Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Emsaue und Mussenbachaue (WAF-029)

Objektbezeichnung:

NSG Emsaue und Mussenbachaue

Kennung:

WAF-029

Ort: Everswinkel
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 102,26 ha
Offizielle Fläche: 1.123,00 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2018
Außerkraft: 2038
Schutzziel: Gemaess Paragraph 20a,b,c LG NW,

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer durchgehenden, weitgehend naturnahen
Flussauenlandschaft als Hauptachse eines Biotopverbundes von landesweiter
Bedeutung, insbesondere durch Selbstentwicklung,
- Zur Erhaltung, Selbstentwicklung und Foerderung von Lebensgemeinschaften oder
Lebensstaetten bestimmter, zum Teil stark gefaehrdeter bzw. vom Aussterben bedrohter,
wildlebender Pflanzen- und Tierarten, insbesondere von Wat-, Wiesen- und Wasservoegeln,
Reptilien, Amphibien, Fischen, Libellen und Wasserinsekten, seltenen, zum Teil stark gefaehrdeten
Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten der Gewaesser, der Roehrichte, Grosseggenrieder
und Hochstaudenfluren, des Feucht- und Nassgruenlandes, der Magerweiden und - wiesen,
der Sandtrockenrasen sowie der natuerlichen Vegetation der Weichholz- und Hartholzaue,
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen Fliessgewaesserdynamik einschliesslich
von naturnahen Steil- und Flachauen, Uferabbruechen, Auskolkungen und offenen Sand- und
Kiesablagerungen, insbesondere durch Selbstentwicklung,
- Aus naturwissenschaftlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt, Schoenheit und Unersetzlichkeit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4013-0081
Kennung:

BK-4013-0081

Objektbezeichnung:

NSG Mussenbach

Link zur Karte: BK-4013-0081
Objektbeschreibung: Naturnahe, durch deutliche Kleinreliefstrukturen geprägte Bachaue mit stark mäandrierendem Tieflandbach, der durch einen Wechsel von Steilufern, unterspülten Uferböschungen, Kolken und Flachwasserbuchten geprägt ist. In dem steinig-mergeligem, im Norden auch sandigem Bachbett fließt das Wasser nur sehr langsam, stellenweise steht es. Im Süden verläuft der Mussenbach randlich des Waldgebietes Hengerner Sundern, das durch artenreichen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald und in Bachnähe durch Auwälder aus Bach-Erlen-Eschenwald gekennzeichnet ist. Die Waldbereiche auf den Terrassen beiderseits des Baches werden von zum Teil Stieleichen-Hainbuchenwald eingenommen. In der Bachaue stocken vermehrt Pappelbestände, die durch eine stark wüchsige Krautschicht (Brennnessel) geprägt sind. Teilweise werden die Pappelbestände umgebaut, so findet sich östlich Hof Suttorp eine größere Kahlschlagfläche. Weitere Flächen in der Bachaue werden als Grünland intensiv genutzt und meist stark gedüngt, lokal kommen tlw. feuchte Grünlandbrachen vor. Der Bach wird hier galerieartig von Ufergehölzen oder nitrophilen Hochstaudenfluren gesäumt. Ackerflächen treten insbesondere unmittelbar südlich der B64 auf. Südlich der K3 zeichnet ein Altarm den alten Gewässerverlauf nach. Im nördlichen Teil des Schutzgebietes, nordöstlich von Hof Beermann, befinden sich in der Bachaue 3 Teiche (sog. Ludgerus-Teiche) mit befestigten Ufern und Zierpflanzen, die vorwiegend der Naherholungsnutzung dienen. Der besondere Wert des Gebietes stellt der unter Schutz gestellte Bachabschnitt dar durch seine zahlreichen noch vorhandenen Auenrelikte sowie der ausgeprägten Geländemorphologie insgesamt das Bild einer naturnahen Bachaue. Als bedeutendes Nebengewässer der Ems übernimmt das Gebiet für den Fließgewässerbiotopverbund sowie die Vernetzung von an die Emsaue angrenzenden Lebensräumen eine wichtige Funktion. Innerhalb eines intensiv landwirtschaftlich genutzten übernimmt das Gebiet Refugial- und Trittsteinfunktionen für den Arten- und Biotopschutz und ist ein wichtiger Bestandteil des lokalen Biotopverbundes. Ziel ist der Erhaltung und Optimierung eines naturnah ausgebildeten, mäandrierenden Tieflandbaches als bedeutendes Nebengewässer der Ems, Erhaltung einer ausgeprägten Bachaue als regional bedeutsames Fließgewässerbiotop mit lokaler und regionaler Biotopverbundfunktion.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,38 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (4,44 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (13,89 ha)
  • Erlen-Eschen-Auenwälder (91E0, Typ B, Prioritärer Lebensraum) <91E0 erle> (2,90 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (58,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (10,26 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (5,02 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,90 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (5,02 ha)
  • Röhrichte (0,01 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,45 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (6,02 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,80 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,09 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (15,41 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (3,69 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,19 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,13 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (7,30 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,10 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (4,77 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,67 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (2,50 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,91 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,07 ha)
  • Hecke <BD0> (0,10 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BD7> (1,37 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,06 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,03 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,01 ha)
  • Fettwiese <EA0> (27,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,45 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (2,35 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,79 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
  • Teich <FF0> (0,40 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (5,02 ha)
  • Acker <HA0> (19,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (unbestimmt) (Ilex spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Wasserstern (Callitriche stagnalis)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines naturnah ausgebildeten, mäandrierenden Tieflandbaches als bedeutendes Nebengewässer der Ems, Erhaltung einer ausgeprägten Bachaue als regional bedeutsames Fließgewässerbiotop mit lokaler und regionaler Biotopverbundfunktion
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.