Inhalt:
Naturschutzgebiet Luesekamp und Boschbeek (VIE-005)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Luesekamp und Boschbeek |
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Kennung: |
VIE-005 |
Ort: | Niederkruechten |
Kreis: | Viersen |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 255,04 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1979 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Schutzausweisung dient der Erhaltung und Optimierung dieses vielgestaltigen Kulturlandschaftskomplexes fuer artenreiche Lebensgemeinschaften und als Lebensstaette bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere als Lebensstaette fuer Brutvoegel, als Nahrungs-, Rast- und Ueberwinterungsstaette fuer ziehende Voegel und damit dem Schutz eines Teiles des europaeischen oekologischen Netzes "Natura 2000". Mit der Schutzausweisung verbunden sein soll aber auch die Wiederherstellung und Entwicklung bereits abgegangener oder abgaengiger hochwertiger Lebensraeume und Lebensgemeinschaften zur nachhaltigen Sicherung oder Verbesserung der Leistungsfaehigkeit des Naturhaushaltes und des hohen Erlebniswertes fuer die naturbezogene Erholung des Menschen. Die Schutzausweisung dient darueber hinaus der nachhaltigen Sicherung des Umfeldes von Bodendenkmalen und archaeologischen Fundplaetzen. Das Naturschutzgebiet ist deckungsgleich mit dem FFH-Gebiet DE-4802-301 "Luesekamp und Boschbeek", einer der Kernbereiche des EG Vogelschutzgebietes DE-4603-401 "Schwalm-Nette-Platte mit Grenzwald und Meinweg". Fuer FFH-Lebensraumtypen und eventuell gesetzlich geschuetzte Biotope nach Paragraph 62 LG werden bis 2006 Sofortmassnahmekonzepte erstellt. Sie werden Massnahmen darstellen, deren Umsetzung bis 2012 im Privatwald vorgesehen ist. Das Schutzgebiet ist Bestandteil des Naturpark Schwalm-Nette mit hoher Bedeutung bezueglich der Erholung und Naturerfahrung fuer die Bewohner der nahen Verdichtungsgebiete. Fuer die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind folgende Lebensraeume bzw. -gemeinschaften - Naehrstoffarme, basenarme Stillgewaesser (3130) Anteil: <1 Repraesentativitaet: B Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: B Gesamtbeurteilung: B - Feuchtheiden (4010) Anteil: 2 Repraesentativitaet: B Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: A Gesamtbeurteilung: B - Trockene Heiden (4030) Anteil: 7 Repraesentativitaet: B Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: B Gesamtbeurteilung: B - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140) Anteil: 4 Repraesentativitaet: B Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: A Gesamtbeurteilung: B - Moorwaelder (91D0, prioritaerer Lebensraum) Anteil: 8 Repraesentativitaet: B Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: B Gesamtbeurteilung: B - Dystrophe Seen (3160) Anteil: <1 Repraesentativitaet: B Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: A Gesamtbeurteilung: B Das FFH-Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder fuer Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260) Anteil: <1 Repraesentativitaet: C Relative Flaeche: - Erhaltungszustand: A Gesamtbeurteilung: C - Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (3150) Anteil: 1 Repraesentativitaet: C Relative Flaeche: C Erhaltungszustand: A Gesamtbeurteilung: C - Sandtrockenrasen auf Binnenduenen (2330) Anteil: 1 Repraesentativitaet: C Relative Flaeche: B Erhaltungszustand: C Gesamtbeurteilung: C - Hainsimsen-Buchenwaelder (9110), kommen im Naturraum nur als Eichen-Buchenwaelder vor Anteil: 1 Repraesentativitaet: C Relative Flaeche: - Erhaltungszustand: C Gesamtbeurteilung: C - Alte Eichenwaelder auf Sand (9190) Anteil: 7 Repraesentativitaet: C Relative Flaeche: C Erhaltungszustand: B Gesamtbeurteilung: C - Kammmolch - Kleiner Wasserfrosch - Blaukehlchen (Brutvogel) - Heidelerche (Brutvogel) - Kornweihe - Schwarzspecht (Brutvogel) - Wespenbussard (Brutvogel) - Ziegenmelker (Brutvogel) - Baumfalke - Krickente (Brutvogel) - Pirol (Brutvogel) - Schwarzkehlchen (Brutvogel) - Teichrohrsaenger (Brutvogel) - Waldschnepfe (Brutvogel) - Wasserralle (Brutvogel) - Wiesenpieper (Brutvogel) - Zwergtaucher. Zusaetzlich wurden im Gebiet folgende, teilweise seltene und gefaehrdete Tierarten in z.T. grossen Populationen nachgewiesen Dachs, Moorfrosch, Fadenmolch, Kreuzkroete,Kreuzotter, Rostbraunes Ochsenauge, Samtfalter, C-Falter, Brombeerzipfelfalter, Ampfergruenwidderchen,Kleewidderchen, Schilfbohrer, Eichenspinner, Eichenglucke, Weisser Grasbaer, Zahnspinner Drymonia velitaris, Heidekrauteulchen, die Eulenfalter, Meliana flammea, Mythimna straminea, Amathes castanea, Aporophila nigra, Lithophane lamda, Apamaea aquila, Cotacola sponsa, Hypenodes turfosalis, Schrankia costaestrigalis, Purpurspanner,Glaenzende Smaragdlibelle, Suedliche Binsenjungfer, Glaenzende Binsenjungfer, Kleine Binsenjungfer, Spaete Adonislibelle,Kleines Granatauge, Gebaenderte Prachtlibelle, Blaufluegel-Prachtlibelle, Gemeine Winterlibelle,Gemeine Federlibelle, Kleine Moosjungfer, Nordische Moosjungfer, Westliche Keiljungfer,Braune Mosaikjungfer,Kleine Mosaikjungfer, Kleiner Blaupfeil, Weissrandiger Grashuepfer, Verkannter Grashuepfer,Grosse Goldschrecke, Langfluegelige Schwertschrecke,Kurzfluegelige Schwertschrecke,Feldgrille, Kurzfluegelige Beissschrecke, Buntbaeuchiger Grashuepfer, Gemeine Sichelschrecke. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-0001 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Lüsekamp und Boschbeek |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet besteht aus den beiden Teilen Lüsekamp und Boschbeektal und grenzt südlich und westlich an die Niederlande. Im Lüsekamp überwiegt auf sandigem Substrat mageres Extensiv-Grünland im Komplex mit Trockenrasen, auf feuchtem Niedermoor auch mit Übergängen zu Binsensümpfen und Seggenriedern. Östlich erstreckt sich entlang vom Rand der Niederung ein ausgedehnter Quellmoorbereich mit Feuchtgrünland, Feuchtheide, Gagelgebüsch und Birkenbruchwald. Eingebettet in die Offenlandbereiche sind einige größere Artenschutzgewässer und ein kleiner Fischteichkomplex, der unter Naturschutzgesichtspunkten umgestaltet wurde. Bemerkenswert ist außerdem ein extensiv bewirtschafteter artenreicher Sandacker. Im Boschbeektal mäandriert der Buschbach in seiner Aue durch Niedermoor, überwiegend mit Torfmoos-Erlenbruch- und Moorbirkenwald bestockt. Am Rand der Aue treten feuchte und trockene Zwergstrauchheiden, Gagelgebüsche, Birken- und Eichengehölze und Kiefernforste auf. Lokale Sonderstandorte gibt es auf pleistozänen Flugsanddünen, in kleinen Nebentälchen finden sich auch Quellmoore. Das Gebietes ist geprägt von einer hohen geomorphologischen Strukturvielfalt. Wertgebend ist ein hieraus resultierender Komplex aus nährstoffarmen Kleingewässern, Extensivgrünland, Heiden, Moorgebüschen und torfmoosreichen Feuchtwäldern. Viele Offenlandbiotope sind Relikte einer extensiver Landwirtschaft, die bisher von Flurbereinigung, Entwässerung und Eutrophierung weitgehend verschont geblieben sind. Im Lüsekamp findet sich ein strukturreiches Vegetationsmosaik aus flachen sandigen Kleingewässern, niedrigwüchsigen, teils quellig durchzogenen Feuchtwiesen mit eingestreutem Kleinseggenried oder Binsensumpf, mageren Feuchtweiden und Magerweiden auf sommertrockenen Sandböden sowie feuchten und trockenen Heiden. Wertgebende Offenlandlebensräume im Boschbeektal sind Heiden, deren Flächenanteil durch Biotopverbundmaßnahmen vergrößert wurde. Der unveränderte Lauf des Buschbaches und die ihn flankierenden sehr naturnahen Bruch- und Moorwälder sind in ihrer Seltenheit ebenso bewerkenswert wie der artenreiche Sandacker im Lüsekamp. Insgesamt sind diese Biotope in ihrer Vielfalt, in ihrer Ausbildung und ihrem Erhaltungszustand einzigartig im Naturraum und bieten durch ihre komplexe Biotopstruktur Lebensraum für zahlreiche seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Das Boschbeektal grenzt unmittelbar an den niederländischen Nationalpark "De Meinweg" an, wogegen der Lüsekamp eine Biotopverbundachse für Arten der Bruchwälder, Heiden und Moore entlang der Landesgrenze zwischen dem Naturraum Meinweg und der Schwalm-Niederung (NSG Elmpter Schwalmbruch) bildet. Der Lüsekamp kann ferner als Trittstein und Rastgebiet für wandernde Tierarten des Offenlandes gelten. Die feuchten Birken- und Erlenbruchwälder sollten frei von Nutzungen bleiben, um ihr ökologisches Potenzial voll zu entfalten. Für Forstbestände nicht heimischer Baumarten wird der Umbau in standortgemäße Waldgesellschaften heimischer Baumarten angestrebt. Die Offenlandbereiche benötigen geeignete Massnahmen zur Erhaltung und Optimierung. Die extensive Bewirtschaftung der Grünlandflächen sollte eindeutig und nachhaltig nach Mahd und Weidebewirtschaftung unterschieden sein. Spezielle Anforderungen an eine Pflege stellen die Heiden, die Kleingewässer und der kleine Fischteichkomplex sowie die Bewirtschaftung der Sandackers. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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