Inhalt:
Naturschutzgebiet In den Pöhlen (WAF-073)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG In den Pöhlen |
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Kennung: |
WAF-073 |
Ort: | Telgte |
Kreis: | Warendorf |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 34,40 ha |
Offizielle Fläche: | 34,60 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2008 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist erforderlich gemäß § 20 a), b) und c) LG NW, insbesondere - zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten mit den darauf angewiesenen Tier- und Pflanzenarten, - zur Erhaltung eines wertvollen Ausschnittes alter, typischer Kulturlandschaft/Parklandschaft des Münsterlandes, - zum Schutz und zur Entwicklung von Feucht- und Nassgrünland, - zum Erhalt von Vorkommen seltener und gefährdeter Pflanzenarten und -gesellschaften feuchter Standorte, - zum Erhalt und zur Entwicklung von Gewässern im Auenbereich der Ems, - als Lebensraum für gefährdete Arten wie u.a. Laubfrosch, Rohrweihe, Pirol und Waldwasser- läufer, - wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3912-0071 |
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Objektbezeichnung: |
Pöhlen |
Link zur Karte: | BK-3912-0071 |
Objektbeschreibung: | Pöhlen ist ein struktureicher Teil der Emsaue mit wertvollem Feuchtgrünland, Gehölzen, Altgewässern und Kleingewässern, angrenzend an das FFH-Gebiet Emsaue. Der Wasserhaushalt ist charakterisiert durch hohe Grundwasserstände, zeitweilig ist das Gebiet in den tiefer liegenden Bereichen stark vernässt. Innerhalb der Talsohle sind deutliche Niveauunterschiede erkennbar, die sich auch in der Vegetationsausbildung widerspiegeln. Neben seggen- und binsenreichen Nasswiesen findet man artenreichen Silikattrockenrasen. Das NSG wird zum größten Teil über eine extensive Ganzjahresbeweidung mit Rindern und Pferden ohne Zufütterung und Düngung genutzt. Die Ufer der größtenteils sonnig gelegenen Gewässer werden überwiegend von Seggen- und Binsenbeständen gebildet. In unterschiedlichem Ausmaß prägen Flutrasen und durch den Tritt der Weidetiere beeinflusste Pionierfluren das Bild der Gewässerufer. Die Gewässer sind z.T. reich an Unterwasservegetation und sehr strukturreich. Zwei ehemalige Fischteiche zeigen nach Durchführung von Optimierungsmaßnahmen in 2003 und 2004 eine naturnahe Entwicklung. Das Beweidungsgebiet ist von zahlreichen punktuellen und linearen Gehölzstrukturen durchsetzt. Die floristische Besonderheiten des Gebietes mit zahlereichen seltenen und gefährdeten Arten finden sich v. a. in den Feuchtbereichen (z.B. Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris) und Blasen-Segge (Carex vesicaria)), an den Gewässern (z.B. Wasserfeder (Hottonia palustre), Berchtolds Laichkraut (Potamogeton berchtoldii), Sumpfquendel (Peplis portula) und Brennender Hahnenfußes (Ranunculus flammula)), sowie auf den Trockenrasenflächen (z.B. Heidenelke (Dianthus deltoides), Kleiner Vogelfuß (Ornithopus perpusillus), Kleines Filzkraut (Filago minima) und Feld-Thymian (Thymus pulegioides)). Für insgesamt viele Pflanzenarten liegt landesweit und/oder innerhalb der Westfälischen Bucht eine Gefährdung vor. Hinzu kommen weitere Arten der Vorwarnliste NRW sowie einige weitere Arten, die als "regional selten" einzustufen sind. Faunistisch bedeutsam ist das Vorkommen des Laubfrosches, des Kammmolches, die von 2003 bis 2007 rasant angewachsene Zahl der Grasfrösche, die Bruten von Löffelente, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Rebhuhn und Kleinspecht, Vorkommen von Fledermaus-Azurjungfer, Kleiner Pechlibelle und Glänzender Binsenjungfer, Nachweise von Sumpfschrecke (Mecostetus grossus), Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus), Säbeldornschrecke (Tetrix subulata), Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) und Verkanntem Grashüpfer (Chorthippus mollis)., des Tagfalters Goldene Acht sowie zahlreicher Stechimmenarten der Roten Liste (z.B. Andrena nycthemera, Andrena praecox, Andrena vaga, Epeoloides coecutiens, Lasioglossum quadrinotatulum, Lasioglossum sexnotatum, Alysson spinosus, Crabro scutellatus). Insgesamt zeit das Gebiet eine positive Entwicklungstendenz und ist aufgrund des hohen Strukturreichtums von regionaler Bedeutung, v.a. für o.g. Tierarten. Da das NSG in der Emsaue liegt, hat es eine Beudeutung als Überschwemmungsgebiet. Über die extensiv genutzten Grünlandflächen besteht eine gute Verbindung zur Ems und hat eine wichtige Bedeutung für die Biotopvernetzung im Bereich der Emsaue. Hauptentwicklungsziele des Gebiets sind die Fortsetzung der Entwicklung als extensiv genutzte Weidelandschaft zur weiteren Förderung des Strukturreichtums und als Lebensraum fuer gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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