Inhalt:
Naturschutzgebiet Liedbachtal (UN-026)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Liedbachtal |
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Kennung: |
UN-026 |
Ort: | Holzwickede |
Kreis: | Unna |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 24,14 ha |
Offizielle Fläche: | 24,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1992 |
Inkraft: | 1994 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a) und c) LG
1. Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten. Als Lebensstätten bzw. Lebensgemein- schaften gelten hier insbesondere: - Eichen-Hainbuchenwald - Hartholz-Auenwald - Weidengebüsch - Schlehengebüsch - Großseggenried/Hochstaudenflur, feuchte Variante - Hochstaudenflur, trockene Variante - Fettwiese - Dauerhafte Kleingewässer und perennierende Kleinstgewässer - Die Bachläufe des Liedbaches und Holzwickeder Baches - Der Quellaustritt am artenreichen Waldsaum des östlichen Talhanges Erläuterungen: Das Feuchtgebiet ist als Teilfläche eines verzweigten Talkomplexes zu betrachten, der insgesamt durch bewaldete Talhänge mit Bachläufen und durch vorwiegende Grünlandnutzung in der Talsohle eine relativ naturnahe Talausbildung aufweist und wichtige ökologische Funktionen innerhalb des Landschaftsraumes erfüllt. Das NSG selbst zeigt eine vielfältige strukturelle Ausstattung mit bach- auentypischen bzw. feuchtgebietstypischen Biotopstrukturen. Vor allem die ausgedehnten feuchten Hochstauden- und Seggenfluren in räumlicher Nähe zu den bruchwaldähnlichen Gehölzstrukturen und integrierten Kleingewässern stellen für zahlreiche z. T. seltene Floren- und Faunenelemente Habitatstrukturen von essentieller Bedeutung dar. Sie bilden ein Rückzugs- und Ausbreitungszentrum, das für den gesamten Talkomplex und damit für den umgebenden Landschaftsraum von besonderer ökologischer Bedeutung ist. Das NSG ist von großer Bedeutung als Amphibien- und Schmetterlingsbiotop und als Brut- und Lebensraum zahlreicher Vogelarten. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4411-0027 |
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Objektbezeichnung: |
Naturschutzgebiet Liedbachtal |
Link zur Karte: | BK-4411-0027 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet Liedbachtal umfasst die Kerb- und Kastenbachtälchen im Bereich der Vereinigung des Holzwickeder Baches mit dem namengebenden Liedbach. In dem anthropogen stark überformten Bereich zwischen der Autobahn 44 im Norden, der Bahnlinie Hagen-Hamm im Westen, dem Stuckenberg und der Autobahn 1 im Osten sowie dem Wohngebiet der Massener Heide im Süden sind die von Süd nach Nord und Ost nach West verlaufenden beiden Bachtälchen naturnahe Restflächen am Hellweg. Beide Bachläufe sind in Teilen begradigt, an den Talrand verlegt und punktuell durch Steinschüttungen befestigt. Der Holzwickeder Bach trägt die Hauptlast der Entwässerung der westlich angrenzenden Siedlungsgebiete und muss starke Hochwasserspitzen abführen. Die Bachläufe vereinigen sich zum Massener Bach, der am Nordrand des Gebietes in einem vergitterten Kanal Eisen- und Autobahn unterquert. Während die Aue des Holzwickeder Baches großenteils von feuchten, intensiv bewirtschafteten artenarmen Mähwiesen eingenommen wird, ist das artenreiche Grünland am Liedbach extensiv genutzt oder brachgefallen. Am Zusammenfluss der beiden Bäche haben sich großflächig Seggenriede und feuchte Hochstaudenfluren entwickelt, am Massener Bach ist die ehemals offene Aue in Teilbereichen von feuchteren Erlenbeständen eingenommen worden. Dort und im Seggenried sind naturnahe Kleingewässer angelegt worden. Die steilen Hangkanten sind beidseits mit Laubmischwäldern bestockt. Stellenweise dominieren Bergahorn, Roteiche oder Lärche, vor allem im Süden sind aber auch naturnahe Rotbuchenwälder zu finden. An der nordöstlichen Hangkante tritt am Liedbach eine Sumpfquelle aus, die Kalktuffbildungen aufweist. Wertgebend für das Gebiet sind die natürlichen und naturnahen Elemente der landschaftsraumtypischen Quell- und Bachsiepen. Von regionaler Bedeutung ist der Kalktuff-Quellbereich, von hohem lokalem Wert sind die flächigen Seggenriede und Feuchtgrünlandflächen als artenreiche Lebensräume. Die strukturreich ausgebildeten, stark reliefierten Laubwaldbereiche vervollständigen den landschaftsraumtypischen Biotopkomplex, zu dem auch die in Entwicklung befindlichen Bach-Erlen-Auwälder zählen. Trotz seiner Lage im Schnittpunkt der Hauptinfrastrukturachsen des Raumes kann das Liedbachtal zwischen dem Ballungsraum, der intensiv genutzten Hellwegbörde und dem Niedersauerland eine Vernetzungsfunktion für den regionalen Biotopverbund und den Austausch von Leitarten der Gewässersysteme und Feuchtgrünländer darstellen. Die stabilen Bestände gefährdeter Arten des Liedbachtales ermöglichen eine Wiederbesiedlung angrenzender Räume. Mit dem Ziel des Erhalts und der Optimierung typischer Siepen im Landschaftsraum hat der Schutz des Kalktuff-Quellbereiches, der vor Eingriffen abzuschirmen ist, eine hohe Priorität. Die Bachläufe sind zu redynamisieren, die Gewässersohle ist dazu ggf. anzuheben, damit die Bachaue wieder vernässt und temporär überflutet werden kann. Wertvolle Seggenriede, Nass- und Feuchtgrünlandflächen sind zu erhalten, die intensiv genutzten Grünlandbereiche zu extensivieren. Die Erlen-Auwaldbereiche sind der natürlichen Entwicklung zu überlassen, die übrigen Waldbereiche durch maßvollen Umbau und naturnahe Bewirtschaftung zu standortgerechten, altholzreichen Waldlebensräumen umzubauen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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