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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Quell-Bachsystem Siegewinkelbach (WES-072)

Objektbezeichnung:

NSG Quell-Bachsystem Siegewinkelbach

Kennung:

WES-072

Ort: Schermbeck
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 15,37 ha
Offizielle Fläche: 15,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20a) LG

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung des naturnahen, ganzjaehrig wasser-
fuehrenden Abschnitts des Siegewinkelbaches mit seinen charakteristischen
feuchten bis nassen Biotoptypen und Lebensgemeinschaften, insbesondere
- Zur Erhaltung und Entwicklung des Quellgebietes und naturnahen Abschnittes
des Siegewinkelbaches,
- Zur Erhaltung des Vorkommens von gefaehrdeten Tier- und Pflanzenarten,
vor allem Wasserinsekten, wie z.B. Grosslibellen (Zweigestreifte Quelljungfer),
Stein- und Koecherfliegen sowie Amphibien,
- Wegen der Bedeutung des Gebietes fuer den regionalen Biotopverbund.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4206-039
  • BK-4206-046
Kennung:

BK-4206-046

Objektbezeichnung:

Siegewinkelbach bei Voshoevel

Link zur Karte: BK-4206-046
Objektbeschreibung: Ca. 1,1 km langer Abschnitt des Siegewinkelbachs oberhalb Voshoevel. Der Bach durchfliesst eine geomorphologisch deutlich ausgebildete Bachaue an ihrem Nordrand. Knapp die Haelfte der Bachaue weist im oberen Bereich einen krautarmen Eichen-Buchenwald (geringes bis mittleres Baumholz) auf. Da der Bach hier staerker begradigt und eingetieft ist, ist die Bachaue in diesem Abschnitt verhaeltnismaessig trocken und weist nur noch wenige feuchte Altmaeander mit Relikten der ehemaligen Vegetation auf. In diesem Bereich wurden allerdings noch mehrere Exemplare der Zweigestreiften Quelljungfer beobachtet. Der uebrige Abschnitt der Bachaue weist Gruenland auf bzw. noerdlich grenzt Acker an den Bachlauf an. Von Sueden muenden zwei Seitenmulden in die Bachaue ein, die oestliche weist ein Baechlein auf, welches zu einem Teil am eines neuen Golfplatzes aufgestaut wird. Ein Ueberlauf regelt den Abfluss. Die westliche Mulde besteht aus feuchtem Gruenland. Der Siegewinkelbach ist bis ca. 1,5 m tief eingeschnitten, etwa 2-3 m breit, maeandriert leicht im Osten und ist im Westen begradigt. An den z.T. steilen Ufern stete Vorkommen von Lebermoosen. Die Sohle ist im oberen Abschnitt kiesig-sandig. Die Bachaue im W wurde renaturiert. Im Zuge der Anlage eines benachbarten Golfplatzes wurde der Bach wieder in sein altes Bett rueckverlegt. Die Bachaue wurde verbreitert und abgeflacht, so dass sich z.Zt. breitere Sumpfflaechen entlang der Bachufer befinden und bereits mit Naesse zeigenden Arten schuetter besetzt sind. Dazu wurden zahlreiche Jungerlen gepflanzt. Die Sohle ist im unteren Abschnitt sandig. Im oestlichen Abschnitt sind an der noerdlichen Auenkante durch den Bach hervorgerufene steile Gelaendeabbrueche mit kleinen Hoehlungen sichtbar. Auf den Gelaendekanten im Westen stehen vereinzelt alte, hoehlenreiche Kopfweiden (Brusthoehendurchmesser bis zu 70 cm). Sonst an Parzellengrenzen streckenweise Baumreihen aus Eiche bzw. - an Graeben - Erlen. Das Gebiet sollte insbesondere wegen Eisvogel-Verdachtes faunistisch nachkartiert werden. Ueber die Entwicklungstendenz der renaturierten Bachaue kann 1995 noch keine Aussage gemacht werden, dies ist erst in den kommenden Jahren moeglich. Im Gebiet sind folgende Biotoptypen nach Par. 62 LG vorhanden: - naturnahe u. unverbaute Bach- u. Flussabschnitte (FM5).
Kennung:

BK-4206-039

Objektbezeichnung:

Siegewinkelbach, suedlicher Abschnitt

Link zur Karte: BK-4206-039
Objektbeschreibung: Talmulde eines Zulaufs zum Siegewinkelbach mit naturnahem Charakter. Der Bereich suedlich der Strasse ist ziemlich verschmutzt, er wird von Maisacker umgeben. Die Senke ist ca. 20-30m breit, der maeandrierende Bach je nach Jahreszeit wasserfuehrend, so dass die Senke zeitweise unter Wasser steht. Die Sohle ist steinig-kiesig. Die bachbegleitenden Erlen sind mehrstaemmig (Durchmesser ca. 20cm je Stamm), der Stelzenwuchs deutet auf einen ehemals hoeheren Wasserstand hin. In den Seitenbereichen des Tales staerkeres Vorkommen von Torfmoosen. Das Bachtal noerdlich der Strasse ist eingebettet in einen Buchenbestand mit Kiefern-Ueberhaeltern oestlich (abgetrennt durch einen Wall, ausserhalb der Abgrenzung), wobei sich auf der bachzugewandten Seite des Walls noch eine schmale langgestreckte Fichtenaufforstung befindet und Laerchenforste westlich davon. Am noerdlichen Ende des Erlenbestandes fliesst der Bach durch einen jungen Buchenbestand, kurz bevor er in den Siegewinkelbach muendet. Aufgrund der naturnahen Ausstattung des Gebietes sollte es als NSG ausgeweisen werden. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62 LG-Biotoptypen vor: - naturnaher Bachabschnitt (FM5), - Auenwald (AC5).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (3,10 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (4,51 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,80 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (1,82 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,39 ha)
  • Kopfbaumgruppe <BG2> (0,13 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (7,60 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,30 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Falt-Schwaden (Glyceria notata)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Rispengras (Poa palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Nemoura spec. (Nemoura spec.)
  • Plectrocnemia conspersa (Plectrocnemia conspersa)
  • Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung einer naturnahen Bachaue sowie von
    Feucht- und Fettweiden, als Lebensraum fuer Wasserinsekten und
    Sumpfpflanzen
  • Erhaltung einer fuer Libellen und Sumpfpflanzen wertvollen,
    naturnahen Bachaue
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Hecke anlegen, ergaenzen
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
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