Inhalt:
Naturschutzgebiet Diergardt´scher Wald (VIE-023)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Diergardt´scher Wald |
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Kennung: |
VIE-023 |
Ort: | Brueggen |
Kreis: | Viersen |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 83,68 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Schutzausweisung dient der Erhaltung und insbesondere der Optimierung dieses vielgestaltigen Landschaftsraumes fuer artenreiche Lebensgemeinschaften als Lebensstaette bestimmter wild lebender Tiere und Pflanzenarten, insbesondere als Brut-, Nahrungs-, Rast- und Ueberwinterungsstaette fuer Voegel und damit dem Schutz eines Teils des europaeischen oekologischen Netzes "Natura 2000". Mit der Schutzausweisung verbunden sein soll aber auch die Entwicklung oder Wiederherstellung bereits abgegangener oder abgaengiger hochwertiger Lebensraeume und Lebensgemeinschaften zur nachhaltigen Sicherung oder Verbesserung der Leistungsfaehigkeit des Naturhaushalts und des hohen Erlebniswertes fuer die naturbezogene Erholung des Menschen. Aus den vorgenannten Schutzgruenden ergeben sich folgende Planungsziele: - Erhaltung des durch die Terrassenabfaelle und Altabgrabungen gepraegten Gelaendereliefs, - Erhaltung und Optimierung typisch ausgebildeter Heiden als Lebensraum fuer Voegel und Amphibien, - Erhaltung und Optimierung naturnaher naehrstoffarmer Weiher, - Erhaltung und Optimierung von Mooren, - Erhaltung, Optimierung und Entwicklung von Gagelbueschen, - Erhaltung, Optimierung und Entwicklung von Magerrasen, - Entwicklung typisch ausgebildeter Uebergangs- und Verlandungszonen, - Erhaltung, Optimierung und Entwicklung von Eichen-Birken- und Erlen- Birkenbestaenden, - Entwicklung alters- und strukturdiverser, naturnaher, bodenstaendiger Laub- und Laubmischwaelder, vorzugsweise durch Verjuengung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaften und Foerderung von Nebenbaumarten, - Erhaltung und Entwicklung von Vernetzungsstrukturen zum Aufbau eines oekologischen Verbundsystems. Das Naturschutzgebiet ist ein Teilbereich des FFH-Gebietes DE-4702-302 "Waelder und Heiden bei Brueggen-Bracht" und damit Teil eines der oekologisch hochwertigen Kern- bereiche im EG Vogelschutzgebiet DE-4603-401"Schwalm-Nette-Platte mit Grenzwald und Meinweg". Fuer die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind folgende Lebensraeume bzw. - gemeinschaften: - Offene Grasflächen mit Silbergras (Corynephorus) und Straußgras (Agrostis) auf Binnendünen (2330) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : B Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : B Gesamtbeurteilung : B - Borstgrasrasen im Mittelgebirge (prioritaerer Lebensraum, 6230) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : C Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : C Gesamtbeurteilung : C - Feuchtheiden (4010) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : Relative Fläche : C Erhaltungszustand : B Gesamtbeurteilung : B - Trockene Heiden (4030) Anteil (%) am FFH-Gebiet : 14 Repraesentativitaet : A Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : A Gesamtbeurteilung : A Das FFH-Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz "Natura 2000" und/oder fuer Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer: - Alte Eichenwaelder auf Sand (9190), - Blaukehlchen (Brutvogel), - Schwarzkehlichen (Brutvogel), - Ziegenmelker (Brutvogel), - Heidelerche (Brutvogel), - Schwarzspecht (Brutvogel), - Wespenbussard (Brutvogel), - Baumfalke (Brutvogel), - Bekassine (Brutvogel), - Pirol (Brutvogel), - Gartenrotschwanz (Brutvogel), - Uferschwalbe (Brutvogel), - Krickente (Brutvogel), - Zwergtaucher (Brutvogel), - Moorfrosch, - Zauneidechse, - Schlingnatter, - Kreuzkroete, - Kleiner Wasserfrosch, - Kammmolch, - Grosse Moosjungfer. Im Gebiet wurden folgende seltene und gefaehrdete Arten sowie Wald- und sonstige Pflanzengesellschaften nachgewiesen: Fruehe Haferschmiele, Kleiner Ackerfrauenmantel, Silbergras, Mittlerer Sonnentau, Rundblaettriger Sonnentau, Vielstengelige Sumpfbinse, Graue Glockenheide, Zwerg- Filzkraut, Haar-Ginster, Berg-Sandknoepfchen,Sparrige Binse, Gemeiner Moor-Baerlapp, Gagel,Weisse Seerose, Weisses Schnabelried,Bauernsenf, Suedlicher Wasserschlauch, Hunds-Veilchen, Trespen-Federschwingel,Grosser Abendsegler, Brachpieper, Flussregenpfeifer, Wendehals, Spaete Adonislibelle,Kleine Binsenjungfer, Glaenzende Smaragdlibelle, Gagelgebuesch, Birken-Eichenwald,Sandginster-Heide, Sandstrauchgrasflur, Teichrosen-Gesellschaft, Gesellschaft des Suedlichen Wasserschlauches. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4702-0048 |
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Objektbezeichnung: |
Diergard"scherwald |
Link zur Karte: | BK-4702-0048 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Diergardt"scher Wald am Durchbruch der Schwalm zu den Rhein- und Maasterrassen wird von pleistozänen Flusssedimenten und einer jungpleistozänen Flugsanddecke geprägt. Neben einigen natürlichen Rinnen, lang gezogenen Dünentälchen und alten Ausblasungssenken ist das Gebiet sehr stark durch Abgrabungen mit zum Teil extrem steilen, meist verbuschten und überkronten Böschungen geprägt. Durchlässige Sande und Kiese bedingen je nach Mächtigkeit und Lehmanteil trockene und nährstoffarme Standorte mit Podsolen und Braunerde-Podsolen, die überwiegend mit Kiefernwäldern bestockt sind. Die frühere Heide ist auf Restflächen beschränkt. In Rinnen, Senken, alten Dünentälchen oder im Bereich der Abgrabungen sind frisch-feuchte bis nasse Standorte mit unterschiedlicher Trophie ausgebildet. Örtlich entwässern Gräben tiefer gelegene Rinnen, Tälchen und Abgrabungsflächen, die zum Teil anmoorige Verhältnisse und gering mächtige Niedermoortorfe aufweisen. In einigen Altabgrabungen sind staunasse und feuchte Standorte, zum Teil mit vergleichsweise nährstoffarmen Kleingewässern und Weidengebüschen, entstanden. In dem heute überwiegend mit Kiefern und Roteichen bestockten Gebiet liegen zerstreut einige wenige unterschiedlich große, vielgestaltige typsche atlantisch geprägte Heideflächen, zum Teil in guter bis sehr guter Ausprägung und einige Altholzbestände mit Eichen, Ulmen und Esskastanien. Birken, Weidengebüsche und Erlen sind örtlich in die Kiefernbestände eingemischt. Über einer Terrassenkante im Südwesten des Gebietes steht ein durchgewachsener Buchenniederwaldrest mit Esskastanien und alten Eichen. Im östlichen Teil und an den Rinnenschultern stocken Birkenpionierwälder mit typischen Arten der Heiden. Weitere Begleitarten dieser Wälder sind neben der Drahtschmiele, Wurmfarnen und Brombeeren vor allem die Späte Traubenkirsche, der Faulbaum und der Spargel. Eine sehr große Abgrabung mit mäßig steiler Böschung im östlichen Ausläufer des NSG ist von der Südseite her teilverfüllt worden. Hier liegt ein von jungen Kiefern und Weidengebüschen umsäumter isolierter Tümpel mit Amleuchteralgen, wechselndem Wasserstand und einer Verlandungszone, die partiell als Suhle von Wildscheinen genutzt wird und daher viel offenen Boden aufweist. Überwiegend ist hier eine lockere Zwergbinsenvegetation etabliert. In weiteren Kleingewässern sind u. a. die Weiße Seerose und Teichlebermoose hervorzuheben. Nutzungsbedingt weist dieses Gebiet eine erhaltenswerte, hohe Vielfalt von geschützten Biotopen und Lebensraumtypen auf. Es vereinigt Sandkies-Steilwände, trockene Standorte mit Birken-Heidewäldern, typische Feucht- und Trockenheiden in guter Ausprägung, Niedermoore, Kleingewässer, Fragmenten alter Waldwirtschaft und moderne holzwirtschaftlich orientierte Waldformen miteinander. Die Kleingewässer stellen wichtige Refugien und Trittsteinbiotope für Lebensgemeinschaften nährstoffarmer Gewässer dar. Einige kleinere Heideflächen sind durch Wildschweinwühlungen, möglicherweise auch Kirrungen, stark beeinträchtigt. Das NSG "Diergardtscher Wald´ ist Teil des FFH-Gebietes "Wälder und Heiden bei Brüggen-Bracht´. Die wenigen, zerstreut im NSG liegenden erhaltungswürdigen Lebensräume sollten, wie zum Teil schon geschehen, wirtschaftsverträglich weiter mit Rotbuchen- und Eichenwäldern verbunden werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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