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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Loosen Berge (WES-003)

Objektbezeichnung:

NSG Loosen Berge

Kennung:

WES-003

Ort: Schermbeck
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 12,44 ha
Offizielle Fläche: 13,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1939
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Schutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b), c) und Paragraph 48 c LG

a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Wacholder-Heideflaechen auf
Flugdecksand-Binnenduenen, insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung der vorhandenen typisch ausgebildeten Biotopkomplexe
mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten, wie

- Sandheiden auf Binnenduenen (2310; Erhaltungszustand: B),
- Sandtrockenrasen auf Binnenduenen (2330; Erhaltungszustand: A),
- Wacholderbestaende und Zwergstrauchheiden (5130; Erhaltungszustand: A),
- Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510; Erhaltungszustand: B),
- feuchte Hochstaudenfluren (6430; Erhaltungszustand: B),
- naturnahe alte bodensaure Eichenwaelder (9190; Erhaltungszustand: B),
- Hainsimsen-Buchenwaelder (9110; Erhaltungszustand: B),
- Stieleichen-Hainbuchenwaelder (9160; Erhaltungszustand: B),

- wegen des Vorkommens zahlreicher gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
Voegeln (u.a. Teichrohrsaenger, Nachtigall, Schwarzspecht, Eisvogel, Schwarzkehlchen,
Heidelerche, Neuntoeter, Pirol, Wachtelkoenig) ,Fledermaeusen (u.a. Braunes Langohr,
Breitfluegelfledermaus, Grosser Abendsegler, Kleiner Abendsegler, Wasserfledermaus,
Zwergfledermaus), des Dachses,
- wegen der Bedeutung fuer den regionalen Biotopverbund,
- wegen des Vorkommens gefaehrdeter Pflanzenarten,

b) Aus landeskundlichen, naturgeschichtlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
insbesondere wegen der Bedeutung der trockenen, meist tiefgruendigen Sand und
Schuttboeden,
c) Wegen der Seltenheit und der hervorragenden Schoenheit des Landschaftsraumes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4306-163
Kennung:

BK-4306-163

Objektbezeichnung:

NSG Loosenberge

Link zur Karte: BK-4306-163
Objektbeschreibung: Das NSG Loosenberge umfasst eine etwa 7 ha große Wacholderheide auf durch 2-4 Meter hohe Dünen stark reliefiertem Gelände am nördlichen Rande der Lippeaue. Randliche Bereiche des Gebietes, das von Kiefernforsten und Birken-Eichenwäldern umgeben wird, werden durch naturnahen Birken-Eichen- und Birkenwald sowie ältere Kiefernbestände eingenommen. Eine effektive Besucherlenkung (eingezäunte Wanderwege) und eine dauerhafte (Stand-) Beweidung durch eine kleine Schafherde sichern den langfristigen Erhalt der in weitem Umkreis einmaligen Wacholderheide. Bemerkenswert sind die zahlreichen einzeln stehenden alten Eichen und z.T. mächtigen Kiefern, die das Landschaftsbild sehr bereichern. Die Wacholderheide stellt ein Massenvorkommen von bis 5 m hohen Juniperus communis dar, wobei die Vielfalt der Wuchsformen der überwiegend alten Wacholder ins Auge springt. In den letzten Jahren treten vermehrt wieder Wacholder-Jungpflanzen und -Keimlinge auf, nicht zuletzt als Folge der Schafbeweidung, die in einigen Gebietsteilen zu einem Aufbrechen der dichten Grasnarbe führt, wodurch ein Keimen des Wacholders erst möglich wird. Die kleinflächig entstandenen offenen Sandflächen weisen wertvolle Silbergrasfluren, zum Teil mit dichtem Flechtenbewuchs, auf. Herauszuheben sind daneben zwei kleine Feuchtheideflächen, regeneriert durch Abschiebung des verfilzten Oberbodens in den 80er Jahren des 20. Jhdts. Hier tauchten mit dem Mittleren Sonnentau und dem Gemeinen Moor-Bärlapp zwei gefährdete Arten der Moorblänken auf (Verband Rhynchosporion). Am Rande der Lippeaue gelegen, ist das NSG Loosenberge im Kontext mit dem angrenzenden NSG "Lippeaue bei Damm und Bricht" für das europaweite Biotopnetz wie auch für den landesweiten Biotopverbund (Lippekorridor) von herausragender Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62 LG-Biotoptypen vor: Zwergstrauch- und Wacholderheiden (DA4, DB1), Trocken- und Halbtrockenrasen (DC2).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Duenen mit offenen Grasflaechen mit Corynephorus und Agrostis [Duenen im Binnenland] <2330> (0,06 ha)
  • Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix <4010> (0,12 ha)
  • Wacholderbestaende auf Zwergstrauchheiden oder Kalkhalbtrockenrasen <5130> (6,90 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (3,27 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (7,08 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (2,52 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,76 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,92 ha)
  • Wacholder-Heide <DA4> (6,90 ha)
  • Zwergstrauch-Feuchtheide <DB1> (0,12 ha)
  • Silbergrasflur <DC2> (0,06 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frühlings-Spörgel (Spergula morisonii)
  • Gemeiner Moor-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Glashaar-Widertonmoos (Polytrichum piliferum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Segge (Carex arenaria)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schmaler Sauerampfer (Rumex acetosella var. tenuifolius)
  • Silbergras (Corynephorus canescens)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Vogelfuss (Ornithopus perpusillus)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung einer der größten und besterhaltenen Wacholderheiden am Niederrhein mit Feuchtheide-Resten und offenen Sandanrissen sowie Erhalt aller naturnahen Laubwaldbestände und aller Binnendünen
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume (FW)
  • Freizeitaktivitaeten
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Beweidung
  • Jagdausuebung beschraenken
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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