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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bachtal am Hasenkamp (WES-035)

Objektbezeichnung:

NSG Bachtal am Hasenkamp

Kennung:

WES-035

Ort: Hamminkeln
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 44,11 ha
Offizielle Fläche: 44,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG

a) Zur Erhaltung und Herstellung eines naturnahen, maeandrierenden Bachtales
und seiner charakteristischen Biotoptypen und Lebensgemeinschaften, insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung des Nass- und Feuchtgruenlandes und der Magerweiden,
der Quellmulden und der naturnahen Waelder,
- zur Erhaltung der Lebensraeume gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
von gefaehrdeten Vogelarten wie Kiebitz, Wiesenpieper, Hohltaube, Schwarzkehlchen
und Steinkauz sowie von Durchzugs- und Rastvoegeln wie der Bekassine sowie von
Amphibien- und Reptilienarten,
- wegen der Bedeutung des Gebietes als Teil des regionalen Biotopverbundes,

b) Wegen der landeskundlichen Bedeutung des Gebietes mit seinen vielfaeltigen Biotopstrukturen
und seines typischen Arteninventars als Zeugnisse einer vorindustriellen baeuerlichen
Kulturlandschaft,
c) Wegen der besonderen Eigenart und Schoenheit des reich strukturierten Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4206-021
  • BK-4206-902
Kennung:

BK-4206-902

Objektbezeichnung:

NSG-Bachtal am Hasenkamp

Link zur Karte: BK-4206-902
Objektbeschreibung: Ca. 800 m langes Seitenbachtal des Doerfer Bachs mit 500 m langem Abschnitt des Doerfer Bachs 1 km noerdlich Bruenen. Baeche naturnah und durchweg bzw. zum grossen Teil (Seitenbach) durch naturnahe Ufergehoelze begleitet. Seitenbach entspringt in Quellmulde mit Nassweide im Nordosten, weitere kleinere Quellmulden muenden von Sueden ein. Gebiet mit aussergewoehnlicher Biotop- und Strukturvielfalt. Die Boeden bestehn aus Gleyen, Pseudogleyn und Podsol-Braunerden. Ueberwiegend beweidetes Gruenland, randlich auch einige Aecker (Pufferzone!). Bereicherung und Gliederung durch flaechenhafte und linienfoermige Feldgehoelze naturnaher Ausbildung, z.B. bachbegleitende Erlensaeume. Vier flaechenhafte Feldgehoelze von (ca. 0.25 bis 0.3 ha). Im wesentlichen Buchen- Eichenbestaende, davon einer mit erlenbestandener Bachaue (s.u.), sowie ein Bach-Erlenbestand am Doerfer Bach, dieser durch Duengerdrift beeinflusst. Am Nordrand des einen Buchen-Eichenbestandes (s.o.) stockt auf einem langen, sandigen Wall (Hoehe ca. 1,5m) eine ungewoehnlich aussehende Buchenreihe (z.T. mit starkem und mit altem Baumholz). Die Wurzeln sind z.T. freigespuelt worden. Hecken, vor allem im Osten, ueberwiegend aus Brombeere, durch zusaetzliche hoehere Straeucher und Baeume mehrschichtig, z.T. bis 4 m breit. Kopfweidenreihen, ca. 25 Exemplare. Baumreihen und Baumhecken auf Waellen (insg. 900 m), ueberwiegend aus Eiche und Buche aufgebaut, Rotbuchen wie Eichen mit Schneitel- und Niederwaldcharakter (Stockausschlaege), vereinzelte Eichen als Kopfbaeume. Der das Gebiet im Osten begrenzende Wall ist 600m lang, ca. 3 m breit und ca. 1,5m hoch. Einziger derart ausgebildeter Wall auf den Niederrheinischen Sandplatten. Gruenland entsprechend Bodentyp unterschiedlich. Nassweiden (beweidetes Calthion, stellenweise binsen- und seggenreich) bzw. Waldsimsen- Bestaenden (beweidet) im Bachauen- und Quellmuldenbereich, wechselfeuchte Fettweiden auf Stauboeden an unteren Talhaengen, trockenere, z.T. magere Weiden am oberen Talhang. Eine relativ magere Wiese (mit feuchtem Brachanteil) liegt im O des Gebietes. Bedeutender Schaden durch Teichanlage in der Mitte des Gebietes (ca. die Haelfte des am natuerlichsten entwickelten Bach-Erlenbestandes am Seitenbach vernichtet). Der Teich weist recht steile Ufer auf, im Wasser die Kanad. Wasserpest. Der Wert des Gebietes liegt weniger in der Zahl und im Bestand von Arten der Roten Liste, sondern vielmehr in der besonderen Ausstattung und Zusammensetzung der Biotoptypen. Als kulturbetonter Biotopkomplex mit fuer die Landschaft charakteristischen naturnahen Elementen ist das Bachtal am Hasenkamp einzigartig, aber kennzeichnend fuer die Niederrheinischen Sandplatten. Angaben zur Fauna von Mueller vom Berge (Einzelbeobachtungen). Im Gebiet sind folgende Biotoptypen nach Par. 62 LG vorhanden: - Nass- und Feuchtgruenland (EC2, EE3) - Auenwaelder (BE2), - Quellen (FK2), - naturnahe u. unverbaute Bach- u. Flussabschnitte (FM4, FM5).
Kennung:

BK-4206-021

Objektbezeichnung:

Doerfer Bach westlich Buschmannskate

Link zur Karte: BK-4206-021
Objektbeschreibung: Abschnitt des Doerfer Baches und des angrenzenden Gruenlandes westlich von Buschmannskathe. Noerdlicher und suedlicher Abschnitt in geomorphologisch deutlicher Bachaue mehr oder weniger begradigt. Im Norden Baumreihe aus intakten Kopfweiden (12 Ex.). Mittlerer Abschnitt des Bachs, der hier leicht maeandriert, fliesst an bis ca. 4m hoher ostexponierter Gelaendekante entlang. Diese ist mit Gehoelz bestanden, das sich ueberwiegend aus Eiche, bachnah auch aus Erle zusammensetzt. Der Bach wird stark beschattet. Vereinzelte Buchen aus starkem Baumholz. Der Bach ist bis zu 2 m breit, 0,2 m tief. Das langsam fliessende Wasser ist klar, das Bachbett sandig bis kiesig und liegt etwa 1 m unter Niveau.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (4,28 ha)
Biotoptypen:
  • Feldgehölz <BA0> (1,14 ha)
  • Wallhecke <BD1> (0,57 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,29 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,76 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,57 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,29 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,33 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,99 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (3,01 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,85 ha)
  • Magerwiese <ED1> (1,43 ha)
  • Magerweide <ED2> (9,98 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,29 ha)
  • Teich <FF0> (0,29 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (1,43 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,29 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,49 ha)
  • Graben <FN0> (0,29 ha)
  • Acker <HA0> (3,99 ha)
  • Grünlandrain <HC2> (0,29 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) <RL 3S>
  • Steinkauz (Athene noctua) <RL 3S>
  • Zauneidechse (Lacerta agilis) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriech-Weide Sa. (Salix repens agg.)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Königsfarn (Osmunda regalis)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Steinkauz (Athene noctua)
  • Zauneidechse (Lacerta agilis)
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines reichhaltigen landschaftstypischen
    Bachauen-Komplexes
  • Erhalt eines landschaftlich reizvollen, von Gehoelzen und
    Gruenland begleiteten Bachabschnitts
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Beseitigung alter Baeume
  • Drainage
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Erosionsschaeden
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Muellablagerung
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Rodung (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Trittschaden an Vegetation
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Hecke anlegen, ergaenzen
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Beweidung
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Totholz erhalten
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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