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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Nieper Altrheinrinne (WES-043)

Objektbezeichnung:

NSG Nieper Altrheinrinne

Kennung:

WES-043

Ort: Neukirchen-Vluyn
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 70,18 ha
Offizielle Fläche: 70,00 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23, Abs. 1, Satz 1-3
BNatSchG

1. zur Erhaltung und Entwicklung eines gut strukturierten, feuchten Niederungszuges,
insbesondere

· zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Niederungszuges wegen seiner Bedeutung
für den landesweiten, regionalen und lokalen Biotopverbund

· zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Zustandes der Fließ- und Stillgewässer, der Bruch-
wälder, Feuchtwiesen und -weiden mit offenen, z.T. temporären Wasserflächen wegen ihrer Bedeutung
als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten (z.B. Eisvogel)

· zur Erhaltung der Vorkommen von an Feuchtgebiete gebundene seltene und gefährdete Tier-
und Pflanzenarten

· zur Erhaltung der schutzwürdigen Böden (Moor- und Grundwasserböden).

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, insbesondere wegen
der Bedeutung der Niepkuhlenrinne mit ehemaligen Torfkuhlen als schutzwürdiger Geotop.

3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des reich strukturierten Feuchtbiotopkomplexes und dessen Bedeutung für das Landschaftsbild und für das Naturerleben.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4505-903
Kennung:

BK-4505-903

Objektbezeichnung:

NSG Nieper Altrheinrinne

Link zur Karte: BK-4505-903
Objektbeschreibung: Bei diesem Biotop handelt es sich um den Niederungsbereich des Niepkanales. Der Kanal verbindet eine Kette aufeinanderfolgender Teiche (Kuhlen). Die Kuhlen sind anthropogenen Ursprunges (ehema- lige Torfentahmestellen). Sie sind durch intensive Freizeit- nutzung, insbesondere Angelsport, stark gefaehrdet. Die Wasserflaechenm sind haeufig von Gehoelzbestaenden, meist Er- len, aber auch Weiden, Eschen und Pappeln umstanden. Roehricht- vegetation hat sich nur kleinflaechig ausgebildet. Schwimmblatt- und Unterwasserpflanzen sind jedoch fast ueberall zu finden. Kleinflaechig finden sich im Gebiet Erlenbestaende, die jedoch in der Regel gestoert sind und nur teilweise noch typische Feuchte- und Naessezeiger in der Krautschicht aufweisen. Darueberhinaus kommen noch Eschen-, Weiden- und Pappelbestaende vor. Der Niepkanal wird stellenweise von Uferbaumreihen aus Erlen und Weiden gesaeumt, auch Roehrichtarten haben sich angesiedelt. Durch den oestlichen Zipfel des Biotopes fliesst der Hagensche Graben. Auch an seinen Ufern treten in diesem Teilbereich groesstenteils Ufergehoelze auf. An den gehoelzfreien Stellen haben sich nitro- phile Hochstaudenfluren und -am Wasser- Roehrichte entwickelt. Der Niederungsbereich wird fast ausschliesslich als Gruenland genutzt. Es dominieren frische und feuchte Weiden. In nassen Sen- ken haben sich haeufig auch Flutrasen ausgebildet. Im Osten liegt eine groessere Ackerflaeche. Diese wird durch eine winkelig verlaufende Hecke, die stark mit alten grossen Baeumen durchsetzt ist, angereichert. Lokal treten kurze, reine Kopfbaumreihen auf. Vereinzelt weisen die Gehoelzstreifen groessere Luecken auf, die dann von Hochstaudenfluren aufgefuellt werden. Hochstaudenfluren finden sich auch als Saeume vor den Hecken. Die Kopfbaeume, die an einer Stelle auch isoliert auf einer Viehweide stehen, sind sehr alt und hoehlenreich. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 20c-Biotoptypen vor: - Teich (FF, wg-wh-wk).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (12,24 ha)
Biotoptypen:
  • Feldgehölz <BA0> (9,79 ha)
  • Hecke <BD0> (0,82 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,63 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,63 ha)
  • Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe <BG0> (0,82 ha)
  • Fettweide <EB0> (35,07 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (8,16 ha)
  • Teich <FF0> (12,24 ha)
  • Graben <FN0> (4,89 ha)
  • Acker <HA0> (4,08 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (2,45 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Rauchschwalbe (Hirundo rustica) <RL 3S>
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus)
Tierarten:
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Gelbspötter (Hippolais icterina)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Misteldrossel (Turdus viscivorus)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)
  • Stieglitz (Carduelis carduelis)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Wiesenpieper (Anthus pratensis)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Biotopkomplexes mit nassen und
    feuchten Standorten sowie Still- und Fliessgewaessern in einem
    typischen Niederungsbereich einer Rhein-Niederterrasse als Refu-
    gial- und Lebensraum fuer selten gewordene Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Siedlung
  • Uferbefestigung (WA)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • Pflege von Hecken
  • Wiedervernaessung
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