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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Davert <WAF> (WAF-051)

Objektbezeichnung:

NSG Davert <WAF>

Kennung:

WAF-051

Ort: Drensteinfurt
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 734,78 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2000
Inkraft: 2021
Außerkraft: 2023
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
- Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und
Lebensstaetten landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten in einem grossen,
zusammenhaengenden und weitgehend unzerschnittenen
Waldgebiet mit eingeschlossenen und angrenzenden Offenlandbiotopen.
Diese Verordnung dient dem Schutz der bodenstaendigen Laubwaelder.
Dies sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung
und natuerlichen Entwicklung
- Eichen-Hainbuchenwaelder,
- Eichen-Buchenwaelder,
- Buchenwaelder,
- Eichen-Birkenwaelder,
- Birkenbruchwaelder,
- Erlenbruchwaelder
und insbesondere als prioritaerer Bitoptyp gemaess Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie
- Moorwaelder.
Ausserdem sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung und Entwicklung schuetzenswert
- Feuchtgruenland
- naturnahe Bachabschnitte und die unter die von gemeinschaftlicher Bedeutung fallenden
Lebensraeume der Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation
- Kleingewaesser
sowie
- die natuerliche Artenvielfalt der Insekten, Fische, Lurche, Kriechtiere, Voegel und Saeugetiere,
- gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten und hier insbesondere die nach FFH- bzw.
Vogelschutz-Richtlinie relevanten Arten.
- Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung natuerlicher Prozesse, insbesondere
- natuerliche Verjuengungs- und Zerfallsprozesse bodenstaendiger Baumarten im Wald,
- natuerlicher Sukzessionsentwicklungen zu bodenstaendigen Waldgesellschaften und
- natuerlicher Nahrungsbeziehungen.
- Zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen,
- Aus naturwissenschaftlichen ( Insbesondere der Sukzessionsforschung ), natur- und
landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen Gruenden und wegen der biogeographischen
Bedeutung,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes,
- Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4111-0003
  • BK-4111-0004
Kennung:

BK-4111-0003

Objektbezeichnung:

NSG und Natura 2000-Gebiet Davert auf dem Gebiet des Kreises WAF

Link zur Karte: BK-4111-0003
Objektbeschreibung: Großflächiges, zusammen hängendes Waldgebiet mit naturnahen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern, bodensaueren Eichenwäldern und Bruchwäldern. Das Gebiet nimmt in etwa das südöstliche Drittel des insgesamt mehr als 2.200 ha großen Natura 2000 im Osten der Davert ein. Die Gebietsgrenzen des zusammenhängenden Waldgebietes bilden im Norden und Westen die Kreisgrenze Warendorf, im Süden der "Flaggenbach" und im Osten die B 54 (Münster-Lünen). Das Waldgebiet wird von zahlreichen Gräben und Kleinstbächen durchzogen. Der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im nördlichen Teil des Waldgebietes in den Bereichen "Ordmardings Hörste", "Auf den Dingbänken" bis "Münksbusch" und östlich "Rohrkämper Holz". Der Aspekt der Baumschicht wird von Stiel-Eiche, Hainbuche und Rotbuche mit wechselnden Anteilen bestimmt. Die häufig nur spärlich entwickelte Krautschicht ist durch Feuchtezeiger und vornehmlich anspruchslose Arten wie Sauerklee, Draht-Schmiele, Winkel-Segge, Zweiblättrige Schattenblume, Wald-Geißblatt und Busch-Windröschen gekennzeichnet. Gemäß dem kleinflächigen Wechsel der Bodentypen (Pseudogley, Pseudogley-Podsol) treten stellenweise neben den typischen Säurezeigern auch anspruchsvolle Arten wie Wald-Ziest, Aronstab und Goldnessel auf. Auf extrem sauren Böden sind sogar Torfmoose am Bestandsaufbau beteiligt. Unter den auftretenden Straucharten Faulbaum, Weißdorn, Hasel und Stechpalme ist der Faulbaum der häufigste Begleiter. Im Hinblick auf die floristische Zusammensetzung handelt es sich überwiegend um die artenärmste Ausbildungsform des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes auf bodensaurem Standort (Stellario-Carpinetum periclymenetosum). Die kartierten Bestände befinden sich überwiegend im starken Baumholzalter. Die Eichen weisen im Durchschnitt ein Alter von ca. 100 Jahren und die Hainbuchen von ca. 70 Jahren auf. Die Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder sind durch Entwässerung und forstlichen Umbau mit Buche, Esche und gebietsfremden Laubholzarten (Roteiche) gefährdet. Eine besondere Stellung nimmt der Bereich "Ordmardings Hörste" ein. Vergleichsweise großflächige, torfmoosreiche, junge Birkenbruchwälder (ca. 10-jährige Birkenbestände) bilden hier ein außerordentlich strukturreiches Vegetationsmosaik mit altholzreichen Sternmieren-Eichen-Hainbuchen- und Eichenwäldern. Die durch zahlreiche Nässezeiger außerordentlich gut charakterisierten Bruchwälder stocken auf feuchtem bis nassen, zeitweise überstauten Mineralboden und haben sich auf Kahlschlagflächen entwickelt. Bei dem Bestand im Westen bestehen fließende Übergänge zum Erlenbruchwald. Den Kontrast dazu bilden die von Adlerfarn dominierten Eichenwälder auf den inselartigen, trockeneren Geländeerhebungen. Die bodensauren Eichenwälder sind die vorherrschende Waldgesellschaft im Waldgebiet "Rohrkämper Holz" und haben hier zugleich ihren Verbreitungsschwerpunkt innerhalb der Davert. Sie prägen das Erscheinungsbild der Waldgebietes südlich des in Ost-West Richtung verlaufenden Forstweges. Es handelt sich um altershomogene, lichte Bestände mit ca. 100jährigen, knorrigen Stiel-Eichen auf bodensaurem Standort. In Abhängigkeit des Feuchtegrades bestimmen vornehmlich Adlerfarn (trocken bis schwach wechselfeuchter Standort) oder Pfeifengras (wechselfeucht bis feuchter Standort) den Aspekt der geschlossenen Krautschicht. Punktuell sind auf nassen Standorten sogar "bruchwaldähnliche" Eichenwälder mit Torfmoosen und Seggen ausgebildet. Unter den Gehölzen sind häufig Vogelbeere, Faulbaum und Birke sowie vereinzelt Rotbuche und Hainbuche anzutreffen. Stellenweise bestehen fließende Übergänge zu den Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern. In einigen Beständen sind zu geringen Anteilen Kiefern beigemischt. Die bodensauren Eichenwälder sind im Gebiet durch forstlichen Umbau in Nadelholzforste (insbesondere Fichte) gefährdet. Hervorzuheben sind die Eichenwälder nordwestlich der K 40 (Rinkerode-Davensberg) im Bereich "Füchtlingsheide", da sie eine ungewöhnlich dichte Strauchschicht aufweisen. Insbesondere Weißdorn und Schlehe treten hier mit hohen Anteilen auf. Als Begleiter tritt häufig Traubenkirsche auf. Am Südwestrand des Gebietes im Bereich "Westerwinkel" bilden Bruchwälder mit hohen Eichenanteilen ein Mosaik mit z.T. strauchreichen Eichenwäldern. Die Bruchwälder sind vegetationskundlich nicht einzuordnen, da sie floristisch sowohl den Auwäldern als auch den Bruchwäldern nahe stehen und von der Stiel-Eiche dominiert werden. Da es sich um wertvolle Bestände handelt, wurden sie provisorisch den Bruchwäldern zugestellt. Als floristische Besonderheiten sind Sumpffarn, Königsfarn und Torfmoose anzuführen. Gegenüber den bereits aufgeführten, naturnahen Laubwaldgesellschaften ist der Hainsimsen-Buchenwald von untergeordneter Bedeutung. Nennenswert ist ein Bestand mit ca. 100-150jährigen Buchen Ostrand des Gebietes nördlich der K 40 (Rinkerode-Davensberg). Eine Krautschicht ist nicht ausgebildet. Punktuell treten anspruchslose Arten wie Zweiblättrige Schattenblume, Heidelbeere und Moose auf. Stellenweise sind Stechpalmen zu dichten Strauchinseln aufgewachsen. Nadelholzforste (insbesondere Fichte) und naturferne Pappelmischwälder nehmen große Flächenanteile im Südwesten des Gebietes in den Bereichen "Krumme Heide", "Espelnbusch" und nördlich "Westerwinkel" ein. Ein weiterer, großflächiger Nadelforstkomplex (Fichte, Lärche) befindet sich im Osten im Bereich "Dicke Horst". Die Satellitenfläche südlich der K 40 beinhaltet ein Mosaik aus naturnahen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern und bodensauren Eichenwäldern. Entlang eines von hohen Wällen flankierten Doppelgrabens befindet sich ein mit Esche stark überformter Feuchtwald auf einem potentiellen Eichen-Hainbuchenwald-Standort. Hervorzuheben ist ein außergewöhnlich strukturreicher Grünlandkomplex entlang des "Flaggenbaches" am Südostrand des Gebietes. Der "Flaggenbach" wird in diesem Bereich von Ufergehölzen und Röhrichten gesäumt. Ein weiterer wertvoller Grünlandkomplex kommt im Norden, westlich der K 39 (Amelsbüren-Davensberg) im Bereich "In den Pelsschen" vor. Die nach § 62 LG NRW schutzwürdigen Grünlandbiotope beinhalten magere Ausprägungen der Weidelgras-Weißkleeweiden und verschiedene Flutrasengesellschaften. Westlich des Grünlandkomplexes liegt innerhalb eines Fichtenforstes ein befahrener Dachsbau. Weiter im Süden, angrenzend an die K 39, befinden sich umgeben von Ackerflächen kleinere Waldbereiche und eine schutzwürdige, naturnahe Teichanlage des ASC Rinkerode. Von hoher Bedeutung ist der unbegehbare, reich strukturierte, außerordentlich großflächige Verlandungsbereich mit Weidengebüschen, Röhrichten und Seggenriedern. Darüber hinaus beinhaltet die Fläche einen kleinen Erlenbruchwald mit Königsfarn. Die Teichanlage stellt ein wertvolles Habitat für die im Bearbeitungsjahr (1999) nachgewiesene Ringelnatter dar. Die im Gebiet zerstreut vorkommenden, angelegten Kleingewässer stellen z.T. wertvolle Lebensräume für Tier- und Pflanzenwelt dar. Naturnahe, gut strukturierte Kleingewässer mit Unterwasser- und Schwimmblattvegetation, Röhrichtsäumen oder niedrigwüchsigen Uferfluren wurden als § 62-Biotope bewertet. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - stehende Binnengewässer (yFD0) - Nass- und Feuchtgrünland (yEC0) - Magerwiesen und Weiden (yED2) - Bruch- und Sumpfwälder (yAC4, yAD4, yBB0) - Auwälder (yAB7)
Kennung:

BK-4111-0004

Objektbezeichnung:

Waldgebiet südöstlich Amelsbueren

Link zur Karte: BK-4111-0004
Objektbeschreibung: Naturnahe Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder, Hainsimsen-Buchenwälder, bodensaure Eichenwälder und ein Birkenbruchwald in der Davert. Das an Amelsbüren angrenzende, naturnahe Laubwaldgebiet wird im Süden von der Kreisgrenze Warendorf, im Osten von der B 54 (Münster-Senden) und im Westen von der K 39 (Amelsbüren-Davensberg) begrenzt. Im Norden schließen sich weiträumige Acker-Grünlandkomplexe an. Der größte Flächenanteil des zusammenhängenden Waldgebietes gehört zum Staatsforst Münster. Im Nordwesten bei "Raringsundern" liegt inmitten des Waldes ein ehemaliges britisches Militärtanklager. Südlich Haus Heidborn befinden sich Schießanlagen, die mittlerweile der Sukzession überlassen sind. Das Waldgebiet im Süden beinhaltet eine 14,4 ha große Naturwaldzelle. Der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald ist die vorherrschende Waldgesellschaft im Gebiet. Der Aspekt der Baumschicht wird von Stiel-Eiche, Hainbuche und Rotbuche mit wechselnden Anteilen bestimmt. Es handelt sich überwiegend um Bestände im starkem Baumholzalter. Die Eichen und Buchen weisen im Durchschnitt ein Alter von ungefähr 100-150 Jahren und die Hainbuchen von ungefähr 70-80 Jahren auf. Die häufig nur spärlich entwickelte Krautschicht ist durch Feuchtezeiger und vornehmlich anspruchslose Arten wie Sauerklee, Draht-Schmiele, Winkel-Segge, Zweiblättrige Schattenblume, Wald-Geißblatt und Busch-Windröschen gekennzeichnet. Gemäß dem kleinflächigen Wechsel der Bodentypen (Pseudogley, Pseudogley-Podsol) treten stellenweise neben den typischen Säurezeigern auch anspruchsvolle Arten wie Wald-Ziest, Aronstab und Goldnessel auf. Auf extrem sauren Böden sind sogar Torfmoose am Bestandsaufbau beteiligt. Stellenweise kommen Straucharten wie Stechpalme, Faulbaum, Vogelbeere, Hasel und Weißdorn vor. Unter den Straucharten ist die Stechpalme am häufigsten anzutreffen. Insbesondere im Nordwesten bei "Raringsundern" ist sie zu mannshohen, undurchdringlichen Strauchinseln aufgewachsen. Im Hinblick auf die floristische Zusammensetzung handelt es sich überwiegend um die artenärmste Ausbildungsform des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes auf bodensaurem Standort (Stellario-Carpinetum periclymenetosum). Ein sehr gut charakterisierter, totholzreicher Bestand ist innerhalb der Naturwaldzelle ausgebildet. Generell sind die Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder im Gebiet durch Entwässerung und forstlichen Umbau mit Buche gefährdet. Der Hainsimsen-Buchenwald hat innerhalb der Davert in diesem Waldgebiet seinen Verbreitungsschwerpunkt. Nennenswert sind ein Bestand mit ca. 100-150jährigen Buchen der Naturwaldzelle Amelsbüren und zwei alte Bestände am Nordwestrand in den Abteilungen 32 und 69 (Staatsforst Münster). Eine Krautschicht fehlt weitgehend. Punktuell treten anspruchslose Arten wie Zweiblättrige Schattenblume, Heidelbeere und Moose auf. Stellenweise kommen Stechpalmen in der Strauchschicht vor. In der Naturwaldzelle dominiert stellenweise Adlerfarn. Bei den übrigen Hainsimsen-Buchenwäldern des Gebietes handelt es sich weitgehend um Buchenforste auf entwässerten, ehemaligen Eichen-Hainbuchenstandorten. Alte Eichenwälder sind im Gebiet nur vereinzelt zu finden. Es handelt sich um altershomogene, lichte Bestände mit ca. 100jährigen, knorrigen Stiel-Eichen auf bodensaurem Standort. Innerhalb der Baumschicht sind stellenweise Rotbuchen am Bestandsaufbau beteiligt und leiten floristisch zu den Hainsimsen-Buchenwäldern über. In Abhängigkeit des Feuchtegrades bestimmen vornehmlich Adlerfarn (trocken bis schwach wechselfeuchter Standort) oder Pfeifengras (wechselfeucht bis feuchter Standort) den Aspekt der geschlossenen Krautschicht. Hervorzuheben ist ein "bruchwaldähnlicher" Eichenbestand westlich der großen Teichanlage im Norden. Die Krautschicht setzt sich aus Nässezeigern wie Gelbe Schwertlilie, Flutender Schwaden, Seggen und Binsen zusammen und weist auf gelegentliche Überstauungen des Standortes hin. Die bodensauren Eichenwälder sind im Gebiet durch forstlichen Umbau in Nadelholzforste (insbesondere Fichte) gefährdet. Im Bereich "Hemmerheide" (Kreis Warendorf) ist ein großflächiger, von Pfeifengras dominierter, stellenweise torfmoosreicher Birkenbruchwald ausgebildet. Örtlich bestimmt Heidelbeere den Aspekt der Krautschicht. Der naturnahe Wald hat sich auf einem teilweise abgetorften, ehemaligen Hochmoor ("Nottebracks Moor") nach Schließung der Entwässerungsgräben und Einstellung der forstlichen Nutzung vor ca. 40 Jahren entwickelt. Im Zentrum des Waldes befindet sich eine kleine Freifläche mit mehreren, angesalbten Wachholderbüschen. Im Bearbeitungsjahr (1999) war der Offenlandbereich überwiegend mit Birken verbuscht. Im Osten grenzt ein wertvoller Grünlandkomplex mit hohem Entwicklungspotential an den Birkenbruchwald. Von hoher Bedeutung sind hier die von Pferden beweideten mageren Weidelgras-Weißkleeweiden mit Flutrasen. Die zum Staatsforst Münster gehörende Naturwaldzelle Amelsbüren wird von totholzreichen Beständen mit ca. 160jährigen Eichen, 130jährigen Buchen und 90jährigen Hainbuchen geprägt. Sie umfaßt die Waldtypen Eichen-Hainbuchenwald und Hainsimsen-Buchenwald, die auf Flugsanddecken unterschiedlicher Mächtigkeit stocken. Den tieferen Untergrund bildet wasserstauendes Grundmoränenmaterial über Kreideablagerungen. Je nach Mächtigkeit der Flugsanddecke sind in Abstufungen Böden vom Typ "podsoliger Pseudogley" bis zum "Gley-Podsol" entstanden. Der naturnahe Hainsimsen-Buchenwald stockt auf Pseudogley-Podsol und besitzt Seltenheitswert, da diese Böden im Kernmünsterland schon früh entwaldet und ackerbaulich genutzt wurden (mit Plaggendüngung in Plaggenesche umgewandelt). Eine Pollenanalyse des ehemaligen, nördlich angrenzenden Hochmoores "Nottebracks Moor" (heute Hemmerheide) hat ergeben, dass sich der Wald vor der mittelalterlichen Rodung aus 50% Buche 25% Eiche und 25% Hainbuche zusammensetzte. Im Zuge der Wiederaufforstung wurde die Eiche forstwirtschaftlich gegenüber der Buche gefördert, so daß die Buche gegenwärtig in der Davert untervertreten ist. Langfristiges Beobachtungsziel der Naturwaldzelle ist die Entwicklung des Buchenanteiles in beiden Waldgesellschaften. In einigen Bereichen nehmen naturferne Nadelholzforste große Flächenanteile (insbesondere Fichte) ein. Hervorzuheben sind ältere Kiefernwälder, da sie hinsichtlich ihres Artenspektrums ein hohes Entwicklungspotential in Richtung Eichenmischwald aufweisen. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Nass- und Feuchtgrünland (yEC2) - Magerwiesen und Weiden (yED2) - Bruch- und Sumpfwälder (zAD5)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (15,62 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (137,40 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (164,53 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (43,06 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (10,88 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (3,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (1,72 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,58 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,06 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,16 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (55,53 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,06 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,16 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,50 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (14,60 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,52 ha)
  • Eichenwald <AB0> (9,03 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (96,13 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (45,05 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (10,02 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (135,90 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (2,53 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,13 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (5,11 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (15,14 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (35,55 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (NaN ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (NaN ha)
  • Kiefernwald <AK0> (NaN ha)
  • Lärchenwald <AS0> (NaN ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (4,65 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (2,31 ha)
  • Fettweide <EB0> (NaN ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,20 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,86 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (2,16 ha)
  • Acker <HA0> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brennender Hahnefuss Sa. (Ranunculus flammula agg.)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Armleuchteralge (Chara vulgaris)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gemeines Weissmoos (Leucobryum glaucum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Graue Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hahnenfuss (unbestimmt) (Ranunculus spec.)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Holz-Apfel (Malus sylvestris)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Hunds-Straussgras Sa. (Agrostis canina agg.)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Knäuel-Ampfer (Rumex conglomeratus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krebsschere (Stratiotes aloides)
  • Kriech-Weide (Salix repens)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Königsfarn (Osmunda regalis)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schuppenfrüchtige Gelb-Segge (Carex lepidocarpa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Späte Gelb-Segge (Carex viridula)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung von großflächigen, zusammenhängenden naturnahen Laubwäldern mit z.T. wertvollen Kleingewässern als Lebensraum von teilweise seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
  • Erhalt und Optimierung von großflächigen, zusammenhängenden naturnahen Laubwäldern als Lebensraum von teilweise seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Wegebau
  • Wilddichte, zu hoch (JA)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Jagdausuebung beschraenken
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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