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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Liese- und Boxelbachtal (WAF-026)

Objektbezeichnung:

NSG Liese- und Boxelbachtal

Kennung:

WAF-026

Ort: Wadersloh
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 51,22 ha
Offizielle Fläche: 51,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-WAF-00100
Kennung:

BK-WAF-00100

Objektbezeichnung:

NSG Liese- und Boxelbachtal

Link zur Karte: BK-WAF-00100
Objektbeschreibung: Das NSG "Liese- und Boxelbach" umfasst einen etwa 2 km langen, naturnahen Abschnitt der Liese, die außerhalb des Naturschutzgebietes aus drei westlich des Mackenberges an einem Quellhang entspringenden Zuflüssen gespeist wird, und einigen Zuflüssen. Der teils sandige, teils schotter- und geröllreiche und maximal bis 4 m breite, stark mäandrierende Bach mit unterspülten Steilufern fließt innerhalb der welligen Landschaft der Bauerschaft Holter durch zwei Buchenwäldchen und einen sumpfigen Fichten-Pappelforst mit großem Schwertlilienbestand sowie zwei eutrophierte Eichen-Pappelgehölze. Durch Aufstau wurde ein ca. 1.000 qm großer Weiher (ehemaliger Fischteich) geschaffen. Außerhalb der Gehölze säumen Erlen-Eschen-Weidenstreifen und teilweise Staudensäume die Liese. Nach Osten zu durchfließt die Liese den westlichen Ausläufer des bewaldeten Diestedder Berges. Dieser weitgehend naturnahe Waldbestand, durch den noch ein weiterer natürlicher Bach, der von Norden kommende Boxelbach, fließt, fällt durch seine landschaftliche Schönheit besonders auf. In dem westlich nur etwa 100 m breiten Waldstreifen entlang der mäandrierenden und mit Steilufern ausgestatteten, schotter- und geröllreichen Liese stockt um einen ca. 200 qm großen Weiher mit Faulschlammauflage ein sehr sumpfiger, naehrstoffreicher Erlenbruchwald, an den sich westlich ein brennesselreicher, alter Pappelbestand anschliesst. Der moosreiche, sickerquellige Erlenbruchwald mit Kalksinter-Bildung weist eine artenreiche, geschlossene Krautschicht auf. Etwas erhöht steht in Gewässernähe eine mächtige und tiefbeastete, alte Rotbuche (Stammdurchmesser -1,5 m). Westlich am Teich angrenzend liegt auf der Talsohle eine kleine, brachgefallene Feuchtwiese. Im östlichen Bereich ist die Liese in früheren Zeiten teilweise begradigt worden. Vom alten Lauf zeugen hohe Steiluferbereiche am Trockenbett. Auf den Hängen des Bachtales wächst Perlgras- und Bärlauch-Buchenwald, in Wechsel mit Erlen-, Eichen-Hainbuchen- und reinen Eichenbestaenden (lockere Strauchschicht, örtlich geschlossene Krautschicht). Am Bach stocken Erlen und Eschen. Der in die Liese mündende Boxelbach fließt durch ein ca. 100 m breites Trogtal, an dessen Hängen ein verschiedenaltriger Bärlauch-Buchenwald stockt, der alte und mit Spechthöhlen ausgestattete Bäume enthält. Viele durch Windwurf und Windbruch umgestürzte Baeume liegen über dem Bachbett. Es enthält unterspülte Uferbereiche, Kiesbänke und wirkt durch seine "Wildheit" Bergbach-ähnlich. Nur zeitweilig schüttende Quellen speisen den im Sommer stark austrocknenden Bach, der außerhalb des Waldes zu einer Kette aus drei ehemaligen Fischteichen aufgestaut wurde. Am Ostrand des Gebietes befinden sich zwei weitere, episodisch austrocknende Bäche. Der eine Quellbach mit zwei Quellen im Unterlauf beidseitig der Bachsohle weist ein starkes Gefälle auf und ist tief in das Gestein eingeschnitten. Der andere, weniger steile und geröllreiche Bach mäandriert leicht. Das westliche Bachtal ist mit jungen Laubbäumen und Sträuchern (Buche, Esche, Bergahorn, Hasel und Weißdorn) bestanden. Der sich im Osten anschliessende Diestedder Berg ist überwiegend mit Laubwald bestockt Neben den naturnah ausgebildeten, teilweise tief in die Beckumer Berge eingeschnittenen Fließgewässerabschnitten ist vor allem der mit Erlenbruchwald bestockte Quellsumpf von überregionaler Bedeutung. Hier findet sich mit der Kalksinter-reichen Kalktuffquelle das einzige Vorkommen dieses prioritären Lebensraumtypes von gemeinschaftlicher Bedeutung in der atlantischen Region Nordrhein-Westfalens. In diesem Bereich sind regional seltene und gefährdete Pflanzenarten wie die Grüne Nieswurz und das Gelbe Windröschen zu finden. In Gebiet kommen folgende §42 LNatSchG-Biotope vor: - Quelle (FK2), - naturnahes Fliessgewässer FM5), - Auenwald (AC0, AB9, AM0), naturnahes Stillgewässer (FD0), Feucht- und Nassgrünland (EE3). Durch die sich über mehrere Kilometer erstreckende West-Ost-Ausdehnung des weitgehend bewaldeten Bachabschnittes stellt das NSG "Liese- und Boxelbachtal" einen wichtigen Baustein im Biotopverbund des Landes NRW dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,07 ha)
  • Kalktuffquellen (Cratoneurion) <7220> (0,24 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (6,00 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (4,58 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,80 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (20,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (7,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,01 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,48 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,82 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,78 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,44 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (3,09 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,74 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (4,24 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (4,58 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (2,10 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,44 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,74 ha)
  • Eschenwald <AM0> (6,60 ha)
  • Eschenmischwald mit Nadelbaumarten <AM7> (1,11 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (2,23 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,57 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,89 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (5,75 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,78 ha)
  • Hecke <BD0> (0,09 ha)
  • Wallhecke <BD1> (0,34 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (1,80 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,26 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,22 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,26 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,23 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,35 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,64 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,70 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,47 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,91 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,14 ha)
  • Teich <FF0> (1,23 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,24 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,79 ha)
  • Acker <HA0> (0,47 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,14 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,24 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,54 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • (Art-ID 190586)
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Büschel-Rose (Rosa multiflora)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Farnähnliches Starknervmoos (Cratoneuron filicinum)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Krause Distel (Carduus crispus subsp. crispus)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. marilandica))
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleines Schönschnabelmoos (Eurhynchium hians)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schweden-Klee (Trifolium hybridum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Veränderliches Starknervmoos (Palustriella commutata)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weinberg-Lauch Sa. (Allium vineale)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wollkopf-Klette (Arctium tomentosum)
  • Wunder-Segge (Carex appropinquata)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung des Kalkquellbereiches mit ausgeprägter Kalksinterbildung durch natürliche Sukzession und der umgebenden Waldkomplexe durch naturnahe Waldbewirtschaftung
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
Maßnahmen:
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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