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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Alte Tongrube (WAF-025)

Objektbezeichnung:

NSG Alte Tongrube

Kennung:

WAF-025

Ort: Sendenhorst
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 2,02 ha
Offizielle Fläche: 2,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2018
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess Paragraph 20 LG NW,

- Zur Erhaltung und Entwicklung eines vielfaeltigen Biotopkomplexes aus trockenen bis feuchten,
nassen und staunassen Sukzessionsflaechen, Brachestadien und Kleingewaessern,

- Zur Erhaltung und Sicherung des Lebensraumes einer Vielzahl von zum Teil gefaehrdeten Tier-
und Pflanzenarten insbesondere der Kleingewaesser und Verlandungszonen,

- Aus wissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie narurgeschichtlichen Gruenden,

- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4112-0041
Kennung:

BK-4112-0041

Objektbezeichnung:

NSG Alte Tongrube nördlich Rinkerode

Link zur Karte: BK-4112-0041
Objektbeschreibung: Ehemalige, von Acker und Grünland umgebene Lehmabgrabung mit artenreichem Vegetationsmosaik. Charakteristisch für das Gebiet sind kleinräumige Wechsel aus trockenen und feuchten bzw. nassen Bereichen mit mehreren, z.T. episodisch austrocknenden Kleingewässern. Außerdem liegen artenreiche Grünlandflächen in unterschiedlichen Brache- und Sukzessionsstadien vor. Besonders im Zentrum des Gebiets sind teilweise Elemente der Kalkhalbtrockenrasen zu erkennen. Ein Gehölzgürtel, der um die Fläche verläuft, stellt einen Puffer zu angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen dar. Die "Alte Tongrube" ist von großer Bedeutung, da eine außerordentliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten mit zahlreichen gefährdeten / geschützten Arten auf kleinem Raum vorliegt. Bislang ist das Gebiet nur geringen negativen Beeinträchtigungen ausgesetzt, weshalb insgesamt von einem guten Erhaltungszustand gesprochen werden kann. Besonders die zahlreichen, z.T. recht nährstoffarmen Kleingewässer bieten in ihrer guten Ausprägung wichtige Lebensräume für extrem seltene Arten wie z.B. Laubfrosch, Igelschlauch und Zungen-Hahnenfuß. Das Gebiet ist als isoliertes Trittsteinbiotop für den Erhalt des Genpools verschiedenster gefährdeter Arten von großer Bedeutung und sollte noch besser in den Biotopverbund einbezogen werden. Das übergeordnete Schutzziel für dieses Gebiet soll die Sicherung und Förderung einer artenreichen, naturraumtypischen Flora und Fauna mit zahlreichen geschützten und gefährdeten Arten sein. Insbesondere ist ein Erhalt der Strukturvielfalt durch Offenhaltung und eine alternierende Gewässeroptimierung anzustreben. Vorrangiges Ziel muss die Sicherung nährstoffarmer Verhältnisse und eine strikte Vermeidung von Eutrophierung sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Kalkhalbtrockenrasen (nicht FFH-LRT) <NDD0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,61 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,28 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,38 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,28 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,38 ha)
Biotoptypen:
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,24 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,17 ha)
  • Baumhecke, ebenerdig <BD6> (0,09 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,11 ha)
  • Kalktrockenrasen <DD4> (0,08 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,61 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,28 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,10 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,28 ha)
  • Graben <FN0> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Behaartes Johanniskraut (Hypericum hirsutum)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fuchs-Segge (Carex vulpina)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hoher Steinklee (Melilotus altissimus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Igelschlauch (Baldellia ranunculoides s.l.)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Lanzett-Froschlöffel (Alisma lanceolatum)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Raukenblättriges Greiskraut (Senecio erucifolius)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zungen-Hahnenfuss (Ranunculus lingua)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
  • Zwerg-Igelkolben (Sparganium natans)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines vielfältigen Biotopkomplexes aus trockenen bis feuchten, nassen und staunassen Sukzessionsflächen, Brachestadien und Kleingewässern zur Sicherung des Lebensraumes einer Vielzahl von zum Teil gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, insbesondere der Kleingewässer und Verlandungszonen. Vermeidung von starker Sukzession und Erhalt von Rohbodenstandorten.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Gewaesser anlegen, verlegen, optimieren
  • keine Entwaesserung
  • Pufferzone anlegen
  • Trockenrasen optimieren
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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