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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wald- / Heidekomplex Brueskenheide (WAF-089)

Objektbezeichnung:

NSG Wald- / Heidekomplex Brueskenheide

Kennung:

WAF-089

Ort: Ostbevern
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 25,88 ha
Offizielle Fläche: 26,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2011
Inkraft: 2011
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 23 BNatSchG:

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Feuchtwald- und Heide-
komplexsen,

- wegen der Bedeutung als Lebens- und Refugialraum insbesondere fuer Feuchte
liebende Tiere und Pflanzen,

- wegen der Bedeutung als Lebensraum fuer Hoehlenbrueter,

- zum Erhalt eines wertvollen Bereichs fuer Feuchte liebende Vegetationen
naehrstoffarmer Boeden,

- zur Bewahrung eines wertvollen Ausschnittes der alten, regionaltypischen Kultur- bzw.
Parklandschaft des Muensterlandes,

- wegen der Funktion als Flaeche fuer den Biotopverbund,

- wegen des Vorkommens schuetzwuerdiger boeden,

- wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und Schoenheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3912-0121
Kennung:

BK-3912-0121

Objektbezeichnung:

Feuchtwald in der Brueskenheide

Link zur Karte: BK-3912-0121
Objektbeschreibung: Das Gebiet ist insgesamt als forstlich stark überformter Vegetationskomplex auf feuchtem nährstoffarmen sandigem Untergrund zu charakterisieren mit einer hohen standörtlichen Vielfalt, die teilweise eine sehr kleinräumig diferenzierte Vegetationsdecke zulässt. Wertgebende Biotoptypen sind Erlen und Birkenbrücher, Kleinseggenrieder, Kleingewässer und Zwergstrauchheiden, letztere verbreitet als Moorheide unter einem Schirm von Kiefern und Birken. Im westlichen, südwestlichen und südöstlichen Teil besteht das Gebiet besonders aus Moorbirkenwäldern, meist mit Pfeifengras und einem sehr starken Anteil vom Brombeere und nicht bruchwaldtypischer Krautarten. In den etwas trockeneren Flächen ist dann oft auch die Hänge-Birke dominant. Mosaikartig hiermit verzahnt sind Flächen, die durch das Aufkommen von Torfmoosen oder anderen Sumpfarten (Gefäßpflanzen) den Birkenbrüchern oder (bei stärkerem Anteil der Erle) den Erlenbrüchern zuzuordnen sind. Die kennzeichnende Art Walzensegge ist im Gebiet sehr verbreitet, flächenweise dominiert auch die Sumpf-Segge oder das Sumpf-Reitgras. Der Stammdurchmesser (in Brusthöhe) der Birken und Erlen liegt meist bei 20 cm. Ein kleinflächiger Erlenbruch südöstlich von Hof Wonnemann weist den seltenen Sumpf-Lappenfarn auf. Mit diesen Feuchtflächen sind oft sommertrockene Kleingewässer verzahnt. Ein solcher südl. Hof Wonnemann wird durch einen starken Anteil von Schwertlilie geprägt, die Kleingewässer im südwestlich gelegenen Birken- und Erlen-Feuchtwaldkomplex mehr durch Torfmoose oder Walzensegge. Der Großteil der Wälder wird durch Kieferforste gebildet, die aber oft sehr licht sind und als Nebenbaumarten oft beide Birkenarten beinhalten; auf dauerfeuchtem Grund oft mit starkem Anteil an Pfeifengras. Hierzu gehört auch ein aufgund seiner Artenausstattung und Bodenreliefs besonders wertvoller Bestand im zentralen Teil der östlichen Hälfte. Das stark gegliederte Relief läßt auf sehr nährstoffarmen Boden eine sehr feine Gliederung der Vegetationsdecke unter dem Schirm der Birken und Kiefern zu. Tiefer gelegene Bereiche sind durch Pfeifengras eingenommen (seltener mit Torfmoosen), etwas höher gelegene Bereiche werden von Arten der Heidemoore bzw. Zwergstrauchheiden eingenommen. Auffällig ist der starke Anteil von Glockenheide und Preißelbeere, Besenheide und Heidelbeere sind ebenfalls häufig. Am Rande dieses Komplexes existiert ein etwas tiefer eingesenkter Bereich, der noch als Kleinseggenried eingestuft werden kann. Der Bestand wird v.a. durch Pfeifengras oder Flatter-Binse bestimmt, die aus ausgedehnten Torfmoosdecken hervorkommen. Das Schmalblättrige Wollgras, was noch vor ca. 10 Jahren (Biotopkartierung 1992) ausgedehnte Bereiche einnahm, findet sich nur noch sehr zerstreut in diesem Bestand. Bei dem beschriebenen Bereich muss es sich um ein bewaldetes Heidemoor handeln. Ein entsprechend hohes Entwicklungspotenzial besteht noch. Wertvollere Waldbestände sind ferner noch ein altholzreicher Eichenwald und ein angrenzender Buchenwald in der östlichen Teilfläche. Die Brusthöhendurchmesser erreichen hier 70 cm (Eiche). Eine Kahlschlagfläche ist inzwischen mit einer Dickung aus Eichen bepflanzt, Nördlich davon grenzt eine Baumreihe mit Altholz (Buche bis 90 cm BHD, Eiche bis 70 cm BHD) mit einer artenreiche Zwergstrauchschicht (besonders Heidelbeere) an. Daneben kommen Pappelforste auf frischen wie Bruchwaldstandorten vor. Im nördlich-zentralen Bereich grenzen eher artenarme Mähweiden mit vereinzelten Feuchtezeigern an. Entwässerungsgräben durchziehen viele Bestände oder grenzen an. Ein verfallenes Bienenhaus steht nahe dem beschriebenen Kleinseggenried in einem durch Glockenheide bestimmten Birken-Kiefernwald.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (8,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (6,58 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,64 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (2,15 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,27 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (1,34 ha)
  • Birkenwald <AD0> (3,99 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (1,63 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (NaN ha)
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (1,15 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (NaN ha)
  • Kiefernwald <AK0> (NaN ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (12,65 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,11 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,15 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,67 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,21 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,39 ha)
  • Trockener Waldsaum bzw. Hochstaudenflur, linienförmig <KB4> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpffarn (Thelypteris palustris)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Feuchtwald- und Heidekomplexen, als gefährdete und für feuchteliebende Tier- und Pflanzenarten bedeutsame Lebensräume
Gefährdungen:
  • Beschattung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiederherstellung von Biotopen
  • Wiedervernaessung
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