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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Blink <WES> (WES-040)

Objektbezeichnung:

NSG Blink <WES>

Kennung:

WES-040

Ort: Kamp-Lintfort
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 10,51 ha
Offizielle Fläche: 11,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23, Abs. 1, Satz 1-3 BNatSchG

1. zur Erhaltung und Entwicklung eines gut strukturierten, feuchten Niederungszuges,
insbesondere

· zur Erhaltung und Entwicklung eines gut strukturierten, naturnahen, grünlandgenutzten Niederungs-
zuges wegen seiner Bedeutung für den landesweiten, regionalen und lokalen Biotopverbund

· zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Zustandes der Fließgewässer und der angrenzen-
den Feuchtwiesen und -weiden sowie Bruchwälder wegen ihrer Bedeutung für gefährdete Tier- und
Pflanzenarten

· zur Erhaltung der hohen strukturellen Vielfalt des Raumes, insbesondere der Hecken und Kopfbäume,
wegen ihrer Bedeutung für gefährdete Tier- und Pflanzenarten (z.B. Steinkauz)

· zur Erhaltung und Entwicklung der wertvollen Einzelbiotope, insbesondere des Nass- und Feuchtgrün-
landes und der Röhrichte, mit ihren charakteristischen Lebensraumtypen

· zur Erhaltung der Vorkommen von an Feuchtgebiete gebundene seltene und gefährdete Tier- und
Pflanzenarten.

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, insbesondere wegen
der Bedeutung der ehemaligen Torfkuhle.

3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des reich strukturierten Feuchtbiotopkomplexes und dessen Bedeutung für das Landschaftsbild.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4404-0019
Kennung:

BK-4404-0019

Objektbezeichnung:

NSG Blink (Kreis Wesel)

Link zur Karte: BK-4404-0019
Objektbeschreibung: Der ca. 100 m breite und 1,2 km lange Stauteich "Blink" ist aus einem ehemaligen Torfstich hervorgegangen, der im 18. Jahrhundert erfolgte, und wird von der Nenneper Fleuth gespeist. Heute stellt sich das Gewässer als ein relativ naturnaher Teich mit vielfältig strukturierter Vegetation dar aus Ufergehölzen, Erlenbruchwald, Röhricht, Schwimmblattvegetation u.a. Das Gewässer liegt teils im Kreis Wesel, teils im Kreis Kleve (beide Teile sind NSG, hier Beschreibung der Teilfläche im Kreis Wesel). Die Ufer des Gewässers werden überwiegend von Ufergehölzen aus Erlen, lokal auch Silberweiden mit einigen älteren Bäumen gesäumt, lokal auch ältere Kopfweiden. Vorgelagert wächst vor allem in der südlichen Hälfte ein Großseggensaum u.a. aus der gefährdeten Steifen Segge, weiterhin kleine Schilfröhrichte u.a. Auf der Wasserfläche finden sich zerstreut Teichrosenbestände. Das Wasser ist relativ trüb und augenscheinlich sehr nährstoffreich, submerse Vegetation findet sich nur in einem schmalen, noch lichtdurchlässigen Streifen unmittelbar entlang des Ufers (das Gewässer wird offensichtlich intensiv beangelt, u.a. zahlreiche Angelstege u.a.). Im Süden des Gewässers liegt ein gut ausgebildeter Erlenbruchwald mit fließendem Übergang zu angrenzendem Teich (bei höheren Wasserständen sind Teile des Bruchwaldes überflutet). Darüber hinaus beinhaltet das Naturschutzgebiet großenteils beweidetes Grünland, welches lokal Vernässungen mit Flutrasenvegetation aufweist (westlich Hof Olyschläger) und teils von Gehölzstrukturen gegliedert wird. Das für den Landschaftsraum typische, aus einer ehemaligen Torfkuhle hervorgegangene Gewässer mit seinen vielfältigen Vegetationsstrukturen ist Lebensraum zahlreicher, teilweise gefährdeter Pflanzen- und Tierarten und stellt ein bedeutendes Vernetzungselement des Biotopverbundes in der mittleren Niederrheinebene dar. Entwicklungsziele sind vor allem der Erhalt und die Optimierung des Gewässers mit seiner Ufer- und Wasserpflanzenvegetation sowie Erlenbruchwald. Insbesondere die fischereiliche Nutzung sollte eingeschränkt werden, sowie jeglicher Nährstoffeintrag in das bereits sehr nährstoffreiche Gewässer. Das angrenzende Grünland mit enthaltenem Feuchtgrünland sollte möglichst extensiv genutzt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (4,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,84 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,50 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (4,31 ha)
Biotoptypen:
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,50 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,70 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,10 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,01 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (1,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,84 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,07 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,50 ha)
  • Teich <FF0> (4,31 ha)
  • Hochstaudenflur, flächenhaft <LB0> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung des gut strukturierten Feuchtgebietes einer ehemaligen Torfkuhle als Lebensraum zahlreicher, teilweise gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Eutrophierung
  • Florenverfaelschung (Lolium multiflorum)
  • Gewaesserausbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • kein Gewaesserausbau
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
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