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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Mumbecker Bach (WES-070)

Objektbezeichnung:

NSG Mumbecker Bach

Kennung:

WES-070

Ort: Hamminkeln
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 23,20 ha
Offizielle Fläche: 23,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20a), b) und c) LG

- Zur Erhaltung,Herstellung und Wiederherstellung eines in weiten Teilen maeandrierenden
Bachtales und seiner charakteristischen Biotoptypen und Lebensgemeinschaften, insbesondere
- Zur Erhaltung eines Lebensraums mit besonderer Bedeutung fuer gefaehrdete Tierarten, v.a
Libellenarten (Gebaenderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und Zweigestreifte Quelljungfer
(Cordulegaster boltonii) sowie Amphibien (Erdkroete, Grasfrosch) und Reptilien
(Blindschleiche),
- Zur Erhaltung des vielgestaltigen und strukturreichen Komplexes aus zahlreichen
Biotoptypen und einer hohen Artenvielfalt,
- Wegen der Bedeutung des Gebietes als Teil des regionalen Biotopverbundes
- Wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der Schoenheit der naturnahen Bachaue
- Wegen der naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Bedeutung
der natürlich gewachsenen Auenböden und des auentypischen Kleinreliefs.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4205-079
Kennung:

BK-4205-079

Objektbezeichnung:

Mumbecker Bach

Link zur Karte: BK-4205-079
Objektbeschreibung: Bachsystem Mumbecker Bach (3 Zufluesse) an der Hauptterrassenkante oestlich von Dingden. In 3 bis 4 m tief eingeschnittener, ca. 30 m breiter Bachaue ueberwiegend maeandrierender Bach (bis 1,5 m breit). Das maessig schnell fliessende Wasser ist im unteren Bereich klar, im oberen rostbraun gefaerbt durch Eisenoxyd. Wassertiefe selten ueber 0,2 m, die Sohle ist sandig-kiesig. Bachaue mit Bachauen-Erlenwald, im noerdlichen Zufluss torfmoosreich. Wegen relativ geringen Basengehaltes des Wassers und Vorhandensein entsprechender Kennarten (z.B. Walzensegge) dem Erlenbruchwald (Carici elongatae-Alnetum, z.T. Sphagnetosum) zuzurechnen. Torfmoosreiche Bachaue im obersten Bereich mit Birken- und Erlenbruch. An trockeneren Stellen im unteren Bereich, sowie am oestlichen Zufluss, wo Bach tiefer eingeschnitten, Eichenwald, z.T. mit Buche, (z.T. Molinia Ausbildung des Quercion robori-petraeae). An den Haengen der Bachaue Eichenwald mit stellenweise groesserem Anteil von Birke und Kiefer sowie Buche (z.T. starkes Baumholz). Stellenweise Naturverjuengung durch Buche. Durch rueckschreitende Erosion des Baches z.T. Schaden und weiterhin Gefahr der Entwaesserung der Bachaue. Landwirtschaftliche, insbesondere Acker-Nutzung im Einzugsgebiet bedingt gewisse Eutrophierung (als Zeiger z.B. Flutender Schwaden und oft dichte, teilweise zersetzte Algenkissen). Biotop insgesamt noch maessig beeintraechtigt, z.T. stark beeintraechtigt. Am Oberlauf des noerdlichen Zuflusses feuchte bis nasse Weide mit flachem Entwaesserungsgraben, der in den Bach muendet. Im Bereich des Grabens viel Wassernabel, dazu kleinere Torfmoos-Bestaende. Im Suedwesten, ausserhalb des Waldes verlaeuft der Bach begradigt, und z.T. uferbefestigt durch Gruenland und eine nicht mehr genutzte, zerfallende Freizeitanlage (ehemaliger "Maerchenwald") mit kleinen Stauwehren, Wasserfaelle, etc.. Angrenzend Garten und weiter durch das angrenzende Wohngebiet verlaufend. Der Mumbecker Bach ist von allen in die Isselebene entwaessernden Baechen der mit der groessten Naturnaehe und groessten Ausdehnung und sollte daher mit Vorrang unter Naturschutz gestellt werden. Im Gebiet sind folgende Biotoptypen nach Par. 62 LG vorhanden: - naturnahe u. unverbaute Bach- u. Flussabschnitte (FM4), - Bruchwald (AC4, AD4), - Auenwald (AC5).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (10,55 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (1,90 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,29 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (9,23 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (0,29 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,20 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,73 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Glänzender Uferläufer (Elaphrus cupreus)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Osmylus fulvicephalus (Osmylus fulvicephalus)
  • Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung einer weitgehend naturnahen
    Bachaue mit Bruch- und Auenwaldbereichen
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Betretungsverbot
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • Jagdausuebung beschraenken
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • keine Aufforstung
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
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