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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Alter Rhein, Jenneckes Gatt, Niepgraben (WES-017)

Objektbezeichnung:

NSG Alter Rhein, Jenneckes Gatt, Niepgraben

Kennung:

WES-017

Ort: Rheinberg
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 62,64 ha
Offizielle Fläche: 63,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1986
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) sowie § 48 c LG
a) zur Erhaltung und Entwicklung der Rheinaltarme mit ihren Biotopstrukturen
und Lebensgemeinschaften, insbesondere
· zur Erhaltung und Entwicklung der überwiegend grünlandgenutzten
Rheinaltarme wegen ihrer Bedeutung für den landesweiten und regionalen
Biotopverbund
· zur Erhaltung und Entwicklung des "Alten Rheins" als Brut-, Rast- und
Überwinterungsgebiet für Arten der Vogelschutzrichtlinie wie Eisvogel,
Gänsesäger, Pfeifente, Tafelente, Teichrohrsänger und Nachtigall sowie
als Lebensraum weiterer seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten
· zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensräume weiterer an kiesigsandige
Gewässerufer sowie Grünland gebundene Vogelarten
· zur Erhaltung der hohen strukturellen Vielfalt des Raumes, insbesondere
der Hecken, Kopfbäume und Feldgehölze, wegen ihrer Bedeutung für gefährdete
Tier- und Pflanzenarten
· zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Zustandes der Gewässerstrukturen
(Altarme, Klein-, Flach- und Fließgewässer) insbesondere als
Lebensraum für Amphibien
· zur Erhaltung und Entwicklung der wertvollen Einzelbiotope, insbesondere
des Mager-, Nass- und Feuchtgrünlandes und der Röhrichte, mit ihren
charakteristischen Lebensraumtypen.
b) aus landeskundlichen, naturgeschichtlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
insbesondere
Landschaftsplan Alpen/Rheinberg
2. Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft (§§ 19 - 23 LG)
60-2 / Projektgruppe Landschaftsplanung - 71 -
· wegen der Bedeutung der Altstromrinnen
· wegen der historischen Bedeutung von Teilen der Stadtbefestigungsanlage
c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit der
typischen, reich strukturierten Altstromrinnen des Rheins.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4405-902
Kennung:

BK-4405-902

Objektbezeichnung:

NSG-Alter Rhein, Jenneckers Gatt, Niepgraben

Link zur Karte: BK-4405-902
Objektbeschreibung: Die noerdliche Teilflaeche umfasst den in einem Westbogen verlaufenden noerdlich der Stadt Rheinberg gelegenen Auenbereich des "Alten Rhein". Dieser wird von mehreren Baechen gespeist, so dass er selbst als Fliessgewaesser ausgebildet ist. Im Bereich des NSG ist er nicht verbaut und fliesst in einer flachen Mulde nach N. Am Deichdurchfluss an der N-Grenze des NSG ist er zum Rhein hin abgeschottert und somit nicht hochwassergefaehrdet. Die Aue ist von Roehrichten, Grosseggenrieden und niedrigwuechsigen Uferfluren bedeckt. Feuchtweiden und -wiesen finden sich im oestlichen, etwas hoeher gelegenen Abschnitt des NSG, Fettwiesen auf den Deichflanken oestlich und westlich der Aue. Ein Teil der Feuchtwiesen im Bereich der Muendung sind brachgefallen. Dies gilt auch grossflaechig fuer die Fettwiesen entlang des Deiches. In der gesamten Teilflaeche sind Baumgruppen, Einzelbaeume und -straeucher sowie Kopfbaeume verteilt. Die suedliche Teilflaeche umfasst das "Jenneckers Gatt" sowie den Nordteil des suedlich anschliessenden "Niepgraben" und liegt zwischen dem Ortskern von Rheinberg und der oestlichen Ortsumgehung (B 57). Hier befindet sich ein Altwasser ("Jenneckers Gatt"), dass von einem sehr lueckigen Roehricht umgeben ist, an das sich ein ebenfalls lueckiges Ufergebuesch anschliesst. Direkt am Gewaesser stocken einige sehr alte Kopfbaumweiden. Weiterhin wird das Gewaesser von Feuchtweiden, einem Feldgehoelz und einem aufgegebenen Obstgarten umgeben. Auf dem Gewaesser befindet sich Schwimmblattvegetation. Der suedliche Bereich der Teilflaeche wird von Feuchtweiden eingenommen, die vom unbefestigten Niepgraben durchschlaengelt werden. Dieser, sowie einige Graeben werden von Baumreihen und Hecken begleitet. An den Ufern wachsen meist Brennessel- und Distelfluren, die teilweise auch auf den Feuchtweiden zu finden sind. Einzelne Kopfbaeume sind in der Teilflaeche verteilt. Das NSG ist zusammen mit dem NSG "Rheinvorland im Orsoyer Rheinbogen" nach der Zahl der ueberwinternden Gaense der drittwichtigste von 5 grossen Rast-, Aesungs- und Schlafplaetzen von Tundrengaensen am Niederrhein. Das Gebiet gehoert zum Feuchtgebiet internationaler Bedeutung gemaess RAMSAR-Konvention. Daten zur Avifauna aus NAB (1991), weitere Daten siehe Jahresbericht. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Feucht- und Nassgruenland (EC) - naturnahes Fliessgewaesser (FC) - unverbaute Fliessgewaesser (FM) - Suempfe (CD).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (46,96 ha)
Biotoptypen:
  • Feldgehölz <BA0> (1,32 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,66 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,66 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,66 ha)
  • Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe <BG0> (0,66 ha)
  • Großseggenried <CD0> (6,61 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (33,73 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (6,61 ha)
  • Altarm, Altwasser <FC0> (3,31 ha)
  • Quellbach <FM4> (3,31 ha)
  • Graben <FN0> (0,66 ha)
  • Acker <HA0> (1,98 ha)
  • Deich aus steinigem Material <HE2> (5,29 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,66 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra) <RL 1S>
  • Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) <RL 3>
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) <RL 2>
  • Kreuzkröte (Bufo calamita) <RL 3>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Rebhuhn (Perdix perdix) <RL 2S>
  • Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) <RL 1S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Mannstreu (Eryngium campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Strandsimse (Bolboschoenus laticarpus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sauerkirsche (Prunus cerasus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Bisamratte (Ondatra zibethicus)
  • Brandgans (Tadorna tadorna)
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Feldhase (Lepus europaeus)
  • Feldmaus (Microtus arvalis)
  • Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Hermelin (Mustela erminea)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Igel (Erinaceus europaeus)
  • Kreuzkröte (Bufo calamita)
  • Maulwurf (Talpa europaea)
  • Mauswiesel (Mustela nivalis)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Rebhuhn (Perdix perdix)
  • Rehwild (Capreolus capreolus)
  • Reiherente (Aythya fuligula)
  • Rotfuchs (Vulpes vulpes)
  • Saatkrähe (Corvus frugilegus)
  • Spiessente (Anas acuta)
  • Steinmarder (Martes foina)
  • Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
  • Wiesenschafstelze (Motacilla flava)
  • Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus)
Schutzziele:
  • Erhaltung von Rheinaltarmen und Gruenlandflaechen als Gaenserastplatz
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewerbe
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Muellablagerung
  • Siedlung
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verkehr
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • Obstbaumpflege
  • Pflege von Hecken
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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