Inhalt:
Naturschutzgebiet Grasheide und Muehlhausener Benden (VIE-007)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Grasheide und Muehlhausener Benden |
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Kennung: |
VIE-007 |
Ort: | Grefrath |
Kreis: | Viersen |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 191,15 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1981 |
Inkraft: | 1989 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | gemaess LG Paragraph 20 - zur Erhaltung des Talraumes der Niers als breites, flach aus- gezogenes Niederungsgebiet einschliesslich der Terrassenkante und der Erhaltung der grossflaechigen, von Graeben und der eingedeichten Niers durchgezogenen Gruenlaendereien als Kulturlandschaft mit hohem Naturpotential, - zur Erhaltung von meist kleinflaechigen Mooren und Bruechern und offenen oder verlandeten Altarmen als Relikte der ehemals natuer- lich Niersaue, - zur Erhaltung ausgedehnter feuchter bis nasser Wiesen, kleinflae- chiger Bruecher und Moore, offener Wasserflaechen mit Verlandungs- zonen, Altholzbestaenden, Kopfbaeumen und Hecken als Lebensraum seltener und gefaehrdeter wildwachsender und wildlebender Pflanzen und Tiere und dem Schutz der an diese Lebensstaeten gebundenen Pflanzen der Feuchtwiesen, Roehrichte, Moore und Bruecher und Tiere, insbesondere der Kleinsaeugetiere, Voegel, Amphibien und Glieder- fuessler, - zur Wiederherstellung naturnaher feuchter bis nasser Wiesen auf durch intensive Nutzung gestoerten Standorten mit hohem Naturpo- tential durch extensive Bewirtschaftung. Entwicklung von Lebens- raeumen fuer gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4604-903 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Grasheide und Mühlhausener Benden |
Link zur Karte: | BK-4604-903 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet ist ein landschaftlich gut strukturierter Teil der Niersniederung beiderseits der begradigten Niers. Es ist geprägt von frischen und feuchten, überwiegend als Mähweiden genutzten Grünlandflächen. Große Flächen im Eigentum des Kreises Viersen wurden seit 1997 in eine extensive Nutzung gebracht. Seither haben sich arten- und blütenreiche, teils magere Glatthaferwiesen sowie seggenreiche Feuchtwiesen entwickelt. Innerhalb dieser Grünlandflächen wurden drei große Gewässerkomplexe angelegt, die sich zu strukturreichen Gewässerbiotopen entwickelt haben. Die Uferzonen des Komplexes innerhalb der Mähwiesen östlich der Niers weisen hochwüchsige Röhrichte, Groß- und Kleinseggenriede sowie ausgeprägte Unterwasservegetation auf (tlw. mit Armleuchteralgen). Die beiden Komplexe westlich der Niers werden dagegen teilweise beweidet. In den beweideten Bereichen sind niedrigwüchsige Uferstrukturen und Schlammfluren vorhanden, eine Unterwasservegetation sowie hochwüchsige Röhrichte sind nur in den von der Beweidung ausgezäunten Zonen ausgebildet. Besonders in der südlichen Hälfte des NSG ist das Grünland durch Gehölzstrukturen reich gegliedert: Einzelbäume, Baumgruppen und Baumreihen (Eichen, Silberweiden, Pappeln oder Erlen) entlang von Gräben und der Niers, oft als gut gepflegte Kopfbäume ausgebildet, außerdem zahlreiche Hecken sowie einige Laubholzparzellen mit wechselnder Dominanz von Birke, Eiche oder Erle. Hervorzuheben sind auch größere Bereiche mit Fragmenten von Erlen-Eschenwald sowie ein Weiden-Auwaldrelikt am Niersufer. Die Baumartenzusammensetzung ist überwiegend forstlich überprägt (wechselnde Dominanzen von Erle oder Esche) bereichsweise aber auch nach Endnutzung von Hybridpappeln durch natürliche Sukzession standorttypisch ausgebildet. Im Nordosten des Gebietes im Bereich eines ehemaligen Nierslaufes liegen auf Niedermoorboden die Baerdonk-Kuhlen, die in ihrer heutigen Existenz auf spätere Austorfungen zurückgehen. Die nördlichste Wasserfläche (Kull) hat noch eine Ausdehnung von ca. 250 mal 20 m, die Ufer sind von Weiden- und Erlengehölzen mit Resten von Seggenrieden und Röhrichten geprägt. Der südliche Bereich ist nahezu vollständig zum Grauweidengebüsch (tlw. mit Torfmoosen) verlandet und weist nur noch bei sehr hohem Grundwasserstand offene Wasserflächen auf. Westlich und südlich schließen sich größere Erlen-Bruchwälder an, die auf meist auch entwässerten Standorten fließend in artenarme Erlen-Eschenwälder übergehen. Die Niers weist mit über zehn Pflanzenarten eine zunehmende Arten- und Strukturvielfalt auf. Die Unterhaltung der Uferrandstreifen wurde abschnittweise stark reduziert, lokal kommen dort Röhrichte und Hochstauden auf. Bei Dammertz liegt ein etwa 150 m langer und bis zu 20 m breiter, abgebundene Altarm der Niers, der durch Maßnahmen der Kreisverwaltung instandgesetzt wurde. Er wird im Westen bis zur Niers gesäumt von einem aus Pflanzung hervorgegangenen lockeren Ufergehölz mit Brennnesseln. Der besondere Wert des Gebietes ergibt sich aus einem für die Region bemerkenswerten Anteil des FFH-Lebensraumtyps magere Flachland-Glatthaferwiesen, teils in feuchter Ausbildung und in enger Verzahnung mit geschützten Biotopen des seggen- und binsenreichem Feuchtgrünland sowie strukturreichen Kleingewässer-Komplexen. Wertbestimmend ist außerdem der gut ausgebildete verlandende Moorgewässerkomplex der Baerendonk-Kull mit torfmoos- und seggenreichem Bruchwald und Bruchgebüschen. In vielen Bereichen entwickeln sich auch die Wälder weniger nasser Standorte zu (bisher artenarmen) auentypischen Erlen-Eschen-Auwäldern. Die Niersniederung ist eine am linken Niederrhein durchgehende Nord-Süd-Biotopverbundachse. Zu nennen sind vor allem Grünland-Lebensräume (mit Glatthafermähwiesen) als auch die Auengehölze (Bruch- und Auwälder). Das Gebiet wird von zahlreichen Vogelarten als Brut- Nahrungs- und Durchzugsraumgenutzt, Biotopanreicherungsmaßnahmen (Kleingewässer) und Extensivierung der Nutzung haben z.B. zur Wiederansiedlung vom Storch geführt. Hauptentwicklungsziel ist die Erhaltung und Optimierung einer in der Niersniederung gelegenen, reich strukturierten Kulturlandschaft mit Biotopkomplexen aus überwiegend extensiv genutztem (Feucht-) Grünland mit Kleingewässern sowie angrenzenden Bruch- und Auwäldern mit verlandeten Altarmen auf Niedermoor. Die offenen Strukturen mit Wechsel von beweideten und gemähten Grünlandflächen dienen in einer vielfältigen Kulturlandschaft u.a. als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften (der Anteil an Grünland und anderen Offenlebensräumen im Gebiet sollte nicht zugunsten von Wäldern reduziert werden). Vorrangige Entwicklungsmaßnahmen sind die weitere Extensivierung von Grünland, eine Vernässung abgetrockneter Bruchwälder sowie strukturverbessernde Maßnahmen am Verlauf der begradigten Niers (z.B. Anbindung des Altarms). |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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