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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Alte Beverwiese (WAF-014)

Objektbezeichnung:

NSG Alte Beverwiese

Kennung:

WAF-014

Ort: Telgte
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 7,01 ha
Offizielle Fläche: 7,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1986
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist erforderlich gemäß § 20 a), b) und c) LG NW,
insbesondere
- zur Erhaltung eines flachen, naturnahen Mulden- bzw. Bachkerbtales im Nahbereich
der Bever,
- zur Erhaltung und Entwicklung von artenreichem Feucht- und Nassgrünland mit Sumpf-
dotterblumenwiesen und Riedgesellschaften,
- zur Erhaltung, Entwicklung und Förderung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten
seltener und gefährdeter wildlebender Pflanzen- und Tierarten,
- als Lebensraum für Amphibien, Reptilien, Libellen und Wasserinsekten,
- aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt, Schönheit und Unersetzlichkeit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3912-148
Kennung:

BK-3912-148

Objektbezeichnung:

NSG Alte Beverwiese

Link zur Karte: BK-3912-148
Objektbeschreibung: Das NSG Alte Beverwiese liegt im nördlichen Bereich eines u-förmig gebogenen, flachen Muldentälchens (ein Seitental und vermutlich ehemaliger Altarm der Bever), das sich nach Südosten hin zu einem Bachkerbtälchen verengt und vertieft, und weiter südlich in die Bever mündet. Die aus Fein- und Mittelsanden der Niederterrasse bestehende Talsohle mit Gleyböden weist hohe Grundwasserstände auf und ist zeitweilig stark vernässt.Innerhalb der Talsohle sind kleine Niveauunterschiede erkennbar, die sich auch in der Vegetationsausbildung widerspiegeln. Der mittlere Teil des Gebiets ist deutlich trockener als die südöstlich und westlich gelegenen Bereiche. Nass- und Feuchtwiesen und in deren Kontaktbereich Seggenrieder und Röhrichte bestimmen weite Teile des Schutzgebietes. Geringere Anteile nehmen die etwas trockeneren Standorte mit frischen mageren Glatthaferwiesen ein. Am Rande des Feuchtgrünlandes befinden sich zwei Kleingewässer mit angrenzenden Schilfröhrichtzonen und Weidengebüschen. Im Nordwesten des Gebietes liegt ein Bruchwaldrest, oberhalb der südlich gegenüberliegenden Talkante ein kleiner Eichen-Altbestand. Das Bachtal ist neben Schilfröhrichtfragmenten überwiegend mit Erlen bestockt. Entlang der Talböschungen sind flächige Brennnesselbestände ausgebildet. Im Süden des NSG sind die außerhalb der Bachaue gelegenen Flächen mit standortfremden Fichten- und Douglasienforsten bestockt. Der herausragende Naturschutzwert des Gebietes geht vor allem von den großflächigen Sumpfdotterblumenwiesen mit großen Beständen des Breitblättrigen Knabenkrautes (Dactylorhiza majalis) aus. Hinzu kommen als weitere floristische Besonderheiten Sumpfblutauge (Comarum palustre), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), sowie verschiedene seltene Seggenarten. Für insgesamt sechs Pflanzenarten liegt landesweit und/oder innerhalb der Westfälischen Bucht eine Gefährdung vor. Hinzu kommen acht Arten der Vorwarnliste NRW sowie einige weitere Arten, die als "regional selten" einzustufen sind. Faunistisch bedeutsam ist das Vorkommen des Laubfrosches, die Brut der Rohrweihe, sowie eine hohe Individuendichte von Tagfaltern. Trotz der noch hohen Anzahl seltener und gefährdeter Arten sind gegenüber früheren Erhebungen negative Tendenzen festzuhalten: - Aktuell nicht mehr nachzuweisen sind folgende gefährdete Pflanzenarten: Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) - beides Arten mesotropher, nasser Niedermoore und Sumpfwiesen - sowie Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus agg.) als namengebende Art des Bromo-Senecionetum (Sumpfdotterblumenwiesen). Von Fieberklee (Menyanthes trifolita) und Sumpfblutauge (Comarum palustre) konnten in 2015 nur sehr kleine Vorkommen gefunden werden. Noch Anfang der 90er Jahre gab es große Bestände des Fieberklees in den südöstlichen Nasswiesen. Für beide Moorarten besteht im Gebiet eine große Gefahr des völligen Verschwindens.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (0,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,51 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,49 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,54 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,51 ha)
  • Röhrichte (0,04 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,54 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,48 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,39 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,12 ha)
  • Hecke <BD0> (0,49 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,04 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,52 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,54 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,35 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. marilandica))
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättrige Saatwicke (Vicia angustifolia)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung, Optimierung und extensive Bewirtschaftung von artenreichen frischen, feuchten und nassen Wiesen
    als Lebensraum fuer gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Sammeln (SP)
  • unerwuenschte Sukzession (Verbrachung der Feuchtwiesen)
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • Pufferzone anlegen
  • Wiedervernaessung
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