Inhalt:
Naturschutzgebiet In der Laake (UN-010)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG In der Laake |
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Kennung: |
UN-010 |
Ort: | Luenen |
Kreis: | Unna |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 15,87 ha |
Offizielle Fläche: | 15,90 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1985 |
Inkraft: | 2007 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a) und c) LG, insbesondere:
- wegen der floristischen, allgemein zoologischen und besonderen ornithologischen Bedeutung der Gebiete als regionale Rückzugs- und Regenerationszentren für bestandsgefährdete Tier- und Pflanzenarten. - zur Förderung und Wiederherstellung von extensiv genutzten Feuchtwiesengesellschaften sowie naturnaher Waldbereiche. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4311-0018 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "In der Laake" |
Link zur Karte: | BK-4311-0018 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet "In der Laake" liegt suedoestlich der Innenstadt Luenens im Stadtteil Beckinghausen. In einem stark urban-industriell und infrastrukturell erschlossenem Umfeld lokalisiert, teilt der Datteln-Hamm-Kanal das NSG in einen Ost- und Westteil. Nach Sueden begrenzt eine Gueterbahntrasse beide Teilgebiete. Kleingartenanlagen, Siedlungsrandlage und agrarisch genutzte Enklaven bilden die noerdliche Peripherie. Zusammen mit der benachbarten Bundes- und Landstrasse entsteht deutlich der Eindruck einer Insellage. Auf Grund von bergbaubedingten Absenkungen des Oberflaechenniveaus entstanden ein strukturreiches Gewaesser und ausgedehnte Feucht- und Nasswaelder sowie wertvolle Gruenlaender mit bemerkenswerten Orchideenbestaenden. Kanal- und Eisenbahntrasse sind hoch aufgeboescht, so dass insbesondere der Sueden des Naturschutzgebietes stark gekammert wirkt. Hier ist im Westteil des NSG am Boeschungsfuss infolge von Bergsenkungen und veraendertem Abflussregime in den letzten Dekaden ein groesseres Stillgewaesser entstanden. Abgestorbene Baumgruppen, vornehmlich aus Hybridpappeln, bilden dort nun zentral Ansammlungen von stehendem und liegendem Totholz, waehrend die Gewaesserraender auf groesseren Abschnitten von Rohrkolbenroehrichten oder versumpfenden Laubmischwaldbestaenden eingenommen werden. Die ehemals erkennbaren Bombentrichter sind mittlerweile im Gewaesser aufgegangen. Im westlich anschliessenden Bereich stocken unterschiedlich zusammengesetzte, strauch- und krautreiche Laubmischwaldbestaende, die noch einen allmaehlich abgehenden Pappelueberbau besitzen. Auch hier ist der Anteil an absterbenden Baeumen und Totholz (stehend, liegend, Wurzelteller) auffaellig. Nach Norden geht das Gewaesser in einen Wechsel aus flaechigen Weidengebueschen und wertvollen, artenreichen Feucht- und Nassgruenlaendern ueber. Die seit Jahren naturschutzfachlich betreuten Feuchtwiesen gingen aus Gruenlandbrachen hervor und werden heute extensiv einschuerig gemaeht. Mit dem Pflegeregime konnten sich bestaendig anwachsende Orchideenbestaende mit mehreren Tausend Exemplaren des Breitblaettigen Knabenkrauts etablieren. Diese Vorkommen sind mindestens kreisweit bedeutsam. Zu den Raendern hin dominieren lokal noch Feuchtbracheaspekte, die wiederum in Konkurrenz mit einwachsenden Weiden stehen. Dem leichten Gelaendeanstieg und Feuchtgradienten folgend, werden die Wiesen nach Norden hin trockener und gehen in ausgedehnte, von Goldruten dominierte und mit Weidengebueschen und Einzelbaeumen durchsetzte Brachen ueber. Mit den Bergsenkungen wurde hier die landwirtschaftliche Nutzung (Gruenland) des ehemals weitgehend baumfreien Gelaendes ab den 1960"er Jahren sukzessive eingestellt. Ein O-W verlaufender und heute von strukturreichem Laubmischwald flankierter Graben separiert die Brachebestaende. In diesem Laubwald ist auch eine urspruenglich grabenbegleitende Feldhecke mit aelteren Hainbuchen und zwei bemerkenswert maechtigen Silberweiden (BHD ca. 2m) aufgegangen. Eine Gewaesservegetation fehlt weitgehend, ist aber im Graben an der NSG-Grenze im Norden, ausgepraegter. Ein Kleingewaesser befindet sich nahe des Boeschungsfusses des Kanals. Zum Zeitpunkt der Gewaesseranlage um die 1990´er Jahre noch in Offenlage befindlich, liegt es nunmehr fast vollstaendig von Birken- und Weidenbestaenden umschlossen. Das Gewaesser weist besonders im Norden einen ausgepraegten Rohrkolben-Roehrichtguertel auf, waehrend nach Sueden hin gut ausgebildete, feuchte Hochstaudenuferfluren dominieren. Der offene Wasserkoerper wird von einer typischen und artenreichen aquatischen Vegetation vor allem Laichkraeutern, Seerose, Krebsschere und Teichlinsen eingenommen. Auch oestlich des Datteln-Hamm-Kanals sind bergsenkungsbedingt die feuchtesten Gelaendepartien in Kanal- und Bahnliniennaehe zu finden. Im Suedwesten wird das Wasser ueber einen Graben am Boeschungsfuss abgefuehrt, unter dem DHK geduekert und in den Westteil geleitet. Nach der landwirtschaftlichen Nutzungsaufgabe sind aus Gruenlandbrachen in den letzten Jahrzenten geschlossene Waldbestaende entstanden. Stark vernaesste Bereiche kommen noch insulaer vor und weisen eine arten- und strukturreiche, krautige Sumpfwaldvegetation auf. Bis zum zentral gelegenen, unscheinbaren Graben, stocken Weidenlaubmischwaelder und Erlensumpfwald im Wechsel. Lokal sind Fragmente der alten, grabenbegleitenden Heckenstrukturen auch heute noch als aeltere Baumbestaende erkennbar. Besonders im Osten gliedern Weidengebuesche, einzelne Erlengruppen und staerkere Silberweiden das Bild. Sie umschliessen in Waldinnenlage eine kleine, staerker ruderalisierte Flaeche sowie ein renaturiertes und aufgrund der schattigen Lage artenarmes Kleingewaesser mit angrenzenden Waldsimsenbestand. Der sich noerdlich anschliessende Gruenlandguertel ist waldnah feuchter, weist aber wiederum nach Norden trockenere Bodenfeuchteverhaeltnisse auf. Nach Brachephasen wird dort ebenfalls ein extensives Pflegeregime betrieben, das zur Entwicklung einer artenreichen Feuchtwiesenvegetation fuehrte. Auch hier konnten wertgebende groessere Orchideenbestaende reetabliert werden. An bodenverdichteten Stellen (Gasfernleitung) sind kleinflaechig Flutrasen ausgebildet. Lokal durchsetzen Goldruten das Gruenland. Zwischen den feuchteren Auspraegungen und dem Nordrand des Gebietes liegen relativ artenarme Glatthaferwiesen. Eine junge, aus verschiedenen Laubgehoelzen bestehende Aufforstung wurde in juengerer Zeit dem NSG zugeschlagen und bildet den noerdlichen Auslaeufer des NSG zur B 61 hin. Nach der Tieferlegung des Duekers im SW des Teilgebietes scheinen sich seit etwa einer Dekade Abtrockungserscheinungen abzuzeichnen. Am Nordrand des Ballungsgebietes Rhein-Ruhr gelegen und innerhalb der stark siedlungstechnisch, infrastrukturell und von der Montanindustrie erschlossenen Umgebung Luenens eingebettet, nimmt das NSG eine zwischen unterschiedlichen Landschaftstypen vermittelnde Stellung im Biotopverbund ein. In N-S-Richtung ist es Bindeglied zu der nahen, landesweit bedeutsamen Verbundachse der Lippeaue und darueber hinaus zum Muensterland. Auch entlang der Achse des Datteln-Hamm-Kanals nimmt das Naturschutzgebiet diese Rolle ueberregional innerhalb einer Reihe wertvoller und geschuetzter Lebensraeume wahr, deren Genese und Bestand sich aufgrund von Bergsenkungserscheinungen oftmals aehnlich darstellt. In diesen raeumlichen Kontext gehoeren die artenreichen Gruenlaender, die mindestens als Refugialraum fuer Orchideen eine herausragende Stellung besitzen. Gleichsam vermittelt das NSG als Lebensraum und Trittsteinbiotop fuer Arten strukturreicher Feuchtgruenlandkomplexe, Feuchtwaelder und Kleingewaesser sowohl zwischen den Verbundachsen als auch ausstrahlend in die umgebende Agrar- und Siedlungslandschaft. Trotz der nicht zu verkennenden Zerschneidung der Landschaft ist der Konnex zum naechsten Umfeld ueber angrenzende Waldflaechen zur Naturschutz- und FFH-Gebietskulisse der Lippeaue im Norden, wie auch nach Sueden zum Fliessgewaessersystem der Seseke, und damit in die Flaeche, gegeben. Dem Erhalt und der ungestoerten Entwicklung des Bergsenkungsgewaessers mit seinen Uferzonen kommt als zentralem Lebensraumtyp des Westteil eine hohe Bedeutung zu. Gleiches gilt fuer die umgebenden Sumpfwaelder in ihren unterschiedlichen Sukzessionphasen wie auch fuer die Feuchtwaelder im Ostteil des NSG. Nicht standortgerechte oder bodenstaendige Gehoelze sind aufgrund der Begsenkungserscheinungen z.T. wenig vital und abgaengig. Zur Erhoehung der strukturellen Vielfalt und des Totholzanteils sollen diese im Gebiet verbleiben. Dies betrifft auch Hybridpappeln, deren Beobachtung und Versorgung im Rahmen der Verkehrsicherheitspflicht notwendig ist. Die nicht minder wertvollen Feucht- und Nassgruenlandflaechen sollen weiterhin erhalten und durch ein angepasstes Pflegeregime in ihrer strukturellen Vielfalt weiter gefoerdert werden, um deren besondere Stellung auch fuer eine angepasste und spezialisierte Fauna im Biotopverbund zu sichern. Eine Ausweitung dieses Lebensraums auf die bisher von Goldruten dominierten Brachflaechen sollte angestrebt werden, womit die Bekaempfung von Neophyten einher geht. In diesem Sinne bleibt auch das kontinuierliche Zurueckdraengen von Weidenaufwuchs notwendig. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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