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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Heidbusch <VO> (WAF-056)

Objektbezeichnung:

NSG Heidbusch <VO>

Kennung:

WAF-056

Ort: Everswinkel
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 34,34 ha
Offizielle Fläche: 107,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt,

a) Zur Erhaltung, Foerderung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemein-
schaften und Lebensstaetten landschaftsraumtypischer, seltener und gefaehrdeter
Tier- und Pflanzenarten in einem grossen, landesweit bedeutenden Waldkomplex
mit gut ausgebildeten Stieleichen-Hainbuchenwaeldern, Hainsimsen-Buchenwael-
dern und alten bodensauren Eichenwaeldern auf Sandebenen in ihrer typischen
standoertlichen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Stau-
denfluren sowie ihrer Waldraender,

b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschicht-
lichen Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung,
c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit
des Gebietes,
d) Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und
negativer Veraenderungen oekologischer Zusammenhaenge,
e) Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung,
f) Zur Erhaltung, Bewahrung und Wiederherstellung des Erlenbruchwaldes,
g) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der
natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemein-
schaftlichem Interesse gemaess Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei
handelt es sich insbesondere um folgenden natuerlichen Lebensraum von gemein-
schaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie als massgeblicher Be-
standteil des Gebietes i.S. des Paragraph 48 d Abs. 4 LG:

- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160),

Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer die folgenden im
Schutzgebiet vorkommenden Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als
massgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des § 48d Abs. 4 LG:
Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgefuehrt sind:

- Mittelspecht (Dendrocopos medius),
- Schwarzspecht (Dyocopus martius),

Das Gebiet hat drueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 Bedeutung fuer die Lebens-
raeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:

- Hainsimsen-Buchenwald (9110),
- alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen (9190).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4012-0016
Kennung:

BK-4012-0016

Objektbezeichnung:

Waldgebiet Heidbusch

Link zur Karte: BK-4012-0016
Objektbeschreibung: Das 107 ha umfassende Waldgebiet Heidbusch stockt in einer flachen, in Nord-Südrichtung verlaufenden Geländemulde auf zum Teil schwach geneigtem Gelände auf überwiegend durch Staunässe geprägten Böden (Pseudogleyen), die aus Sandlöss und Geschiebelehmen entstanden sind. Es besteht überwiegend aus alten naturnahen Laubwaldbeständen (Altholz und starkes Baumholz), wobei charakteristisch ausgebildete Eichen-Hainbuchenwälder mit artenreicher Krautschicht fast die Hälfte der Waldfläche bestocken. Lokal findet sich stehendes und liegendes Totholz in unterschiedlichen Stärken und Zersetzungsgraden sowie Höhlenbäume, die die Bestände strukturell anreichern. Daneben sind Buchen-Eichenwälder und reine Eichenbestände kleinflächig eingestreut, die lokal mit Kiefer durchsetzt sein können. Allgemein ist auch ihre Krautschicht artenreich bzw. mesophil, lokal deuten Pfeifengras, Heidelbeere und Faulbaum jedoch auf veramte Bereiche hin. Reine Buchenbestände bleiben im Gebiet auf etwas trockenere Standorte meist in Kuppenlage beschränkt, diese sind durch die Schattwirkung der Buchen in der Kraut- und Strauchschicht Arten- und Individuenarm Die in Süd-Nordrichtung im Osten des Gebietes fließende Maarbecke ist innerhalb des Waldbereichs weitgehend begradigt und überwiegend von Eichen-Hainbuchenwäldern gesäumt. Daneben finden sich artenreiche Eschenwälder auf teilweise staunassen Standorten. Ein kleiner, verlichteter Erlen-Sumpfwaldrest mit Kleingewässer liegt im S etwa 200 m nordwestlich des Hofes Hollmann. In dem Gebiet befinden sich zahlreiche Gräben die sich negativ auf den Wasserhaushalt der Eichen-Hainbuchenwälder auswirken. Aufgrund des noch guten Erhaltungszustandes der Eichen-Hainbuchenbestände mit starkem Baumholz und Alt- und Totholz sowie Höhlenbäumen und der räumlichen Geschlossenheit, kommt dem Gebiet eine wichtige Funktion als Refugial- und Ausbreitungsraum der typischen Lebensgemeinschaft der naturnahen Laubwälder im Münsterland zu. Auch im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes des FFH Lebensraumtyps "Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes" ist der Haidbusch als naturschutzfachlich sehr wertvolles Gebiet zu werten. Schutzziel ist die Erhaltung der feuchten Eichenbestände durch die Schließung der Entwässerungsgräben und eine naturnahe forstliche Nutzung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (16,26 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (49,84 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,26 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,26 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (13,05 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,20 ha)
  • Eichenwald <AB0> (1,27 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,23 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (49,40 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,26 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,17 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (3,98 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,81 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,45 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung großflächiger Eichen-Hainbuchenbestände durch Schließung der Entwässerungsgräben sowie einer naturnahen forstlichen Nutzung mit Erhaltung von Tot- und Althölzern sowie Höhlenbäumen durch ein dynamisches Altholzkonzept
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
Maßnahmen:
  • keine Entwaesserung
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