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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Stapelbach (WES-071)

Objektbezeichnung:

NSG Stapelbach

Kennung:

WES-071

Ort: Hamminkeln
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 18,35 ha
Offizielle Fläche: 18,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG

a) Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines naturnahen, maeandrierenden Bachtales
und seiner charakteristischen Biotoptypen und Lebensgemeinschaften, insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Erlenbruchwaelder,
- wegen der gut ausgepraegten Gewaessermorphologie und Naturnaehe des Bachlaufes,
- wegen der Vorkommen gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten, wie Amphibien und Libellen
(u.a. Zweigestreifte Quelljungfer),
- zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensraeumen fuer gefaehrdete Tier- und Pflanzen-
arten, die an offene Trocken- und Feuchtstandorte gebunden sind,
- wegen der Bedeutung des Gebietes fuer den regionalen Biotopverbund,

b) Wegen der naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Bedeutung
der natuerlich gewachsenen Auenboeden und des weitgehend unbeeintraechtigten
geomorphologischen Profils des Bachtales,
c) Wegen der besonderen Eigenart und Schoenheit des naturnahen Bachtales und seiner
Bedeutung fuer das Landschaftsbild.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4205-087
  • BK-4205-088
Kennung:

BK-4205-087

Objektbezeichnung:

Stapelbach

Link zur Karte: BK-4205-087
Objektbeschreibung: Erlenbruchwald in naturnahem Bachtal. Die oft mehrstaemmigen Erlen sind sehr hochwuechsig (20-25 m), mittleres Baumholz (Durchmesser 30-40 cm). Im westlichen Verlauf maeandriert der Bach sehr stark, an seinen Raendern gut wuechsige Frauenfarne und Winkelseggen. Der Bach ist ca. 1 m breit, 0,2 m tief, das Bett ist ueberwiegend sandig oder voller Laub. Der Talboden ist ein Gley aus lehmigem Sand und sandigem Lehm. Die Naehrstoffversorgung ist partiell durch Zufuhr des Drainagewassers (vom Maisacker) kuenstlich stark erhoeht. Eine Umwandlung des Ackers in Gruenland scheint hier erforderlich fuer eine dauerhafte Sicherung des Gebietes. An den Talhaengen steht ein Eichenwald, z.T. auch ein Kiefern- und Fichtenforst mit einer Krautschicht aus abwechselnd Brombeeren, Farnen und Schattenbluemchen. Im Gebiet sind folgende Biotoptypen nach Par. 62 LG vorhanden: - Bruchwald (AC4), - naturnahe u. unverbaute Bach- u. Flussabschnitte (FM4).
Kennung:

BK-4205-088

Objektbezeichnung:

Abgrabung in den Bruener Hoehen

Link zur Karte: BK-4205-088
Objektbeschreibung: Seit laengerer Zeit brachliegende Sand-Trockenabgrabung an der Hauptterrassenkante in dem Hoehenzug "Bruener Hoehen". Das Gelaende ist stark reliefiert, z.T. bis zu 15m hohe, suedlich exponierte Steilhaenge. An den Haengen sehr starke Verbuschung mit Birken, Eichen, Brombeere, Salweide, dazwischen Besenginster. Das Heidekraut ist nur noch in wenigen Exemplaren reliktisch vorhanden. Das westl. Gebiet wird als Strohballen-Miete genutzt. Offen Sandbereiche wie 1989 gibt es nicht mehr. Am Ostrand starke Ruderalisierung durch Beifuss, Rainfarn und Brennessel. Die Trockenrasen sind verschwunden. Das Gebiet ist infolge massiver Eutrophierung und starker Verbuschung extrem bedroht. Auch die feuchte Senke ist verlandet und durch Brombeeren fast vollstaendig ueberwuchert. Auch das Kleingewaesser im NW des Gebietes ist durch Verlandung bedroht. Um den Wert des gesamten Biotopes wieder zu gewinnen, muessen umgehend Entbuschungsmassnahmen eingeleitet werden. Das Gebiet ist im jetzigen Zustand nur noch bedingt schutzwuerdig, der Schutzstatus gemaess Par. 62 LG ist nicht mehr gegeben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (3,26 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (0,95 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (3,16 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,53 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,53 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,64 ha)
  • Magergrünland <ED0> (0,19 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,10 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,11 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Zauneidechse (Lacerta agilis) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schmalblättrige Saatwicke (Vicia angustifolia)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Tausendgüldenkraut (unbestimmt) (Centaurium spec.)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weicher Storchschnabel (Geranium molle)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Gemeine Eichenschrecke (Meconema thalassinum)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Zauneidechse (Lacerta agilis)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung naturnaher Bachtaeler mit Bruchwaldvegetation
  • Erhaltung von Heideresten und Renaturierung von Trockenrasen
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Muellablagerung
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • keine Aufforstung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vegetationskontrolle
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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