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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hoester Berge (WAF-055)

Objektbezeichnung:

NSG Hoester Berge

Kennung:

WAF-055

Ort: Ennigerloh
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 34,80 ha
Offizielle Fläche: 35,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) Zur Erhaltung, Foerderung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
und Lebensstaetten landschaftsraumtypischer, seltener und gefaehrdeter Tier- und
Pflanzenarten in einem grossen, landesweit bedeutenden Waldkomplex mit gut ausge-
bildeten Waldmeister - Buchenwaeldern und Sternmieren - Stieleichen - Hainbuchen in
ihrer typischen standoertlichen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch-
und Staudenfluren sowie ihrer Waldraender,
b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung,
c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des
Gebietes,
d) Zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und
negativer Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge,
e) Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung,
f) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der
natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemein-
schaftlichem Interesse gemaess Art.4 Abs. 4 in Verbindung mit Artikel 2 der FFH-
Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgenden natuerlichen
Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-
Richtlinie als massgeblicher Bestandteil des Gebietes im Sinne des Paragraph
48 d Abs. 4 LG:

- Waldmeister- Buchenwald (9130),

Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer die folgenden
im Schutzgebiet vorkommenden Vogelarten gem. Artikel 4 der Vogelschutz-
Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne des Paragraph
48 d Abs.4 LG:

- Rotmilan (Milvus milvus),
- Wespenbussard (Pernis apivoris).

Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz NATURA 2000 Bedeutung fuer die
Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-
Richtlinie:

- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160),

g) Zur Erhaltung und Foerderung der teilweisen grossen Population und Lebensraeume
verschiedener Orchideenarten.

Die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung fuer die Wald-
flaechen ist die Erhaltung von grossflaechigen Laubwaeldern und die schrittweise Entwicklung
eines zusammenhaengenden Laubwaldgebietes mit den fuer die natuerlichen Laubwald-
gesellschaften typischen Arten. Hierzu gehoert auch die Ueberfuehrung der Bestaende in
naturnahe Laubwaelder verschiedenen Entwicklungs- und Altersphasen einschliesslich der
Alt- und Totholzphase und in ihrer standoertlich typischen Variationsbreite. Dabei ist eine
Vermehrung des Waldmeister-Buchenwaldes und des Stieleichen-Hainbuchenwaldes auf
geeigneten Standorten durch den Umbau von mit nicht bodenstaendigen Gehoelzen
bestandenen Flaechen anzustreben. Um die Verjüngung der natuerlichen Baumarten
in der Regel ohne besondere Schutzmassnahmen zu ermoeglichen ist eine angemessene
Schalenwilddichte anzustreben.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4114-0032
Kennung:

BK-4114-0032

Objektbezeichnung:

Hoerster Berg

Link zur Karte: BK-4114-0032
Objektbeschreibung: Nördlicher Bereich (Höster Berge und Hoher Hagen) einer bis zu max. ca. 20 m über das restliche Umland ansteigenden, stark welligen, bewaldeten Kreidekalkerhebungen (Stromberger Schichten) knapp 1 km östlich des Ortsrandes von Neubeckum. Die Hälfte des Gebietes wird aus Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern gebildet. Die weiteren Flächen werden von nicht bodenständigem, aber floristisch wertvollen Pappel-Ahorn- und Eschen-Fichtenforsten geprägt, z.T. mit dichtem Behang von abgestorbenen Lianen der Waldrebe. Floristisch interessant sind vor allem die orchideenreichen Buchenwälder im Bereich der Höster Berge. Nach Angabe des VNU Kreis Warendorf (Frau Berheide) wurden 1996 in dem Buchenwald im Nordwesten 250 Exemplare von Orchis purpurea gefunden. Im Norden des Gebietes befindet sich in einem Eichen-Hainbuchenwald ein stehendes Kleingewässer, das nach § 62 LG NW geschützt ist.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (9,20 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (2,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,99 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (9,20 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,42 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (3,99 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (5,81 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (4,72 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,70 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (2,17 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,05 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,36 ha)
  • Acker <HA0> (1,09 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kratzbeere (Unterart) (Rubus caesius subsp. aquaticus)
  • Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen und floristisch bedeutsamen Waldgebietes mit Waldmeister-Buchen- und Eichen-Hainbuchenwald.
Gefährdungen:
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Sammeln (SP)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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