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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tollbachtal (WAF-045)

Objektbezeichnung:

NSG Tollbachtal

Kennung:

WAF-045

Ort: Oelde
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 11,97 ha
Offizielle Fläche: 12,10 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, einstweilig sichergestellt
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2017
Außerkraft: 2019
Schutzziel: (2) Die einstweilige Sicherstellung erfolgt gemäß § 23 BNatSchG

1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen und Lebens-
gemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten;

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder

3. wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragender Schönheit.Gemaess Paragraph 20 LG NW,

- Zur Erhaltung eines strukturreichen und teilweise naturnahen Bachkerbtales und
seiner Nebentaeler, mit seinen wertvollen Waldbestaenden,
- Zur Erhaltung eines wertvollen Quellgebietes,
- Zur Erhaltung und Foerderung der teilweise mit Obstbaeumen ueberstandenen, als
Gruenland genutzten Talhaenge,
- Zur Erhaltung, Entwicklung und Foerderung von Lebensgemeinschaften oder
Lebensstaetten bestimmter, zum Teil gefaerdeter wildlebender Pflanzen- und
Tierarten, insbesondere von Amphibien und krenophilen Wasserorganismen,
- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen,landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt, Schoenheit und Unersetzlichkeit des
Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-WAF-00090
Kennung:

BK-4215-0097

Objektbezeichnung:

Tollbachtal suedwestl. Stromberg

Link zur Karte: BK-4215-0097
Objektbeschreibung: Da 1997 als NSG ausgewiesene "Tollbachtal" ist innerhalb des flachwelligen Umlandes durch ein unvermittelt steil abfallendes, landschaftsprägendes, 10 tiefes Kerbtal geprägt, das vor allem im Westen des Gebietes markant ausgebildet ist. DasTal wurde von dem nur zeitweise Wasser führenden Tollbach in das Kalkgestein des Untergrundes erodiert. Dieser im Westen noch vollkommen natürliche Bach wird hauptsächlich von 2 Zuflüssen gespeist, die im Norden und Süden aus Bachschwinden im Tal wieder hervortreten. Der Bach fließt hier mäandrierend über den steinigen Untergrund. In der meist schmalen, sumpfigen Talsohle stockt ein bachbegleitendes Erlen-Eschenwald. Die steilen Talhänge werden von einem kraut- und strauchreichen aus Hainbuche, Esche und Feldahorn eingenommen, der Spuren einer ehemaligen Niederwaldnutzung aufweist.t. In der Krautschicht dominieren anspruchsvolle Arten des Eichen-Hainbuchenwaldes. Im weiteren Verlauf fließt der Bach begradigt aber meist unbefestigt in östliche Richtung in das sich öffnende Tal. Er wird weiterhin von einem alten Ufergehölz aus Eschen, Eschen und Weiden begleitet. Die Hänge werden hier als Weideflächen genutzt, wobei auf den Südhängen zahlreiche alte Obstbäume das Landschaftsbild prägen. Das Tollbachtal repräsentiert eine im Landschaftsraum seltene, landschaftsprägende Verwitterungsform über Kalkgestein mit naturnahen Bächen und strutkurreichen Gehölzen. Ergänzt wird der Strukturreichtum durch die alten Obstweiden des Südhanges als kulturhistorische Nutzungsform. Das Tollbachtal ist ein wichtiger Biotopkomplex für die Erhaltung naturnaher Bäche und Laubgehölze. Schutzziel ist die Erhaltung des Wald-Grünlandkomplexes mit seinen historischen Nutzungsformen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,32 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (3,06 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,25 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,83 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (2,43 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,32 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,01 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,32 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,23 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (1,83 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,25 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (1,83 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,01 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (2,43 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grau-Pappel (Populus canescens (P. alba x tremula))
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata subsp. glomerata)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines landschaftslich reizvollen Kerbtales mit Bachschwinden, natürlichen temporären Quellen, Bächen und alten Obstweiden
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Rodung (Obstbäume)
  • Verfuellung
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Beweidung
  • kein Gewaesserausbau
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