Inhalt:
Naturschutzgebiet Lippeaue Selm (UN-052)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Lippeaue Selm |
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Kennung: |
UN-052 |
Ort: | Selm |
Kreis: | Unna |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 100,22 ha |
Offizielle Fläche: | 100,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP Aenderungsverfahren |
Inkraft seit: | 2007 |
Inkraft: | 2007 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a), b) und c) LG NW
1. zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen wildlebender, teils seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten innerhalb des landesweit bedeutsamen Auenkorridors der Lippe im Stadtgebiet von Selm mit seinen herausragenden Refugial- und Vernetzungsfunktionen. Als besonders schutzwürdige Biotope bzw. Lebensgemeinschaften gelten insbesondere: - Lippe samt ihrer Unterwasservegetation - kleinere Fließgewässer und wasserzügige Siepen - natürliche, eutrophe Stillgewässer und Altwasser samt Schwimmblatt- und Unterwasservegetation - Teiche - Röhrichte und Schilfbestände - trockene bis feuchte Brachen - Saumgesellschaften - Hochstaudenfluren - Weidelgras-Weißkleeweiden verschiedener Ausprägung - Gebüschkomplexe und Baumstrukturen - Weiden-Auwald samt begleitender Baumarten - Weiden-Ufergehölze - Kopfweiden - Obstwiesen 2. Zum Schutz, zur Optimierung und zur Entwicklung von natürlichen Lebensräumen und von Habitaten wildlebender Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, die in den Anhängen I und II der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 (FFH-Richtlinie) aufgeführt sind. Zu den Bestandteilen des FFH-Gebietes "Lippeaue" (DE-4209-302) zählen, gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie, die folgenden natürlichen Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse i.S. des § 48d Abs. 4 LG: - Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) - Feuchte Hochstaudenfluren (6430) - Natürliche eutrophe Seen und Altarme (3150) a) Die Lippeaue von Selm hat für zahlreiche Vogelarten als Brut-, Nahrungs-, Rast-, Überwinterungs- und/oder Mausergebiet eine besondere Bedeutung. Zu den im Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG aufgeführten Vogelarten, für die entsprechend die Regelungen der Richtlinie 92/43/EWG gelten, gehören u.a. insbesondere: - Eisvogel - Rohrweihe b) Darüber hinaus fungiert die Lippeaue auch als Teil-Lebensraum für u.a. folgende, nicht im Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG aufgeführte Vogelarten, für die ebenfalls die Regelungen der Richtlinie 92/43/EWG gelten: Teichrohrsänger, Flussuferläufer, Zwergtaucher, Kiebitz, Nachtigall sowie zahlreiche weitere Wat- und Wasservögel 3. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen insbesondere zur Erhaltung und Förderung einer ausgedehten, naturnahen Flussaue mit einem abwechslungsreichen Lebensraummosaik und einer besonderen Bedeutung im landesweiten Biotopverbund 4. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit der Lippe und ihrer Aue |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-UN-00001 |
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Objektbezeichnung: |
Naturschutzgebiet Lippeaue Selm |
Link zur Karte: | BK-UN-00001 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet "Lippeaue Selm" erstreckt sich über die rechtsseitige Niederterrassenlandschaft im Gemeindegebiet Selm und nimmt im Wesentlichen das gesetzliche Überschwemmungsgebiet der Lippe ein. Die Lippe selbst ist Grenzfluss zum Kreis Recklinghausen, wo die Schutzgebietskulisse sich in der orographisch links gelegenen Aue fortsetzt. Morphologisch ist die Aue auf der Unneraner Kreisseite nur bis zur Kläranlage Bork aufgeweitet. Westlich davon bis zur Kreisgrenze engt das flachwellige Hügelland der naturräumlichen Einheit der "Lipper Höhen" die Aue deutlich ein, so dass das Gelände oft recht unvermittelt und ohne markante Terassensprünge nach Norden ansteigt und die Ausdehnung des NSG sich entsprechend verjüngt. In weiten Teilen wird das 2007 ausgewiesene Naturschutzgebiet noch agrarisch genutzt und bedingt einen überwiegend offenen Landschaftscharakter. Das auentypische Kleinrelief ist weitgehend überformt und lediglich in einem ausgedehnteren Grünlandkomplex östlich der Waltroper Strasse erhalten. In jüngerer Zeit konnten großzügig Flächen durch die öffentliche Hand erworben werden. Im Rahmen umfassender Renaturierungsprojekten für die Lippe samt Aue konnte dort bereits flächig die Entwicklung von extensiv genutzten Grünland angestoßen werden. Die wenigen gliedernden Gehölzelemente treten zumeist als Graben- oder Bach begleitende Ufergehölze auf und Auenwald ist auf ein Rudiment im Westen reduziert. Wie ihre Aue ist auch die Lippe selbst schon seit historischer Zeit durch wasserbauliche Maßnahmen überformt und strömt mäßig in einem wenig strukturierten, 20-30m breiten Bett. Das deutlich in die Auensedimente eingeschnittene Gerinne legt teilweise den geologischen Mergeluntergrund frei. Mit der Tiefenerosion einher geht ein Absinken der Grundwasserlagen in der Aue und eine stark verminderte (Überflutungs-) Dynamik, die auch durch das Streichwehr am Haus Dahl aufrecht erhalten bleibt. Durch Begradigungen wurde als markantes Einzelelement ein großes Altwasser abgeschnitten. Weitgehend geschlossen begleiten typische Weidenufergehölze, unterbrochen von nitrophilen, feuchten Uferhochstaudenfluren den Fluss. Die Gewässervegetation ist zwar artenreich, fällt aber nur bedingt leitbildgerecht aus. Zudem stellt sich die Gewässerstruktur insgesamt trotz zahlreicher Uferentfesslungen aktuell noch unzureichend dar. Die Lippe bildet einen der wichtigsten Auenkorridore der Westfälischen Bucht mit landesweiter und gesamtstaatlicher Bedeutung, in dem das Naturschutzgebiet Lippeaue Selm als essentieller Bestandteil liegt. Zahlreiche und gut ausgebildete auentypische Lebensräume sichern die Funktionalität im Biotopverbund. Sowohl die Lippe mit einer gut ausgebildeten Makrophytenvegetation als auch das Altwasser und eine Anzahl kleinerer Stillgewässer in der Fläche bilden das substantielle Fundament der Auenlebensräume im eutrophen Milieu. Die begleitenden Weidenufergehölze mitsamt der arten- und blütenreichen, feuchten Uferhochstaudenfluren, sowie kleinere Röhrichtbeständen bilden eine durchgängige Achse. Im Westen gehen die Ufergehölze in einen typisch ausgeprägten Silberweidenauenwald auf. Weitere wertvolle Kleinelemente, wie Kleinstgewässer, Feuchtgrünlandbrachen sind aufgrund der vorherigen und in Teilbereichen noch aktuellen agrarischen Intensivnutzung weitgehend an den Auenrand gedrängt. Über aus heimischen Gehölzen zusammengesetzten Feldhecken, Baumreihen, Kopfbäume gelingt zum einen die Vernetzung von Lebensräumen innerhalb der Aue und zum anderen in die umgebende Kulturlandschaft. Die Spanne wertvoller Grünlandgesellschaften reicht von den Flutrasen und Nass- und Feuchtgrünländern der Muldenlagen im Osten bis zu mageren, wechselfeuchten und phasenweise trockeneren Weidelgras-Weißkleeweiden in den höhergelegener Geländepartien. In der Gesamtschau bieten alle Lebensräume das Fundament für für eine Vielzahl teils seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ein wertvoller Refugial-Lebensraum, z.B. als Brut-, Nahrungs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche Wasser-, Wat- und Wiesenvögel, für Amphibien, Lib |
Kennung: |
BK-4310-0042 |
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Objektbezeichnung: |
Auenbereich der Lippe westlich Haus Dahl |
Link zur Karte: | BK-4310-0042 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet stellt einen Ausschnitt der Lippeaue mit einer morphologisch markanten Auenkante, durchgewachsener Weißdornhecke und Wasserschwaden-Röhrichten dar. Oberhalb der Auenböschung stockt ein breiter, strauchreicher Gehölzstreifen. Den West- und Ostrand bilden grabenartig ausgebaute kleine Bachläufe (von N kommend), im NW etwas aufgestaut mit einem bis zu 15 m breiten Wasserschwaden-Röhricht. Die restliche Fläche wird von einer teilweise feuchten Grünlandbrache, u.a. mit Vorkommen der Gelben Wiesenraute (Thalictrum flavum, RL 3) sowie einem kleinen Maisacker eingenommen. Das Gebiet ist Teil der Lippeaue, einem Verbundkorridor von internationaler Bedeutung (angrenzendes FFH-Gebiet "Lippeaue"). Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG vor: Röhrichte (CF2). |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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