Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Wartenhorster Sundern (WAF-053)

Objektbezeichnung:

NSG Wartenhorster Sundern

Kennung:

WAF-053

Ort: Everswinkel
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 76,98 ha
Offizielle Fläche: 77,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2003
Außerkraft: 2023
Schutzziel: Die Unterschutzstellung als NSG erfolgt

- Zur Erhaltung, Foerderung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
und Lebensstaetten landschaftsraumtypischer, seltener und gefaehrdeter Tier- und Pflanzen-
arten in einem grossen, landesweit bedeutenden Waldkomplex mit gut ausgebildeten Stern-
mieren-Stieleichen-Hainbuchenwaeldern und Waldmeister-Buchenwaeldern in ihrer typischen
standoertlichen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Staudenfluren so-
wie ihrer Waldraender,
- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruen-
den und wegen der biogeographischen Bedeutung,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes,
- Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer Ver-
aenderungen oekologischer Zusammenhaenge,
- Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung,
- Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse
gemaess Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um
folgenden natuerlichen Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der
FFH-Richtlinie als massgeblicher Bestandteil des Gebietes i. S. des Paragraphen 48 d Abs. 4 LG:

- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160),

Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer die folgenden im Schutzgebiet
vorkommenden Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als massgebliche Bestandteile
des Gebietes i.S. des Paragraphen 48 d Abs. 4 LG:
Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgefuert sind:

- Rotmilan (Milvus milvus),
- Wespenbussard (Pernis apivoris),

Vogelarten, die nicht im Anhang I Vogelschutz-Richtlinie aufgefuehrt sind:

- Mittelspecht (Dendro copos medius),
- Schwarzspecht (Dryocopus martius),

Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 Bedeutung fuer die Lebensraeume
von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:

- Waldmeister-Buchenwald (9130).

Die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung fuer die Waldflaechen ist
die Erhaltung von grossflaechigen Laubwaeldern und die schrittweise Entwicklung eines zusammen-
haengenden Laubwaldgebietes mit den fuer die natuerlichen Laubwaldgesellschaften typischen
Arten. Hierzu gehoert auch die Ueberfuehrung der Bestaende in naturnahe Laubwaelder mit ihren
verschiedenenen Entwicklungs- und Altersphasen einschliesslich der Alt- und Totholzphase und
in ihrer standoertlich typischen Variationsbreite. Dabei ist eine Vermehrung des Stieleichen-Hain-
buchenwaldes und des Waldmeister-Buchenwaldes auf geeigneten Standorten durch den Umbau
von mit nicht bodenstaendigen Gehoelzen bestandenen Flaechen anzustreben. Um die Verjüngung
der natuerlichen Baumarten in der Regel ohne besondere Schutzmassnahmen zu ermoeglichen, ist
eine angemessene Schalenwilddichte anzustreben.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4013-023
Kennung:

BK-4013-023

Objektbezeichnung:

NSG Wartenhorster Sundern

Link zur Karte: BK-4013-023
Objektbeschreibung: Auf Kalkstein und Kalksandstein des Obercampan, der von pleistozaenen Sanden ueberlagert wird, stockt großfaechig ein gut ausgebildeter Eichen-Hainbuchenwald. Die Krautschicht ist sehr unterschiedlich von fehlend bis dicht entwickelt, oertlich bildet der Sauerklee oder die Große Sternmiere weite Teppiche. Der suedoestliche, 10 ha grosse Teil (Abt. 96) ist als Naturwaldzelle ausgewiesen (Einzaeunung). Dieser Bereich ist durch einen hohen Anteil an Althoz und Totholz (liegenden und stehendes) gekennzeichnet und zeigt den Eichen-Hainbuchenwald in seiner typischen Artenkombination. Das uebrige Waldgebiet ist durch Holzeinschlag gestoert (zahlreiche Treckerspuren). Kleinflächig sind Fichten-, Pappelbestände und ein kleiner Erlenwald eingestreut. Im Osten stockt ein Buchenwald sowie auf nassem Standort ein Pappelmischwald aus Pappeln, Eschen, Buchen und Eichen. Im Nordosten befindet sich in einem Gehölzstreifen ein künstlich angelegtes Kleingewässer mit steilen Ufern, ohne Schwimmblattvegetation und Röhricht.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (66,32 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,90 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (0,78 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (2,34 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,78 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (3,90 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,56 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (62,42 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,78 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,78 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,78 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) <RL 2>
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola) <RL 3>
  • Wespenbussard (Pernis apivorus) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliger Hahnenfuss (Ranunculus lanuginosus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
  • Wespenbussard (Pernis apivorus)
Schutzziele:
  • Erhalt von alten, naturnahen, gut ausgebildeten Eichen-Hainbuchenwaeldern als wichtiges Biotopverbundelement
Gefährdungen:
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.