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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Erlenbruchwald Schlatt (WAF-030)

Objektbezeichnung:

NSG Erlenbruchwald Schlatt

Kennung:

WAF-030

Ort: Sendenhorst
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 5,55 ha
Offizielle Fläche: 5,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1992
Inkraft: 2018
Außerkraft: 9999
Schutzziel: (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 23 BNatSchG ausgewiesen.

(2) Die Unterschutzstellung erfolgt

a) zur Erhaltung, Entwicklung sowie zur Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten
wildlebender landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
- eines naturnahen Erlenbruchwaldes auf basenreichen Böden in seinen verschiedenen Entwicklungsstufen/
Altersphasen und in seinen standörtlichen Variationsbreiten inklusive seiner Vorwälder,

- eines Stillgewässers;

b) zum Schutz der an diese Lebensräume angepassten, zum Teil stark gefährdeten Pflanzen und
Tierarten wie z.B. lebensraumtypische Wasserinsekten-, Amphibien- und Vogelarten;

c) zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer
Veränderungen ökologischer Zusammenhänge, insbesondere zur Sicherung der dort auftretenden
schutzwürdigen Böden: Böden mit einem sehr hohen Biotopentwicklungspotential (z.B. typische
Pseudogleye (Staunässeböden));

d) aus wissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen Gründen;

e) wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart dieses Gebietes;

f) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4112-0016
Kennung:

BK-4112-0016

Objektbezeichnung:

NSG Erlenbruchwald Schlatt

Link zur Karte: BK-4112-0016
Objektbeschreibung: Im Zentrum eines frisch-feuchten Eschenmischwaldes befindet sich auf staunassen lehmigen Sanden ein eher kleiner aber gut ausgebildeter, seggenreicher Erlenbruchwald. Randlich liegt im Norden des Waldgebiets ein genutzter Angelteich, welcher größtenteils von Fichtenwald umgeben ist. Der Bruchwald besteht teilweise aus kernwüchsigen, teilweise aus mehrstämmigen Roterlen, denen lokal Grauerle beigemischt ist. In der Krautschicht dominieren z.T. gefährdete Seggen wie Carex elata, Carex elongata und Carex pseudocyperus. Insgesamt gestaltet sich das Waldgebiet aufgrund zahlreicher nasser Bereiche im Erlenbruchwald und eines guten Angebots an Totholz als strukturreich. Der "Erlenbruchwald Schlatt" ist von großer lokaler Bedeutung, da intakte Bruchwälder, besonders aufgrund von Entwässerung, selten geworden sind und immer weiter zurück gehen. Das übergeordnete Schutzziel für dieses Gebiet soll die Erhaltung und Förderung eines vegetationskundlich bedeutsamen Feuchtwaldkomplexes einschließlich Gewässer als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sein. Insbesondere sind Entwässerung und Eutrophierung zu vermeiden, um die gesellschaftstypische Artenzusammensetzung zu erhalten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,38 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,18 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,63 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,38 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,63 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (3,09 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,37 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,09 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,38 ha)
  • trockener eutropher Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0b> (0,18 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Odermennig (Agrimonia procera)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sparrige Segge Sa. (Carex muricata agg.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Taube Trespe (Bromus sterilis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines vegetationskundlich bedeutsamen Feuchtwaldkomplexes einschließlich Gewässer, Hecken und des Grünlandstreifens als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • keine Entwaesserung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiederherstellung des urspruenglichen Wasserstandes
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