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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Nassgruenland am Boehmerbach (WAF-078)

Objektbezeichnung:

NSG Nassgruenland am Boehmerbach

Kennung:

WAF-078

Ort: Telgte
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 7,42 ha
Offizielle Fläche: 7,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist erforderlich gemäß § 20 a), b) und c) LG NW,
insbesondere
- zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten mit den
darauf angewiesenen Tier- und Pflanzenarten,
- zur Erhaltung und Entwicklung eines größeren, zusammenhängender Feucht- und Nassgrün-
landkomplexes,
- als Lebensraum für Amphibien, insb. für den gefährdeten Laubfrosch,
- zum Schutz weiterer seltenen und gefährdeten Pflanzenarten der o. g. Lebensräume,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4012-0289
Kennung:

BK-4012-0289

Objektbezeichnung:

Nassgrünland am Böhmerbach

Link zur Karte: BK-4012-0289
Objektbeschreibung: Südlich der B 51 liegt ein gut strukturierter Komplex aus überwiegend feuchtem, stellenweise nassem Grünland, Erlenbruch- und Feuchtwaldbeständen, einer alten Wallhecke sowie einem naturnahen Kleingewässer. Das Gebiet wird vom begradigten und bis zu 1,5 m eingetieften Böhmerbach gequert, an seinen Ufern wachsen örtlich Schilfröhrichte sowie feuchte Gras- und Hochstaudenfluren. Angrenzend liegt ein naturnah ausgeprägtes Kleingewässer mit Characeen-Rasen und Schilfröhricht. Eine Besonderheit stellt die großflächig ausgebildete, seggenreiche Kohldistel-Feuchtwiese im Norden des Gebietes dar, die in dieser Größe und Qualität im Landschaftsraum selten zu finden ist. Sie wird im Süden von einer Wallhecke aus alten Stieleichen begrenzt. Eine weitere, gut ausgebildete Feuchtwiese liegt im Süden des Gebietes. Das übrige Grünland ist als frische bis stellenweise feuchte Fuchsschwanzwiese einzustufen, in denen lokal kleinere Nassstellen mit Flutrasenvegetation liegen. Im Nordosten des Gebietes stockt ein ruderaler Pappelmischwald mit Stieleichen und Erlen und viel Brombeeruntewuchs in der Strauchschicht. Nach Westen geht der Bestand in einen entwässerten Erlenbruchwald mit reichlich Eschenunterwuchs über. Ein von mehrstämmigen Erlen geprägter, seggenreicher Bruchwaldrest liegt im Süden Gebietes, am Rand eines bereits größtenteils entwässerten Erlenwaldes. Von besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz sind die noch großflächig vorhandenen Feuchtgrünlandbereiche, die jedoch durch den stark eingetieften Böhmerbach durch Entwässerung gefährdet sind. Auch die Feuchwaldreste des Gebietes zeigen deutliche Tendenzen zur Ruderalisierung aufgund von Entwässerung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,79 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,84 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,75 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,50 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,40 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,05 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,70 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,02 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,79 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (3,72 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,11 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,38 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feine Armleuchteralge (Chara virgata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fröhliche Brombeere (Rubus frederici)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiger Hohlzahn (Galeopsis bifida)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Wiederherstellung eines Biotopkomplexes mit gut ausgebildetem großflächigen Nassgrünland sowie Bruchwaldresten als seltener Biotopkomplex im Landschaftsraum sowie als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Umbruch
  • keine Entwaesserung
  • Naturnahe Umgestaltung eines Gewaessers nach Gewaesserausbau
  • Wiederherstellung des urspruenglichen Wasserstandes
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