Inhalt:
Naturschutzgebiet Emsaue bei Telgte (WAF-083)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue bei Telgte |
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Kennung: |
WAF-083 |
Ort: | Telgte |
Kreis: | Warendorf |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 593,27 ha |
Offizielle Fläche: | 593,00 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1991 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist erforderlich gemäß § 20 a), b) und c) in Verbindung mit § 48 c Abs. 1 LG NW, insbesondere - zur Erhaltung und Entwicklung der naturnahen eutrophen Stillgewässer mit Arten der Charetea, Lemnetea und Potamogetonetea und der typischen Fauna durch - Förderung der Entwicklung einer natürlichen Verlandungsreihe - Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nährstoffeinträgen - Nutzungsverbot bzw. Beschränkung der (Freizeit-) Nutzung des Gewässers auf ein naturverträgliches Maß - Erhaltung bzw. Wiederherstellung des des landschaftstypischen Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts - zur Erhaltung und Entwicklung der Eichen-Ulmen-Eschen-Auenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie Waldränder durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturver- jüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Vermehrung der Eichen-Ulmen-Eschen-Auenwälder auf geeigneten Standorten nach Möglichkeit durch natürliche Sukzession oder Initialpflanzung von Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbeson- dere von Höhlen- und Uraltbäumen - Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen und in Kernbereichen - Erhaltung der lebensraumtypischen Grundwasser und/ Überflutungsverhältnisse - Erhaltung und Förderung der Helm-Azurjungfer-Population durch - Schutz besonnter, basenreicher und sonnenwarmer Wiesengräben mit nicht zu dicht schließender emerser Gewässervegetation - Entwicklung von an die Fortpflanzungsgewässer angrenzenden Flächen mit niedriger bis mittel hoher Vegetation (vor allem Wiesenvegetation und Grünlandbrachen, Röhrichte, Seggenbestände). - zur Erhaltung und Entwicklung der Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typi- schen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturver- jüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder auf geeigneten Standorten durch Initialpflanzung von Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaft (Erlen-Eschenwald) - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Höhlen- und Uraltbäumen - Nutzungsaufgabe wegen der Seltenheit zumindest auf Teilflächen - Erhaltung der lebensraumtypischen Grundwasser- und Überflutungsverhältnisse - Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nährstoffeinträgen - Erhaltung und Entwicklung artenreicher Flachlandmähwiesen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - zweischürige Mahd bei geringer Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Förderung und Vermehrung der mageren Flachlandwiesen auf geeigneten Standorten Vermeidung von Eutrophierung - zur Erhaltung und Förderung der Steinbeißer-Population durch - Erhaltung und Entwicklung naturnaher, linear durchgängiger Fließgewässer mit Gewässersohlbe- reichen aus nicht verfestigten, sandigen und feinkiesigen Bodensubstraten sowie mit natürlicher Abflussdynamik mit sich umlagernden Sanden und Feinkiesen - Vermeidung von Eutrophierungen und starken Materialeinschwemmungen mit der Folge von Veralgungen, Verschlammungen und Bewuchs mit Wasserpflanzen auf den Gewässersohlen - Erhaltung von Habitatstrukturen im Gewässer wie Wurzeln und Steine - zur Erhaltung und Förderung der Bachneunaugen-Population durch - Erhaltung und Entwicklung naturnaher, linear durchgängiger, lebhaft strömender, sauberer Gewässer mit lockerem, sandigen bis feinkiesigen Sohlsubstraten (Laichbereiche) und ruhigen Bereichen mit Schlammauflagen (Larvenhabitat), mit natürlichem Geschiebetransport und gehölzreichen Gewässerrändern - Abpufferung des Fließgewässers gegen Nährstoff- und Schadstoffeinträge - Erhaltung von Habitatstrukturen im Gewässer wie Steine, Wurzelgeflecht und Anschwemmungen von Blatt- und Pflanzenresten - Erhaltung und Förderung von - Bruchwäldern (§ 62-Biotope) - Röhrichtbereichen (§ 62-Biotope) - Groß-Seggenrieden (§ 62 -Biotope) - Erhaltung von - Quellbereichen (§ 62-Biotope) - Sümpfen (§ 62-Biotope) - naturnahen Flussabschnitte (§ 62-Biotope) - stehenden Kleingewässern (§ 62-Biotope) - Silikattrockenrasen (§ 62-Biotope) - Heideflächen (§ 62-Biotope) - zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Artikel 4 Absatz 4 in Verbindung mit Artikel 2 der Richtlinie 93/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992 (Abl. EG-Nr. L 206, Seite 1), geändert durch die Richtlinie 97/62/EWG vom 27.10.1997 zur Anpassung der Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie wildlebenden Tieren und Pflanzen an den technischen und wissenschaft- lichen Fortschritt (Abl. EG-Nr. L 305, Seite 42). Hierbei handelt es sich um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I und Arten gemäß Anhang II der FFHRichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes im Sinne des § 48 d Absatz 4 LG NW: - Natürliche eutrophe Seen und Altarme (3150) - Hartholz-Auenwälder (91F0) - Helm-Azurjungfer Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFHRichtlinie Bedeutung für - Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (91E0, prioritärer Lebensraum) - Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) - Steinbeißer - Bachneunauge - Kreuzkröte - Knoblauchkröte - Laubfrosch - Zauneidechse sowie für Arten der Vogelschutzrichtlinie: - Eisvogel - Krickente - Flussregenpfeifer - Nachtigall - Pirol - Zwergtaucher - Kiebitz - Löffelente - Wiesenpieper - Rohrweihe - Heidelerche - Gänsesäger - Uferschwalbe - Waldwasserläufer - zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten mit den darauf angewiesenen Tier- und Pflanzenarten, - aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung. - wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes. - zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderungen ökologischer Zusammenhänge. - als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes und europaweiter Bedeutung. Primäres Entwicklungsziel für das gesamte Gebiet ist die Erhaltung und Optimierung naturnaher Emsabschnitte mit charakteristischem Auenrelief und natürlichen Gewässerstrukturen. Hierzu gehört auch die Erhaltung und Optimierung der Auwaldreste und Hochstaudenfluren sowie der Altwässer und der begleitenden auentypischen Biotope. Dies ist langfristig nur über eine weitgehend ungestörte Fließgewässerdynamik mit Hochwasserer- eignissen möglich. Als Hauptachse des Biotopverbundes im Münsterland ist die Emsaue von landesweiter Bedeutung. Deshalb muß die Wiederherstellung einer überwiegend naturnahen, extensiv genutzten Flußauenlandschaft in den stärker überformten Flussabschnitten ein wesentliches Naturschutzziel sein. Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen Fließgewässerdynamik einschließlich naturnaher Steil- und Flachufer, Uferabbrüchen, Auskolkungen und offenen Sand- und Kiesablagerungen, insbesondere durch Selbstentwicklung. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3912-911 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue <WAF 29: Teilbereich noerdlich Telgte> |
Link zur Karte: | BK-3912-911 |
Objektbeschreibung: | Ca. 10 km langer Abschnitt der Emsaue nördlich Telgte. Das Flussbett ist in Telgte und im mittleren Abschnitt naturfern ausgebaut und wird von Regelprofilboeschungen bestimmt. Örtlich finden sich in der Ems Unterwasser- und Schwimmblattvegetation sowie Uferhochstauden- und kleine Roehrichtzonen, nördlich der Bahnlinie Münster-Osnabrück sowie östlich der Klatenberge existieren noch naturnahe, z.T. stark mäandrierende Flussabschnitte mit Prall- und Gleithängen und z.T. gut ausgeprägten Steilwänden. Hier befinden sich Brutvorkommen von Eisvogel und Uferschwalbe, im Bereich der sandigen Gleithänge besteht Brutverdacht hinsichtlich des Flussregenpfeifers (STAWA, 1990). Nördlich der Bahnlinie Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Dickschaligen Kugelmuschel und der gefaehrdeten Kleinen Flussmuschel (nordeurop. Rasse, STAWA 1990). In diesen Abschnitten sind zudem besonders gut ausgeprägte, bis zu 10 m hohe, bewaldete Auenkanten ausgebildet, an deren Fuss lokal kleine Erlenbruchwaldreste sowie zwei durch Hangquellen bzw. Hangdruckwasser gespeiste Sümpfe bzw. Flutmulden mit Röhricht und Gross-Seggenriedern liegen (östlich der Füstruper Berge und nördlich des Waldfriedhofes Lauheide). Sie gehen zum Teil unmittelbar in alte Eichen-Hainbuchenwaldreste, Wallhecken oder schmale Buchenaltholzreste auf den Talrandböschungen über. An der Auenböschung am Fuss der Klatenberge stocken Kiefernforste und kleine Birken-Eichenwaldreste, deren Säume aus Sandmagerrasen bestehen. Ein größerer, gut ausgebildeter, alter Eichen-Hainbuchenwald bei Haus Langen mit artenreicher, naturnaher Strauch- und Krautschicht wurde in 2000 überwiegend kahlgesschlagen. Im Norden grenzt eine sumpfige Talmulde an, die von einem kleinen, mäandrierenden Bach durchflossen wird und von einem Erlenauwald bzw. Erlenbruchwald begleitet wird. Zwei flache Grabenabschnitte im Wald mit z.T. nur temporaer Wasser führenden Altwassern sind mit Schlankseggenriedern und einem Erlenbruchwaldfragment bewachsen. Der Ackeranteil in der Aue liegt bei etwa 40 %. Größere zusammenhängende Grünlandflächen finden zwischen Waldfriedhof und der Bahnlinie sowie südöstlich Haus Langen, die Aue ist jedoch insgesamt durch Hecken, Baumreihen- und -gruppen, Gräben und kleine Waldreste noch reich strukturiert. Mehrere Altarme und -wasser beidseits der Ems sind z.T. noch an den Fluss angebunden, z.T. abgeschnitten. Die meisten von ihnen liegen in kleinen Waldresten, häufig Pappelbeständen, z.T. auch Eichenauwaldresten. Durch die Beschattung sind Schwimmblatt- und Röhrichtgesellschaften nur lokal und meist spärlich ausgebildet. Der 900 m lange "Eisenbahnaltarm" nördlich der Bahnlinie ist von alten Baumweiden und Weidengebuesch, Eichenauenewald im Innenbogen und auf der Nordseite von einem kleinen Erlenbruchwaldrest gesäumt. Die ehemalige Altarmschlinge "Ringemanns Hals" westlich Haus Langen wird wieder von der Ems durchflossen, am Aussenufer des unterstromigen Abschnittes stockt ein kleiner lEschen-Eichenauenwaldrest. Verlandete Altarmrinnen mit Roehrichtbestaenden, Feucht- und Nassweiden existieren noch nordwestlich des Waldfriedhofes und nahe Telgte. Im Ortsbereich Telgte beidseits der Ems Parkanlage mit extensiven Rasenflächen, altem Baumbestand, Eichenwaldrest und Hecken. Ein Sandtrockenrasen am Gleitufer der Emsschleife suedlich Haus Langen liegt brach und ist in weiten Bereichen verbuscht. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Auenwald (AB7, AE2, AC5) - Bruchwald (AC4) - Roehrichte (CF2) - naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte (FO2, FM5) - natuerliche und naturnahe stehende Gewaesser (FD, FC0) - Quellbereiche (FK2) - Suempfe (CD1) - Nass- und Feuchtgruenland (EC1, EE3) - Trockenrasen (DC0), - Magergruenland (ED2, EE4) |
Kennung: |
BK-3912-911 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue bei Telgte (WAF-083), nördlicher Bereich |
Link zur Karte: | BK-3912-911 |
Objektbeschreibung: | Ca. 10 km langer Abschnitt der Emsaue nördlich von Telgte. Das Gebiet besteht aus einem Mosaik aus Altgewässern der Ems, Auwald, Grünland und Ackerflächen. Der nördliche Bereich ist Teil des Truppenübungsplatzes Dorbaum. Besonders struktur- und artenreich sind die beiden Beweidungsgebiete "Lauheide" und "Vadrup", in denen ganzjährig Koniks und Heckrinder gehalten werden. Ein etwa 18 ha großes Waldstück nördlich der Ems weist gute Ausprägungen von Erlenauenwald und Hainbuchen-Eichenwald mit typischen Pflanzenarten auf. Besonders repräsentativ sind die z.T. naturnahen, stark mäandrierenden Flussabschnitte der Ems mit Prall- und Gleithängen und lokal gut ausgeprägten Steilhängen. Hier befinden sich Brutvorkommen von Eisvogel und Uferschwalbe. Örtlich finden sich in der Ems Unterwasser- und Schwimmblattvegetation sowie Uferhochstauden- und Roehrichtzonen. In diesen Abschnitten, z.B. nördlich der Bahnlinie, sind zudem besonders gut ausgeprägte, bis zu 10 m hohe, bewaldete Auenkanten ausgebildet, an deren Fuß lokal kleine Erlenbruchwaldreste sowie zwei durch Hangquellen bzw. Hangdruckwasser gespeiste Sümpfe bzw. Flutmulden mit Röhricht und Gross-Seggenriedern liegen (östlich der Füstruper Berge und nördlich des Waldfriedhofes Lauheide). Besonders innerhalb des Beweidungsgebiets "Lauheide" befinden sich artenreiche Feucht- und Nassgrünlandkomplexe. Im südlichen Bereich (süd-westlich der Klatenberge) liegen zudem artenreiche Mager- und Trockenrasen vor. Aufgrund der Flächengröße und wertvoller Biotopkomlexe ist die Emsaue von landesweiter Bedeutung. Durch z.T. starke Beeinträchtigungen des Wasserregimes der Emsaue ist der Erhaltungszustand der Auwaldreste besonders im Hinblick auf die Artenzusammensetzung der Krautschicht eher durchschnittlich-beschränkt. Trotz des hohen Ackeranteils in der Aue ist diese jedoch insgesamt durch Hecken, Baumreihen- und -gruppen, Gräben und kleine Waldreste noch reich strukturiert. Flussauenlandschaften können als Hauptachse für den Biotopverbund dienen und sind somit von immenser Bedeutung. Aufgrund dessen wird als Hauptschutzziel die Erhaltung und Wiederherstellung einer durchgehenden, weitgehend naturnahen Flussauenlandschaft als Hauptachse eines Biotopverbundes, insbesondere durch Selbstentwicklung angestrebt. Hierbei sollte der Fokus auf der Verbesserung des Wasserregimes und der Verminderung von Eutrophierung liegen. |
Kennung: |
BK-4012-908 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue <WAF 29>, Teilabschnitt zwischen Einen und Telgte |
Link zur Karte: | BK-4012-908 |
Objektbeschreibung: | Etwa 9 km langer Teilabschnitt des NSG Emsaue (WAF- 029) zwischen der L 548 in Einen und der L 811 in Telgte. Die Ems ist hier begradigt und ausgebaut. Auf den mässig steilen Regelprofilböschungen wachsen ruderalisierte Glatthaferwiesen. Ufergehoelze sind mit Ausnahme vereinzelter Pappelreihen sowie kleinflächig ausgeprägter Strauchweiden- oder Birkengebüsche selten. Auf einer Pralluferböschung westlich der B 64 stockt ein schmaler, alter Eichen-Hainbuchenwaldrest. Örtlich gibt es im Fluss noch kleine Unterwasser- und Schwimmblattgesellschaften sowie an der Uferlinie schmale Uferhochstauden- und/oder Röhrichtsäume. Beidseits des Flusses verlaufen unbefestigte Sand- und Graswege, streckenweise nur Trampelpfade, tlw. mit Sandmagerrasensäumen. Die Aue zwischen der bewaldeten Talrandböschung im S und ausgedehnten Kiefernwaldgebieten im N ist eine durch Waldreste, Baumreihen, Hecken und Gebüsche noch reich strukturierte Landschaft mit größeren zusammenhängenden Grünlandbeständen zwischen der B 64 und Telgte, östlich des Zeltplatzes Sonnenwiese sowie im Mündungsbereich des Mussenbaches. Die großflächigen "bunten Wiesen" nahe Telgte wurden vor wenigen Jahren mit Gräser/Kräutermischungen eingesät, die u.a. einige nicht heimische Florenelemente enthalten, wie z.B. Karthäuser-Nelke und Stauden-Lein. Auf Teilflächen wurden zudem Einzelbäume und Baumreihen gepflanzt. Sie sind mit kleinen Erlenwaldresten, Weidengebüschen, einigen neuangelegten Kleingewässern und Fettweiden durchsetzt. Bei den übrigen Grünlandresten handelt es sich zum größten Teil um Fettwiesen (Glatthafer, Wiesenfuchsschwanz) sowie Ansaatgrünland. Etwa 20 m breite flussbegleitende Sandackerstreifen am N-Ufer westlich Einen fielen brach. Eine lange brachliegende Ackerfläche in einer Flutmulde nördlich Raestrup ist mittlerweile mit Erlen weitgehend verbuscht. Beidseits des Flusses gibt es eine Reihe abgeschnürter Emsaltarme. Die meisten Altwasser mit schmalen Röhrichtsäumen und meist kleinen Teichrosenbeständen sind von Gehölzen (Pappeln, Eichen-Hainbuchenwaldreste, Kiefern-Mischwald) und werden meist als Angelteiche genutzt. Einige tragen dichte Wasserlinsendecken. Das Altwasser am Campingplatz Sonnenwiese ist in Teilbereichen verlandet und mit Strauchweiden verbuscht. Zudem lokal starke Belastung durch Müll, Abwasser und Gartengestaltung. Im N des Altwassers gut ausgeprägte Schwimmblattvegetation, randlich lokal Grossseggenried. Der längste Altarm (Steenkämpe nördlich Raestrup) liegt z.T. in altem Pappelwald sowie Eichen-Auwald. Er wird über eine Rohrleitung mit Emswasser gespeist, sein Auslaufbereich ist offen. Einige kleine Altwasser sind von Weidengebüsch gesäumt und verlanden mit ausgedehntem Wasserschwaden- oder Flutschwaden- röhrichten. In einer quellig-nassen Flutmulde an der Einmündung eines von Norden zufließenden Baches oberhalb des Altarmes Steenkämpe stockt ein Erlenbruchwaldrest, der nach S in einen Pappelwald übergeht. In Auflichtungen und in Säumen von Kiefernwäldern liegen lokal kleine Sandtrockenrasenreste. Westlich des Campingplatzes liegt ein größeres Abgrabungsgewässer (Angelteich) mit geschlossenem Ufergehölz- und abschnittsweise Rörichtsaum. Nördlich davon wurden 1997 in einer brachgefallenen Feuchtgrünlandfläche zwei Kleingewässer angelegt. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Auenwälder (AB7, AQ1), - Großseggenried (CD2), - Bruchwald (AC4), - Nass- und Feuchtgrünland (EC5, EE3), - Silikattrockenrasen (DC0) - natürliche und naturnahe stehende Gewässer (FD0, FD1, FC0, FC2) - naturnahe Fließgewässer (FM5, FC4) |
Kennung: |
BK-4012-909 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Emsaue <WAF 29>, Auenrandbereich oestl. Telgte |
Link zur Karte: | BK-4012-909 |
Objektbeschreibung: | Zwei isolierte Teilflächen am nördlichen Auenrand beidseits der K 17. Die Fläche östlich der K 17 besteht aus Intensiv- und Feuchtweiden, die von einem mit Röhricht bewachsenen Graben durchflossen werden. Am Ostrand verlandet ein kleiner Flachwassertümpel mit Flutschwadenröhricht. Die Hangkante im N ist zum Teil quellig und mit Feuchtgrünland und Hochstaudenvegetation bestanden. Der Gehölzbestand westlich der K 17 besteht aus einem straucharmen Eichen-Buchen-Altholzbestand, an den nach S ein von Brombeere dominierter tlw. feuchter Balsampappelbestand anschließt, der wiederum an seinem Südrand in einen seggenreichen Erlenbruchwaldrest übergeht. Am Westrand des Gehölzbestandes liegt ein rechteckiger Teich mit spärlichen Röhrichtfragmenten. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Nass- und Feuchtgruenland (EE3, EC5), - Erlenbruchwald (AC4) |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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