Inhalt:
Naturschutzgebiet Rheinvorland zwischen Mehrum und Emmelsum (WES-055)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Rheinvorland zwischen Mehrum und Emmelsum |
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Kennung: |
WES-055 |
Ort: | Voerde |
Kreis: | Wesel |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 534,58 ha |
Offizielle Fläche: | 534,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1993 |
Inkraft: | 2009 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) sowie § 48 c LG a) zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung einer naturnahen Rheinaue mit zahlreichen auentypischen Biotopstrukturen und Lebensgemeinschaften, insbesondere · zur Erhaltung und Entwicklung der Rheinaue wegen ihrer Bedeutung für den internationalen, landesweiten und regionalen Biotopverbund · zur Erhaltung und Wiederherstellung und Entwicklung einer reich strukturierten Auenlandschaft und der natürlichen Überflutungsdynamik des Rheins · zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung der Rheinaue als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Arten der Vogelschutzrichtlinie wie Blässgans, Bruchwasserläufer, Flussregenpfeifer , Flussseeschwalbe, Gänsesäger, Grünschenkel, Kiebitz, Krickente, Löffelente, Nachtigall, Nonnengans, Pfeifente, Rotschenkel, Saatgans, Schnatterente, Singschwan, Spießente, Tafelente, Teichrohrsänger, Wachtelkönig, Waldwasserläufer, Wanderfalke, Weißstorch, Wiesenpieper und Zwergsäger sowie als Lebensraum weiterer seltener und gefährdeter Tierund Pflanzenarten unter Berücksichtigung zukünftiger Bergsenkungen · zur Erhaltung und Entwicklung der naturnahen, unbefestigten Uferbereiche des Rheins als Lebensräume weiterer Wat- und Wasservögel · zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung auentypischer Feuchtbiotope als Lebensräume von Wat-, Wasser- und Wiesenvögeln, insbesondere von an schlammige und sandig-kiesige Ufer sowie Feuchtgrünland gebundene Vogelarten · zur Erhaltung und Entwicklung der gut ausgeprägten Gehölzstrukturen wie Hecken, Baum-, Gehölzreihen und Feldgehölze als Lebensräume von an Hecken und Gebüsche gebundene Vogelarten (z.B. Dorngrasmücke) · zum naturnahen Ausbau und zur Herstellung der Durchgängigkeit des Mommbaches vom Rhein bis zur Kläranlage unter Berücksichtigung zukünftiger Bergsenkungen · zur Erhaltung und Entwicklung der wertvollen Einzelbiotope, insbesondere der Stillgewässer, Auenwälder, Röhrichte und des Mager-, Nass- und Feuchtgrünlandes, mit ihren charakteristischen Lebensraumtypen. b) aus landeskundlichen, naturgeschichtlichen und erdgeschichtlichen Gründen, insbesondere wegen der Bedeutung der natürlich gewachsenen Auen-/ Grundwasserböden und des auentypischen Kleinreliefs. c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4305-053 |
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Objektbezeichnung: |
Rheinaue nordwestlich Spellen |
Link zur Karte: | BK-4305-053 |
Objektbeschreibung: | Geschlossene, ueberwiegend als Dauer- und Maehweiden genutzte Gruenlandaue zwischen Rhein, Hafen Emmelsum und Innendeich mit natuerlichen und durch Abgrabungsrekultivierung neu entstandener Stromauenstrukturen. Den Ostbereich zwischen Aussen- und Innendeich durchziehen mehrere trockene Flutrinnen, die am Hafenbecken ennden. Am Rande der beiden westlichen weiten, sehr flachen Flutmulden stark verbissene Weissdornhecken und ein sehr selten genutzter Grasweg. An den Steilboeschungen der Flutrinne parallel zum Innendeich stocken im Nordabschnitt dichte Reihen alter, noch beschnittener Kopfbaeume (vorwiegend Eschen und Baumweiden, Stammdurchmesser zwischen 40 und 100 cm) mit geschlossenem Strauchunterwuchs und vielen hoehlenreichen Altbaeumen. Einbezogen ist der alte Baumbestand zweier Privatgaerten am Rand der Aue (Linde, Rosskastanie als Brutbaeume von Dohlen und Staren). Der mittlere Abschnitt der Rinne ist z.T. verfuellt. Im suedlichen Abschnitt fiel ein Teil der Hecken und alten Baumreihen (Pappeln und Kopfeschen) einer neuen Nassauskiesung zum Opfer. Letztere wurde 1994/1995 auf etwa 40 ha erweitert und ist noch mehr oder minder vegetationsfrei. Die grosse Wasserflaeche mit Anbindung an den Rhein ist derzeit von offenen Kiesflaechen und einer landseitigen Lehmsteilboeschung umgeben. Eine ehemalige Abgrabung zwischen Rhein und Aussendeich noerdlich davon ist verfuellt und ueberwiegend zu intensivem, lokal staunassem Weideland rekultiviert. Als Ausgleichsmassnahme wurde eine etwa 2 ha grosse, staunasse Flaeche mit Strauch- und Baumweiden bepflanzt und darin eine kleiner Flachwasserteich inmitten von Rohrglanzgrasroehricht bzw. Brennesselbestaenden belassen. Rohrkolbenroehricht. Gutes Amphibien- und Libellenbiotop. Weitere Laubholzpflanzungen, meist dichte Reihen von Baumweiden im N. Am S-Ende der ehemaligen Abgrabung entstand am Rheingleitufer eine grosse, unbeweidete Kiesflaeche mit Pioniervegetation, Flutrasen und mehreren Flachwasserpfuetzen sowie ein 300 m langes, altarmaehnliches Gewaesser zwischen einer schmalen rheinseitigen Basaltschuettung und Aussendeich. Brut- und Nahrungsbiotop von Wasser-, Wat- und Wiesenvoegeln. Der abgetragene Aussendeich endet hier mit einer 5 m hohen Sand-Lehm-Steilwand, die zusammen mit den anschliessenden Kies-Sandflaechen von Solitaerbienen, Sandlaufkaefern und wahrscheinlich auch Kreuzkroeten besiedelt ist. Auf allen Deichen im Vergleich zu den intensiv genutzten Viehweiden mehr oder minder artenreiche, trockene Glatthafermaehwiesen lokal mit gefaehrdeten Pflanzenarten. Par 62-Biotoptrypen im Gebiet: - unverbauter Flussabschnitt (FO2) - Roehricht (CF) - Nass und Feuchtgruenland (EC2) - naturnahe Stillgewaesser (FD, FG) |
Kennung: |
BK-4405-119 |
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Objektbezeichnung: |
Rheinvorland bei Mehrum im Bereich der Momm-Muendung |
Link zur Karte: | BK-4405-119 |
Objektbeschreibung: | Rheinvorland im noerdlichen Bereich des Rheinbogens bei Mehrum. Die Intensiv- und Maehweiden werden durch den Muendungsbereich der Momm und eine parallell verlaufende Flutrinne (altes Bachbett ?) gepraegt. Der begradigte Bach fuehrt nur selten Wasser und fliesst nordwaerts durch die Aue, zunaechst in einem bis vier Meter tiefen Graben, dann in einer flachen, bei mittlerem Wasserstand des Rheins trockenen Flutrinne. Im suedlichen Grabenabschnitt laenger stehendes Wasser mit spaerlichen Roehrichtsaum. An den steilen Uferboeschungen stocken alte, geschlossene Gehoelzsaeume aus Bruchweiden, Kopfeschen, Erlen, Hainbuchen und eine Reihe sehr alter Pappeln mit dichtem Strauchunterwuchs (meist Schwarzer Holunder). Die Krautschicht ist meist eutrophiert und brennesselreich, lokal naturnah. Daran schliessen westlich schmale Eschen- und Fichten-Stangenforst- parzellen und ein Wildacker an. An deren Westrand verlaeuft eine Flutrinne, gesaeumt von altem Baumbestand, ueberwiegend Pappeln und Baumweiden. An der N-Grenze Hecke mit einer Reihe sehr alter Birnbaeume. Ein ehemals flaches, schlammiges Gewaesser im N-Teil (sehr viele, z.T. noch lebende Posthornschnecken) ist trockengefallen. In suedlichen Bereich wurde auf einer z.T. mit Laubgehoelzen aufgeforsteten Gruenlandbrache ein etwa 200 qm grosser Flachwassertuempel neu angelegt. Gruenfrosch- und Libellengewaesser mit geschlossenem Schilfroehrichtguertel und Laichkrautbestand. Die Waldparzellen und Flutrinne sind als "Regenerationsflaeche" beschildert und abgezaeunt. Entlang der Flutmulde des noerdlichen Mommabschnittes sind Terrassenkanten ausgebildet. Der Bach wird zum Teil von alten Kopfweiden begleitet. Einige Baeume sind abgaengig. Das Feuchtgruenland und Roehrichtfragmente in der Rinne werden beweidet. Auf Teilabschnitten ist der Uferbereich abgezaeunt, so dass sich dichte Rohrglanzgrasfluren und ueppige Uferfluren erhalten haben. Kurz vor der Muendung stocken auf der Terrassenkante Einzelbaeume und Gebuesche, Kopfbaeume und Heckenreste. Die Muendung der Momm ist durch Kiesablagerungen des Rheins verschuettet bzw. ihr Niveau angehoben worden. Stellenweise ist hier ein Pappelaufwuchs zu beobachten. Das Gruenland ist stellenweise leicht reliefiert und wird durch Arten der Fettweiden gepraegt, durchsetzt von Flutrasenbereichen und Rohrglanzgrasfluren. Stellenweise haeufig treten Stumpfblaettriger Ampfer und Quecke auf. Das Rheinufer weist mehr oder weniger breite Sand- und Kiesbaenke auf, die an hoeheren Stellen mit Quecken-Uferfluren besiedelt sind. Stellenweise dominieren Rohrglanzgras- und Ruderalfluren. Der an das Ufer anschliessende Brachstreifen erreicht eine Breite von etwa 30 bis 70m. Trockene Bereiche tragen waermeliebende Brachfluren mit Feldmannstreu und Zypressenwolfsmilch. Am noerdlichen Uferstreifen haben sich einzelne Gebuesche eines Silberweidenwaldes angesiedelt. Am SW-Rand in einer flachen Gelaendesenke liegt ein kleines, stark verschlammtes Altwasser mit Rohrglanzgrasroehricht in einem ca. 1 ha grossen Baumweiden-Pappelforst. Suedlich an den Pappelbestand schliesst eine dichte aeltere Strauchweidenpflanzung an, die in das benachbarte NSG hineinreicht. Das Gebiet gehoert zum Feuchtgebiet internationaler Bedeutung gemaess RAMSAR-Konvention. Im Gebiet kommen folgende Par. 62-Biotoptypen vor: - Auenwald (BE1) - naturnahe Fliessgewaesserabschnitte (FM5, FO2). |
Kennung: |
BK-4405-911 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Rheinvorland und Kolk westlich Mehrum |
Link zur Karte: | BK-4405-911 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst die unmittelbar am Rheinufer gelegenen Flaechen des Deichvorlandes im Mehrumer Rheinbogen. Dabei handelt es sich zum Teil um rekultivierte Kies-Sand-Abgrabungsbereiche, die ueberwiegend wieder als Gruenland genutzt werden. Die ehemaligen Kiesweiher sind mit Ausnahme dreier altarmaehnlicher Restgewaesser verfuellt. Am N-Rand eine 300 m lange Flutrinne mit Anbindung an den Rhein nur noch bei Hochwasser. Auf der Sohle mehrere z.T. nur temporaere, seichte Gewaesser, von Flutrasen, Zweizahnfluren und Rohrglanzgras- roehricht umgeben. Noerdlich schliesst daran eine ca. 2 ha grosse Weidenanpflanzung (etwa 3- 5 m hohes, geschlossenes Gebuesch) an. Weiter im Sueden eine breite Flutmulde mit 0,9 ha grossem Gewaesser. Wasserfreie Bereiche der Mulde sind mit Uferhochstauden, Rohrglanzgras- und Zweizahnfluren bewachsen. Rheinseits auf Kiesruecken mit steilen Uferboeschungen einige alte Baumweiden und Pappeln. Am Nordufer eine abgelagerte Tuffitplatte, die in Rheinnaehe freigespuelt wurde und in grosse Bloecke auseinandergebrochen ist. Am flachen Ostufer schliessen eine Weidenanpflanzung und extensiv beweidete Flutrasen an. Die uebrigen Weidelgras-Weisskleeweiden im Norden des NSG werden ueberwiegend intensiv beweidet. Das Rheingleitufer im Westen besteht aus 20 - 50 m breiten Sand- und Kiesbaenken, die ueberwiegend vegetationsfrei sind, stellenweise eine schuettere Pioniervegetation mit Spitzklettenfluren tragen. Der groesste Teil des hoehergelegenen Rheinufers mit tlw. alten Kiesbaenken wird von ausgedehnten Queckenfluren und Hochstaudenfluren eingenommen. Am Suedrand des Rheinbogens ist eine sandig-lehmige, 2 m hohe Abbruchkante zum Rhein erhalten. Der Unterhangbereich mit waermeliebenden Fluren und lueckiger Ruderalvegetation wird in die extensive Beweidung mit einbezogen. Zwischen altem und neuem Rheindamm suedlich Mehrum eine aufgelassene Kiesgrube mit Anschluss zum Rhein im Bereich des ehemaligen alten Dammes. Der Abgrabungsbereich wird durch einen Damm in einen groesseren "Flachwasserbereich" im W und in einen kleineren See mit vegetationsfreien Kiesbaenken im O geteilt. Der Flachwasserbereich weist "Spuelfeldcharakter" auf und ist stellenweise mit niedrigwuechsigen Pionier- und Uferfluren besiedelt. Die Grubenraender sind steil (teilweise fast senkrecht). Der aufgeschuettete Wall am Westrand ist mit Ruderalfluren bewachsen. Der noerdlich anschliessende Deich wird von Schafen beweidet. Westlich der Abgrabung finden sich Hecken- und Obstwiesenreste entlang des ein bis zwei Meter hohen, alten Dammes, dessen suedlich exponierte Boeschung mit Steinen befestigt ist. Hier hat sich eine artenreiche, teils thermophile Staudenflur angesiedelt. Auf der Dammkrone entwickelte sich ein lueckiger Gebueschsaum. Nach Westen hin gehen die Gebuesche in eine Pappel-Weidengruppe ueber. Daran schliesst eine Brachflaeche mit Gebueschen und Laubholzpflanzungen an. Hier befinden sich einige verfallene, von Holunder und Neophyten ueberwucherte, militaerische Unterstaende. Die noerdlich des Deiches ausserhalb des NSG anschliessenden Gruenland- und Ackerflaechen sind genehmigte Abgrabungsflaechen. Das Steilufer im Rheinbogen bei Mehrum enthaelt eine der letzten natuerlichen Abbruchkanten am unteren Niederrhein. Das Gebiet gehoert zum Feuchtgebiet internationaler Bedeutung Unterer Niederrhein gemaess RAMSAR-Konvention. Im Gebiet kommen folgende Par. 62-Biotoptypen vor: - naturnahe, unverbaute Fliessgewaesserabschnitte (FO2) - Nass- und Feuchtgruenland (EE3) - Magergruenland (ED0) - Auenwald (BE2). |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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