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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Laubwald im "Broecker Holz" (WAF-033)

Objektbezeichnung:

NSG Laubwald im "Broecker Holz"

Kennung:

WAF-033

Ort: Ahlen
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 36,26 ha
Offizielle Fläche: 20,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess Paragraph 20 LG NW,

a) Zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaelder mit
ihrer typischen Flora und Fauna (z. B. Fransenfledermaus, Abendsegler, Zwergfledermaus)
in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standoertlichen typi-
schen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Staudenfluren sowie
ihrer Waldraender durch

- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natuerliche Waldgesellschaft ein-
schliesslich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestaende und Foer-
derung der Naturverjuengung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaft,
- Erhaltung und Foerderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Grosshoehlen- und Uraltbaeumen,
- Vermehrung des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes durch den Umbau von mit nicht boden-
staendigen Gehoelzen bestandenen Flaechen auf geeigneten Standorten (v.a. im Umfeld von
Quellbereichen oder Bachlaeufen),

Schutzziele fuer Lebensraumtypen und Arten, die fuer die Meldung des Gebietes ausschlaggebend
sind:

- Stieleichen-Hainbuchenwaelder (9160),
- Rotmilan,
- Pirol,

b) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse
gemaess Artikel 4 Absatz 4 in Verbindung mit Artikel 2 der Richtlinie.
Hierbei handelt es sich um folgenden natuerlichen Lebensraum von gemeinschaftlichem Interes-
se gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne
des Paragraph 48 d Absatz 4 LG NW:

- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160),

Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder fuer Arten des Anhang IV
der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer

- Pirol,
- Rotmilan,

c) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden
und wegen der biogeographischen Bedeutung,
d) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes,
e) Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer
Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge,
f) Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4113-901
Kennung:

BK-4113-901

Objektbezeichnung:

NSG Laubwald im Bröckerholz

Link zur Karte: BK-4113-901
Objektbeschreibung: Artenreicher, gut strukturierter Eichen-Hainbuchenwald auf (stau)feuchten Geschiebelehm- und Terrassenablagerungen, umgeben von z. T. alten Eichen- und Buchenwald. Es handelt sich um einen vielschichtigen, totholreichen Bestand mit einem hohen Anteil an Alt- und starkem Baumholz, lokaler Strauch- und gut entwickelter Krautvegetation mit ausgedehnten Teppichen des Immergruen. Im suedlichen Gebiet befindet sich eine alte, sich gabelnde, ca. 1 km lange Fliessrinne eines alten naturnahen, maeandrierenden Baches, die infolge von Grundwasserabsenkung im Zuge des Angelausbaues nur noch periodisch Wasser führt. Im zentralen Bereich liegt ein stehendes, periodisch wasserführendes Kleingewässer, das zum Kartierungszeitpunkt 1999 vollstaendig ausgetrocknet war. Im Jahr 2004 konnte eine Wasserführung festgestellt werden. Im Südwestteil stocken alte Eichenwälder, die mit Buche unterbaut wurden. Hier sind Übergänge zum Waldmeister-Buchenwald festzustellen, da die Feuchtezeiger und auch die Große Sternmiere (Stellaria holostea) lokal ausfallen. Dagegen hat die Krautschicht eines kleinflächigen Buchenbestandes im Südteil des Gebietes noch einen typischeren Eichen-Hainbuchenwaldcharakter. Östlich davon befindet sich ein Eichenmischwald mit Edellaubhölzern der aufgrund seiner starken Überprägung der Krautschicht mit ruderalen Arten nicht als FFH-Lebenraum ausgewiesen worden ist. Am Ostrand sind dagegen noch typische Eichen-Hainbuchenwaldbestände entwickelt, wobei auf einer Teilfläche zwischen Umflut und altem Angelbachlauf in jüngster Zeit Hemlock-Tannen unterbaut worden sind. Von Wald umschlossen liegt im Suedosten des Gebietes ein ca. 2,5 ha grosser Acker zu dem der Waldmantel z.T. gut ausgebildet ist.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (28,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,90 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,59 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,70 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (9,41 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (6,33 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (12,34 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,48 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,67 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,10 ha)
  • Graben <FN0> (0,85 ha)
  • Acker <HA0> (2,45 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Goldschopf-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus-auricomus-Gruppe)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hemlocktanne (Tsuga canadensis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Klette Sa. (Arctium minus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines artenreichen, naturnahen
    Eichen-Hainbuchenwaldes im Komplex mit einem Bachlauf durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Reaktivierung eines alten Bachlaufes innerhalb des Waldkomplexes.
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Hemlock-Tanne)
  • Beseitigung alter Baeume
  • Biozideinsatz (Drift)
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserungsgraeben
  • Gewaesserausbau
  • Grundwasserabsenkung (Deutliche Schäden durch Grundwasserabsenkung sind nicht nachweisbar)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Rodung (FW)
  • Strassenbau (Veränderung des Fließgewässers)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
  • Waldmantelentwicklung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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