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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Brunsberg und Kerbtal am Brunsberg (WAF-020)

Objektbezeichnung:

NSG Brunsberg und Kerbtal am Brunsberg

Kennung:

WAF-020

Ort: Beckum
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 52,62 ha
Offizielle Fläche: 52,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1956
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess Paragraph 20 LG NW,

- Zur Erhaltung einer aus erdgeschichtlichen Gruenden schutzwuerdigen
geomorphologischen Struktur aus Haengen und Kerbtal am Suedrand
der Hoexterbergstufe,
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Kalkhalbtrockenrasen und
anderer Magerbiotopen,
- Zur Erhaltung eines naturnahen Bachlaufes,
- Zur Erhaltung naturnaher Laubholzbestaende,
- Zur Erhaltung naturnaher Lebensraeume zur Vernetzung der Kerngebiete am
Brunsberg und im Kerbtal.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4213-0018
Kennung:

BK-4213-0018

Objektbezeichnung:

NSG Brunsberg und Kerbtal am Brunsberg

Link zur Karte: BK-4213-0018
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst in der flach gewellten Landschaft der Beckumer Berge altholzreiche Laubwaldbestände auf staufeuchtem Kalkmergel, die durch eine seit 2008 extensiv beweidete Brachfläche (ehemaliger Acker) getrennt sind. Besonders das Waldgebiet nördlich der Brachfläche und die Brachfläche zeichnen sich durch das Vorkommen verschiedener Orchideenarten (z.B. Dactylorhiza fuchsii, Cephalanthera damasonium) aus. Der östliche Oberhang und der Westteil wird im Wesentlichen von alten Buchenwäldern eingenommen, in denen einzelne Exemplare über 100 cm Stammdurchmesser aufweisen. Im Buchenwald ist auch ein relativ hoher Anteil an stehendem und liegenden Totholz erhalten. Im Süden des Gebietes verläuft ein naturnaher Bach in einem tief eingeschnittenen Kerbtal, z.T. mit Eschen-Auenwald. Im Norden dieses Waldgebietes ist der Bach zu zwei Teichen aufgestaut, die durch einen Wegdamm voneinander getrennt sind. Die Brachfläche im Zentrum des Gebiets, auf der z.T. immer noch Riesen-Goldrute dominiert, hat sich seit Beginn der Bweidung zu einem immer arten- und strukturreicheren (Feucht-) Grünlandkomplex entwickelt, in dem Feuchtezeiger wie Angelica sylvestris und Cirsium oleraceum ausgebreitet haben. Im südlichen Bereich der Brache befinden sich vermehrt Magerkeitszeiger wie Ononis spinosa und Centaurea jacea. Ein Großteil des nördlich der Ackerbrache liegenden Waldes kann dem FFH-Lebensraumtypen 9130 "Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)" zugeordnet werden. Auch südlich der Brache im Bereich des Kerbtals kommt dieser Lebensraumtyp vor. Ebenfalls südlich der Brache befindet sich angrenzend an der naturnahen Quellbach lückiger Auen-Wald mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (FFH-LRT 91E0) und westlich des Quellbaches "Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum]" (FFH-LRT 9160) Ein Großteil des Waldes im Gesamtgebiet befindet sich besonders aufgrund typischer Artenzusammensetztungen und des Vorkommens Alt- und Totholz in einem guten bis hervorragenden Erhaltunszustand. Das Gebiet mit seinen naturnahen, alt- und totholzreichen Waldbeständen sowie dem naturnahen Tieflandbach in einem morphologisch markanten Kerbtal stellt zusammen mit benachbarten Waldbeständen einen zentralen Baustein im Biotopverbund der Laubwälder und Fließgewässser im Raum Beckum dar. Hauptentwicklungsziele sind Erhalt und Entwicklung eines naturnahen, bodenständigen Laubwaldes mit hohem Altholzanteil als Kerngebiet für den Wald-Biotopverbund im Landschaftsraum. Außerdem stehen der Erhalt eines naturnahen Fließgewässers in einem markanten Kerbtal und die Entwicklung einer arten- und strukturreichen, extensiv genutzten Grünlandfläche im Fokus.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (12,90 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (2,68 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,73 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,44 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,21 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (12,80 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,80 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,73 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,40 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,27 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,16 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (11,55 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,54 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,58 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,73 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (5,20 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,50 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (4,01 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,60 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,30 ha)
  • Erstaufforstung landwirtschaftlicher Flächen überwiegend mit Laubbäumen <BM2> (1,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,98 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (7,02 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,51 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,23 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (5,78 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,27 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,40 ha)
  • Acker <HA0> (2,60 ha)
  • Magergrünland-Saum <KC1b> (0,80 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (1,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Behaartes Johanniskraut (Hypericum hirsutum)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättrige Wolfsmilch (Euphorbia platyphyllos)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Fuchssches Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Natternzunge (Ophioglossum vulgatum)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Bibernelle (Pimpinella major)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütige Waldhyazinthe Sa. (Platanthera bifolia agg.)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Kümmel-Silge (Selinum carvifolia)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Raukenblättriges Greiskraut (Senecio erucifolius)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Zahntrost (Odontites vulgaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schild-Wasserhahnenfuss (Ranunculus peltatus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldhyacinthe (unbestimmt) (Platanthera spec.)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesen-Silau (Silaum silaus)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines naturnahen, bodenständigen Laubwaldes mit hohem Altholzanteil als einem Kerngebiet für den Wald-Biotopverbund im Landschaftsraum
    Erhalt eines naturnahen Fließgewässers in einem markanten Kerbtal
    Entwicklung einer arten- und strukturreichen, extensiv genutzten Grünlandfläche
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers (FI)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung (Fäkalien im Wald nahe Autobahn-Parkplatz)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession (Brache)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Wiederherstellung d. urspr. Gewaesserzustand nach Gewaesseanlage
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