Inhalt:
Naturschutzgebiet Heidemoore (VIE-038)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Heidemoore |
---|---|
Kennung: |
VIE-038 |
Ort: | Nettetal |
Kreis: | Viersen |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 321,01 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1981 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Schutzausweisung dient der Erhaltung und Optimierung dieses vielgestaltigen Kulturlandschaftskomplexes fuer artenreiche Lebensgemeinschaften und als Lebensstaette bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere als Lebensstaette fuer Brutvoegel, als Nahrungs-, Rast und Ueberwinterungsstaette fuer ziehende Voegel und auch dem Schutz des europaeischen oekologischen Netzes "Natura 2000". Mit der Schutzausweisung und Entwicklung bereits abgegangener oder abgaengiger hochwertiger Lebensraeume und Lebensgemeinschaften zur nachhaltigen Sicherung der Leistungsfaehigkeit des Naturhaushalts und des hohen Erlebniswertes fuer die naturbezogene Erholung des Menschen sein. Aus den vorgenannten Schutzgruenden ergeben sich folgende Planungsziele: - Erhaltung des durch Binnenduenen und Ausblasungswannen gepraegten Gelaendereliefs, - Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung typisch ausgebildeter Sandtrockenrasen in komplexer Verzahnung mit Heiden und trockenen Kiefern-Eichenmischwaeldern, - Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung artenreicher Borstgrasrasen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna, - Erhaltung und Optimierung der naturnahen naehrstoffaermeren Gewaesser mit ihren charakteristischen Arten, insbesondere als Lebensraum fuer Libellen, Amphibien und Voegel, - Entwicklung/Initiierung natuerlicher Verlandungszonen, - Erhaltung und Entwicklung von Alt- und Totholz, insbesondere Hoehlenbaeumen als Lebensraum fuer Fledermaeuse u.a. - Erhaltung und Optimierung typischer Heiden und Feuchtheiden als Lebensraum fuer Voegel und Amphibien, - Erhaltung und Entwicklung naturnaher Eichenwaelder auf bodensauren Standorten, teilweise in Mischung mit Kiefer und/oder Buche mit ihrer typischen Fauna und Flora und in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen einschliesslich ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Staudenfluren und in ihrer typischen standoertlichen Variationsbreite, - Entwicklung alters- und strukturdiverser, naturnaher, bodenstaendiger Laub- und Mischwaldbestaende vorzugsweise durch Naturverjuengung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaften und Foerderung von Nebenbaumarten, - Erhaltung von Flachskuhlen als historische Kulturlandschaftselemente, - Erhaltung und Entwicklung von Flutrasen, - Entwicklung eines Wegesystems zur naturschutzvertraeglichen Lenkung des Erholungs- verkehrs, - Erhaltung und Entwicklung von Vernetzungsstrukturen zum Aufbau eines oekologischen Verbundsystems, - Initiierung oder Foerderung flugsanddynamischer Prozesse zur Optimierung der Sand- trockenrasen auf Binnenduenen. Fuer die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind folgende Lebensraeume bzw. -gemeinschaften: - Offene Grasflaechen mit Silbergras (Corynephorus) und Straussgras (Agrostis) auf Binnenduenen (2330) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : B Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : B Gesamtbeurteilung : B - Borstgrasrasen im Mittelgebirge, (Prioritaerer Lebensraum,6230) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : C Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : C Gesamtbeurteilung : C - Mesotrophe (nährstoffaermere) Gewaesser (3130) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : B Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : B Gesamtbeurteilung : B - Feuchtheiden (4010) Anteil (%) am FFH-Gebiet : < 1 Repraesentativitaet : A Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : B Gesamtbeurteilung : B - Trockene Heiden (4030) Anteil (%) am FFH-Gebiet : 14 Repraesentativitaet : A Relative Flaeche : C Erhaltungszustand : A Gesamtbeurteilung : A Das FFH-Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz "Natura 2000" und/oder fuer Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer: - Alte Eichenwaelder auf Sand (9190), - Kammmolch, - Grosse Moosjungfer, - Blaukehlchen (Brutvogel), - Krickente (Brutvogel), - Zwergtaucher (Brutvogel), - Heidelerche (Brutvogel), - Schwarzspecht (Brutvogel), - Wespenbussard (Brutvogel), - Baumfalke, - Bekassine (Brutvogel), - Gartenrotschwanz (Brutvogel), - Moorfrosch, - Zauneidechse, - Schlingnatter, - Kreuzkröte, - Kleiner Wasserfrosch. Zusaetzlich wurden im Gebiet folgende, teilweise seltene und gefaehrdete Tierarten in z.T. grossen Populationen nachgewiesen: Wasserralle, Turteltaube, Trauerschnaepper,Gruenspecht, Kleinspecht, Sperber, Habicht, Fadenmolch, Kurzflueglige Beissschrecke, Kurzflueglige Schwertschrecke, Gemeine Sicherschrecke, Buntbaeuchiger Grashuepfer, Langflueglige Schwertschrecke, Feldgrille, Verkannter Grashuepfer, Samtfalter, Eichenspinner,Rostbraunes Ochsenauge, Suedliche Binsenjungfer,Gemeine Winterlibelle, Glaenzende Binsenjungfer, Kleine und Nordische Moosjungfer, Keilflecklibelle, Mond-Azurjungfer,Kleines Granatauge, Kleine Binsenjungfer, Westliche Keiljungfer, Kleine Pechlibelle. Das Schutzgebiet ist weiterhin Standort folgender, meist seltener und gefaehrdeter Pflanzenarten: Silbergras, Schmalblaettriges Wollgras, Scheiden-Wollgras, Englischer Ginster, Haar- Ginster, Sparrige Binse, Keulen-Baerlapp,Fruehlings-Spoergel, Bauernsenf, Kleiner und Suedlicher Wasserschlauch, Fruehe Haferschmiele,Zwerg-Filzkraut, Schlamm-Segge, Langblaettriger, Rundblaettriger und Mittlerer Sonnentau, Sumpf-Johanniskraut, Faden-Segge, Schneide, Vielstenglige Sumpfbinse, Aehrenlilie, Koenigsfarn, Weisses Schnabelried, Kriechweide, Moosbeere und Hunds-Veilchen, Kleinfruechtiger Ackerfrauenmantel, Blasen-Segge, Knöterich-Laichkraut,Sumpf-Blutauge, Igel-Segge. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-0001 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Heidemoore |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Das NSG `Heidemoore´ ist ein junges überwiegend forstlich genutztes Waldgebiet auf frisch-feuchten bis anmoorigen Standorten aus glazifluvialen und glazilimnischen Ablagerungen und Binnendünen. In Rinnen über tonigen Schichten haben sich torfmoosreiche Übergangs- und Zwischenmoore, Birkenmoorwaldreste und dystrophe Moorgewässer mit randlichen Feuchtheiden und Calluna-Heiden erhalten. In einem zentralen Zwischenmoor-Feuchtheidekomplex wachsen an mehreren Stellen ein atlantisches Schneidenried, Großseggenrieder und Röhrichte. Während auf der westlichen Seite lichte, artenarme, feuchte bis trockene Kiefernforste dominieren, geht der Wald östlich gegen das sehr intensiv landwirtschaftlich genutzte Umfeld in standorttypische, zum Teil nährstoffreichere Birkenmisch- und Eichenwälder über. Wenige intensiv genutzte Grünlandparzellen, die das Waldgebiet auf der Ostseite auflockern, sind in das NSG einbezogen. Im südlichsten Teil, innerhalb des ehemaligen Munitionsdepots, ehemals zum NSG ‘Brachter Wald‘ gehörend, liegen ein weiterer Heideweiher mit Heiden, Sandtrockenrasen, Borstgrasrasen und weiteren relativ nährstoffarmen Offenlandbiotopen. Auf den Splitterwällen und Brandschutzschneisen sind Durchdringungskomplexe verschiedenster Offenlandbiotope ausgebildet. Der umgebende Wald wird hier von Kiefernforsten mit wechselnden Anteilen von Birke dominiert. Birkenpionierwälder sind in verschiedenen Altersstadien und Feuchtegraden vorhanden. Im Nordosten stockt ein Buchwald. Die Brachter Heidemoore repräsentieren einen in sich geschlossenen und gut erhaltenen landschaftstypischen Biotopkomplex aus Heiden, Mooren auf nährstoffarmen Ablagerungen mit sehr vereinzelten flachen Flugsanddecken. Die Pflanzengesellschaften sind typisch ausgebildet und größtenteils in einem vergleichsweise guten Erhaltungszustand. Das Schutzgebiet hat für heidetypische Tier- und Pflanzenarten im Biotopverband eine regionale, landes- und europaweite Bedeutung. Regional bedeutend ist dieses Schutzgebiet auch in Bezug auf die Naherholung und Naturerfahrung für die Bewohner der nahen Verdichtungsgebiete und den Niederlanden. Schutzziel ist der Erhalt und die Optimierung der landschaftstypischen nährstoffarmen Feuchtheide-Moorkomplexe mit ihren dazugehörigen Binnendünen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.