Inhalt:
Naturschutzgebiet Feuchtwiesen Bucholter Bruch und Nordhang Testerberge (WES-004)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Feuchtwiesen Bucholter Bruch und Nordhang Testerberge |
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Kennung: |
WES-004 |
Ort: | Huenxe |
Kreis: | Wesel |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 101,91 ha |
Offizielle Fläche: | 102,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1963 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Schutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG a) Zur Erhaltung von Kerbtaelern und Quellhaengen mit ihren naturnahen Waldbiozoenosen, insbesondere - zur Erhaltung und Entwicklung von Feuchtgruenlandflaechen sowie orchideen- und binsen- reichen Wiesen und Brachen, - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Wacholderheide, - zur Erhaltung der Vorkommen von zahlreichen seltenen und gefaehrdeten Tier- und Pflanzen- arten (u.a. Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), Pillenfarn (Pilularia globulifera) und Flut-Moorbinse (Isolepis fluitans), - wegen der Bedeutung des Gebietes fuer den regionalen und landesweiten Biotopverbund, b) Aus naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, insbeson- dere wegen der markanten Terrassenkante (markanteste geomorphologische Erscheinung am rechten Unteren Niederrhein) sowie der geomorphologischen Besonderheiten wie Trockentaelchen und wegen der Vorkommen von Grundwasserboeden, c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schoenheit des markanten Landschaftsraumes mit seinen vielfaeltigen Biotopstrukturen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4306-0003 |
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Objektbezeichnung: |
Feuchtwiesen Bucholter Bruch und Nordhang Testerberge |
Link zur Karte: | BK-4306-0003 |
Objektbeschreibung: | Landschaftskomplex im Übergang der Rhein-Hauptterrasse zur südlichen Lippe-Niederterrasse, am Ausgang des Lippetales aus der Hauptterrasse. Bei den Tester Bergen handelt es sich um die markanteste geomorphologische Erscheinung am rechten unteren Niederrhein. Überwiegend ungestörte Catena mit unterschiedlichen Standorttypen auf kleinem Raum. Hauptterrasse und Mittel- und Oberhang bewaldet, mit im Westen trockenen, nach Norden hin am Unterhang feuchten Kerbtälchen (Quellhang) und überwiegend mit feuchtem Grünland (ehemals wohl Hangmoore). Im Norden Bucholter Bruch, Bereich der Niederterrasse, nur stellenweise noch mit feuchtem bis nassem Grünland bedeckt. Der Kuppenbereich ist mit einem lichten Birken-Eichenwald bestockt, der aus einer ehemaligen Wacholder-Heide aufgewachsen ist, von der noch heute im südlichen Teil zahlreiche, jedoch überalterte Wacholder zeugen. Durch eine im Jahre 2012 durchgeführte Durchforstungsmaßnahme wurden der Wacholder zum Teil wieder freigestellt. Heidereste kommen nur noch sehr kleinflächig vor. In der Krautschicht dominiert Drahtschmiele und stellenweise Adlerfarn. Besonders in den unteren Abschnitten der Tälchen werden sie stellenweise durch Pfeiffengras abgelöst. Die übrigen Waldbestände setzten sich hauptsächlich aus Birken-Eichenwald mit Waldkiefer in veränderlichen Anteilen oder reinen Kiefernbeständen zusammen. Esskastanien und Spätblühende Traubenkirsche kommen zur Naturverjüngung. Im Südödstlichen Teil des NSG kommen zusätzlich Buchenanpflanzungen hinzu. Zerstreut kommen im Gebiet abgestorbene und ältere Bäume mit Höhlen vor. Am oberen Nordhang der Tester Berge liegen zwei kurze, aber tief (bis 15 m) eingeschnittene Kerbtälchen, die im unteren Teil in bis 20 m breite Wannen übergehen. Hier unterhalb eines Quellhorizontes zunehmende Durchfeuchtung des Bodens, der teilweise sumpfig wird und zum Teil sogar überstaut ist. In den unteren Teilen der Tälchen Torfmoos-Erlenbruchwald, kleinflächig auch fragmentarischer Birkenbruchwald. Vorkommen des im Gebiet seltenen Rippenfarns. Am Fuße des Nordhanges treten unterhalb eines durch Flugdecksande nach unten verschleppten Quellhorizontes diffus Hangdruckwässer aus, die in der anschließenden, grünlandgenutzten Niederterrasse etwa 100 m weiter nördlich schon wieder in den ca. 1,5 m tiefen Bruchgraben einmünden. Sie haben auf etwa 900 m Breite zur Ausbildung eines Feuchtgebietes auf geringmächtiger Torfauflage, dem Hangmoor Tester Berge geführt. In diesem Bereich befinden sich mehrere extensiv genutzte, einschürige Wiesen, die Feuchtwiesenvegetation des bodensauren, mageren Flügels aufweisen. Hervorzuheben sind zwei zentral gelegene, extensiv genutzten Waldbinsenwiesen. Sie enthalten zusammen das stärkste Orchideenvorkommen (Geflecktes Knabenkraut) im Raum Hünxe. Nachdem die Orchideen zwischenzeitlich bei zunehmender Verbrachung der Bestände auf wenige Individuen reduziert waren, hat sich der Orchideen-Bestand nach Wiederaufnahme der regelmäßigen Mahd wieder stabilisiert. Kleinflächig sind auf den Wiesen noch Relikte von sauren Kleinseggenriedern und von Feuchtheiden vorhanden, die stellenweise in trockenere Grünlandgesellschaften übergehen. Früher haben sich hier Borstgrasrasen befunden (siehe ältere Kartierungen), die aber mittlerweile verschwunden sind. Am Rand dieser Parzellen kommen noch wenige Gagelsträucher vor. Aufgedüngte Grünländer in diesem Bereich weisen Honiggras-Stadien, flutrasenartige Bestände und Fettweiden-Vegetation auf, oder wurden mit Feldgras neu eingesät. An einer Stellen wird das Grünland am Hang durch einen ehemaligen Erlenbruchwald (aus Stockausschlägen erwachsen) unterbrochen, der aber mittlerweile relativ trocken ist. Nördlich des Bruchgrabens, der das Gebiet von Osten nach Westen durchzieht, wurde ein ca. 350 qm großes Flachgewässer geschaffen. Auf dem sandigen Untergrund haben sich Bestände des Pillenfarns und der Flutenden Moorbinse ausgebildet. Die übrigen nördlich des Bruchgrabens gelegene Grünland- Flächen werden überwiegend von intensiv bewirtschaftetem Grünland (Wiesen, und Mähweiden) eingenommen. Der Untergrund stellt entwässerten Gley dar. Stellenweise sind aber noch größere nasse Mulden mit Flutrasen bzw. Feucht- und Nassweidenvegetation vorhanden. Ausnahmen bilden einige mit Rindern oder Pferden beweidete magere Feuchtweiden. Der Westen des Grünlandbereichs ist von intensiv genutzten, artenarmen Feldgrasbeständen geprägt. Drei drainierte Maisäcker liegen im Zentrum des Teilgebietes. Mehrere Einzelbäume (Eichen, Kopfweiden), deren Bestand stark rückläufig ist (vgl. historische Karten), Heckenfragmente (im Westen dichter, im Osten fehlend) und ein Feldgehölz aus standortgerechten Arten im Norden zur Straße hin strukturieren die Grünlandbestände. Im Osten des Naturschutzgebietes befindet sich ein etwa 700 m langes, im Oberlauf in drei Quelltälchen verzweigtes, bewaldetes Bachtal im Hauptterrassenbereich, tief eingeschnitten. Querschnitt kerbtalförmig, nur im Mittellauf ist eine 5 - 8 m breite Sohle ausgebildet. Der Boden ist torfig, stellenweise stark sumpfig und zeitweise überstaut, ein Bachlauf ist nur im unteren Teil deutlich entwickelt (50 - 70 cm breit). Erlen und Eschen sind besonders bachnah verhältnismaessig stark entwickelt (ca. 40- 60 cm Durchmesser). Im Talgrund (Bachaue) stockt ein Erlenbestand unterschiedlichen Alters, zumeist aus Stockausschlägen erwachsen, mit dichter Krautschicht des Torfmoos-Erlenbruchwaldes jedoch mit recht hohem Anteil von Eutrophierungszeigern. Dieser wertvolle Biotopkomplex bietet aufgrund seiner hohen strukturellen Vielfalt und dem Mosaik unterschiedlicher Biotopstrukturen naturnaher Ausprägung zahlreichen gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Lebensraum. Besonders hervorzuheben sind an feuchte Standorte gebundene, seltene und gefährdete Tier - und Pflanzenarten wie Geflecktes Knabenkraut, Pillenfarn und Flut-Moorbinse sowie Insekten (Libellen, Heuschrecken, Schmetterlinge, Käfer), Amphibien und Reptilien. Aus diesem Grunde hat das Gebiet große Bedeutung für den regionalen und landesweiten Biotopverbund. Neben der Erhaltung von Kerbtälern und Quellhängen mit ihren naturnahen Waldbiozönosen sind insbesondere die Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Wacholderheide und von hochwertigen Feuchtgrünlandflächen Hauptentwicklungsziele im Gebiet. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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