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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Vellerner Brook (WAF-040)

Objektbezeichnung:

NSG Vellerner Brook

Kennung:

WAF-040

Ort: Beckum
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 110,55 ha
Offizielle Fläche: 111,00 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG ist erforderlich gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG NW,
insbesondere

- Zur Erhaltung und Entwicklung grossflaechig-zusammenhaengender, naturnaher,
meist kraut- und geophytenreicher Waldmeister-Buchenwaelder auf basenreichen
Standorten mit ihrer typischen Fauna in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen
und in ihrer standoerrtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch-
und Staudenfluren sowie ihrer Waldraender durch

- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natuerliche Waldgesellschaft
einschliesslich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestaende
und Foerderung der Naturverjuengung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaft,
- Erhaltung und Foerderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Grosshoehlen- und Uraltbaeumen,
- Vermehrung des Waldmeister-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenstaendigen
Gehoelzen (Pappel, Fichte) bestandenen Flaechen auf geeigneten Standorten,

- Zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaelder mit ihrer
typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer
standoertlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und
Staudenfluren sowie ihrer Waldraender durch

- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natuerliche Waldgesellschaft
einschliesslich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestaende
und Foerderung der Naturverjuengung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaft,
- Erhaltung und Foerderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Grosshoehlen- und Uraltbaeumen,
- Vermehrung des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes durch den Umbau von mit nicht
bodenstaendigen Gehoelzen (Fichte, Pappel) bestandenen Flaechen auf geeigneten
Standorten,

- Zur Erhaltung und Foerderung der grossen Population und des Lebensraumes der
Purpur-Orchis,
- Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem
Interesse gemaess Artikel 4 Absatz 4 in Verbindung mit Artikel 2 der Richtlinie.

Hierbei handelt es sich um folgenden natuerlichen Lebensraum von gemeinschaftlichem
Interesse gemaess Anhang I als massgeblichen Bestandteil des Gebietes im Sinne des
Paragraphen 48 d Absatz 4 LG NW:

- Waldmeister-Buchenwald (9130),

Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder fuer Arten des Anhang IV
der FFH-Richtlinie Bedeutung fuer

- Stieleichen-Hainbuchenwaelder (9160),

sowie fuer Arten der Vogelschutzrichtlinie:

- Rotmilan,
- Wespenbussard,

- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes,
- Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer
Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge,
- Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung.

Der ca. 112 ha grosse Vellerner Brook bildet ein grosses geschlossenes Waldgebiet in den
Beckumer Bergen mit einem hohen Anteil an naturnahen, gut ausgebildeten Buchen- und Eichen-
Hainbuchen-Waeldern. Die Waldbestaende stocken auf den Stromberger Schichten, einer
Kreideerhebung, die bis zu 30 m ueber das Umland ansteigt. Das Gebiet ist gekennzeichnet durch
den Wechsel von Eichen-Hainbuchenwaeldern in den Senken und Buchenwaeldern in den hoeher
gelegenen Bereichen. Die Perlgras- und Waldmeister-Buchenwaelder sind floristisch interessant und
weisen ueberwiegend eine artenreiche, geschlossene Krautschicht auf. Im Bereich des Hoester
Berges im Nordwesten des Gebietes treten gehaeuft Orchideen auf. Die Eichen-Hainbuchenwaelder
zeigen sich in ihrer typischen Artenkombination, sind gut strukturiert und weisen wie die Buchenwaelder
einen hohen Anteil an Altholz und starkem Baumholz auf. In dem Gebiet kommen Rotmilan und
Wespenbussard als Brutvoegel vor.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4114-0031
Kennung:

BK-4114-0031

Objektbezeichnung:

NSG Vellerner Brook

Link zur Karte: BK-4114-0031
Objektbeschreibung: Das 109 ha große, geschlossene Waldgebiet umfasst eine ca. 30 m über das Umland ansteigende, stark wellige Kreidekalkerhebung (Stromberger Schichten östlich von Beckum. Den größten Flächenanteil nehmen artenreiche Kalkbuchenwälder aus überwiegend mittlerem bis starkem Baumholz ein, die in ihrer Krautschicht neben dem typischen Arteninventar des FFH-Lebenraumtyps "Waldmeister-Buchenwald" wie Waldmeister, Vielblütige Weißwurz, Buschwindröschen, Waldzwenke, Aronstab und Goldnessel auch Orchideenarten und das Leberblümchen aufweisen. Die Innen- und Außenränder der Bestände werden nicht selten von den Lianen der Waldrebe geprägt. Neben den artenreichen, alten Beständen treten auch junge Buchenwälder auf, die aufgrund der starken Schattenwirkung der Rotbuche nur eine spärliche Krautschicht aufweisen. In einigen Parzellen wurden in der Baumschicht Altbuchen entnommen, welches zu einem starken Aufwuchs von Buchennaturverjüngung führt. Liegendes und stehendes Totholz in verschiedenen Stärken und Zersetzungsgraden, sowie Höhlenbäume reichern das Waldgebiet strukturell an. Im Bereich von Senken und feuchten Hanglagen stocken Eichen-Hainbuchenwälder und haselnussreiche Eichenwälder. Kleinflächig sind noch Eschenparzellen sowie Schlagfluren eingestreut. Die schmalen Fließgewässer die die Bestände durchziehen führen nur zeitweilig Wasser und fallen im Sommer trocken. Der gute Erhaltungszustand der Bestände, die räumliche Geschlossenheit und die hohe Arten- und Strukturvielfalt machen den Vellerner Brook zu einem ausgezeichneten Gebiet für die Erhaltung der typischen Biozönose der Kalkbuchenwälder im Kreis Warendorf. Ebenfalls kommt dem Gebiet hinsichtlich des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Laubwälder eine naturschutzfachlich herausragende Funktion als Refugial- und Ausbreitungsraum im waldarmen Münsterland zu. Schutzziel ist die Bewahrung und Erhöhung des strukturellen Reichtums der Buchenbestände durch ein dynamisches Altholzkonzept und eine naturnahe forstliche Nutzung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (59,30 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (9,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (22,47 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (34,69 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (24,61 ha)
  • Eichenwald <AB0> (5,48 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (5,48 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (8,00 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (6,58 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (6,58 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (4,93 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (1,50 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,29 ha)
  • Teich <FF0> (0,04 ha)
  • Bach <FM0> (1,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kratzbeere (Unterart) (Rubus caesius subsp. aquaticus)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines geschlossenen Waldgebietes mit hohem Anteil naturnaher, bodenständiger Laubholzwälder und gefaehrdeten Waldgesellschaften (Waldmeister-Buchen- und Eichen-Hainbuchenwald) durch eine naturnahe forstliche Bewirtschaftung unter Erhaltung von Totholz und Höhlenbäumen.
Gefährdungen:
  • Abbau Gesteine
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Sammeln (SP)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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