. Besonders vor dem Hintergrund der Gefahren der Verinselung und des lokalen Aussterbens von hochgradig angepassten Organismen liegt ein Hauptentwicklungsziel in der nachhaltigen Offenhaltung und Ausweitung von offenen Magerrasenstandorten innerhalb des ehemaligen Steinbruchs. Die enge Verzahnung von Waldstandorten, trocken-warmen zu aquatischen Lebensräumen soll derart optimiert werden. Für die bewaldeten Bereiche des NSG Ebberg steht auf aufgeforsteten Parzellen im Norden und Osten langfristig ein behutsamer Umbau in standortgerechte Waldgesellschaften an. Die Wälder innerhalb der alten Steinbruchkulisse im Westen, bieten nach einigen Dekaden der Sukzession auch weiterhin die Chance auf ungestörte natürliche Entwicklungsprozesse. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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