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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Grenzbachtal (WAF-015)

Objektbezeichnung:

NSG Grenzbachtal

Kennung:

WAF-015

Ort: Ahlen
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 29,94 ha
Offizielle Fläche: 29,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1987
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess Paragraph 20 LG NW,

- Aus erdgeschichtlichen Gruenden, insbesondere zur Erhaltung des Bachtales als
charakteristisches Landschaftselement der Beckumer Berge,
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von naturnahen Waldbereichen,
- Wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des Gebietes,
- Zur Erhaltung und Renaturierung des Bachlaufes und Extensivierung
des Auenbereiches.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4213-902
Kennung:

BK-4213-902

Objektbezeichnung:

NSG Grenzbachtal

Link zur Karte: BK-4213-902
Objektbeschreibung: Der Grenzbach entspringt im Randgebiet der Beckumer Kreideberge an der Nordabdachung des Brunsberges und mündet nach wenigen Kilometern bei Dolberg in die Lippe. Das Naturschutzgebiet "Grenzbachtal" umfasst einen etwa 2,8 km langen Bachabschnitt wenige 100 Meter unterhalb der Quelle und erstreckt sich entlang des Westrandes des Uentroper Waldes (Nordabschnitt) oder innerhalb des Waldes (Suedabschnitt). Im noerdlichen Abschnitt hat sich der stark maeandrierende Bach um mehrere Meter tief in den mergeligen Untergrund eingegraben, so dass ein zwischen 20 und 80 m breites und bis zu etwa 7 m tiefes Kastental entstanden ist. Die Bachaue ist hier ueberwiegend bewaldet. Lediglich im Osten befindet sich ein kleines Roehricht bzw. ist der Talhang mit Gebueschen (Cornu-Prunetum) bestanden. Im Talgrund wachsen hier über vergleyten Mergeln und Lehmen mit hoch anstehendem Grundwasser noch Reste von Hartholz-Auenwaeldern. Es handelt sich bei ihnen ueberwiegend um Eschen-Auenwald mit stellenweise Uebergaengen zu Eichen-Auenwald, der teilweise ruderalisiert und v.a. im Westen mit Pappeln durchsetzt ist. Die Auenwaelder gehen hangaufwaerts in Flattergras-Buchenwaelder oder Eichen-Hainbuchenwaelder mit lokal vorhandenem Stark- und Totholz über. Im Suedosten stockt ein grosser Pappelforst mit dichter Strauch- und Krautschicht. Im mittleren NSG-Bereich ist der temporaere Bach weitgehend begradigt und durchfliesst einen oekologisch wenig bedeutsamen Fischteich. Der Bach weist hier dichte Roehricht- und Hochstaudenvegetation auf und wird von Gruenland- und Ackerparzellen begleitet. Im suedlichen Abschnitt im Uentroper Wald maeandriert der Bach wieder natuerlich unter Steiluferbildung. Sein Umfeld praegen hier artenreiche, naturnahe Eichen-Hainbuchenwaelder auf staufeuchten Kalkmergel-Geschiebelehmablagerungen, die durch ein Gewaessernetz (Baeche, Graeben) entwaessert werden. Gut entwickelte Strauch- und Krautschicht mit floristischen Besonderheiten (Maerzenbecher, Gruene Nieswurz), in der Baumschicht dominiert die Esche in staerker vernaessten Lagen. Das NSG grenzt im Nordwesten an ausgedehnte Ackerflaechen an, von denen eine erhebliche Eutrophierung des Gebietes ausgeht. Im Nordosten grenzen einige Grundstuecke an das Gebiet an. Der Boeschungsbereich ist hier stellenweise kuenstliche veraendert worden (Auffuellung, Gartengestaltung, Treppe). Im Talgrund sind hier Trampelpfade und Muellablagerungen zu finden. In den Bach selbst werden die Abwaesser der Anwohner eingeleitet. Im Nordosten ist ein Gehege mit Enten und Gaensen eingerichtet. Die floristischen Angaben stammen aus 1989, die gefaehrdeten Arten konnten aber auch für 1996 bestaetigt werden (nach BMP "NSG Grenzbachtal, [1996]", Stefan Kauwling, mdl. Mitteilung).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (5,74 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,77 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (9,38 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (2,08 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (6,02 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,12 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (3,36 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (1,68 ha)
  • Eschenwald <AM0> (3,36 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (1,77 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (5,74 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,86 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,28 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,28 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,56 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,84 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,28 ha)
  • Teich <FF0> (1,12 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,02 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,17 ha)
  • Acker <HA0> (1,40 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Grauspecht (Picus canus) <RL 2S>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
  • Wespenbussard (Pernis apivorus) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Nieswurz (Helleborus viridis)
  • Grüne Waldhyazinthe (Platanthera montana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerkirsche (Prunus cerasus)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Feldhase (Lepus europaeus)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Grauspecht (Picus canus)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Wespenbussard (Pernis apivorus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines tief eingeschnittenen Bachtales mit weitgehend naturnah erhaltenen Bach-Eschenwaeldern und einem natuerlich maeandrierenden Bach einschliesslich der umgebenden Laubwaldbestaende mit Orchideenvorkommen aus geomorphologischen und floristisch-vegetationskundlichen Gründen.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Biozideinsatz (Drift)
  • Duengerdrift (LW)
  • Entkrautung zur Gewaesserunterhaltung
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP) (Enten- u. Gaensehaltung, Abwaesser)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fi)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Pappel)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Zerschneidung durch Strassenbau (Damm)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Duengung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Waldmantelentwicklung
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