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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Oberer Hollebach (WES-074)

Objektbezeichnung:

NSG Oberer Hollebach

Kennung:

WES-074

Ort: Huenxe
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 15,09 ha
Offizielle Fläche: 15,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Schutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG

a) Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer komplex ausgestatteten Bachaue mit
charakteristischen, naturnahen wie auch einzigartigen, kulturgepraegten Biotoptypen,
insbesondere

- zur Erhaltung eines regional bedeutsamen Grossseggenriedes sowie von Feucht- und
quelligem Nassgruenland,
- wegen der Vorkommen von gefaehrdeten Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
Sumpf-Veilchen (Viola palustris) und Torfmoos (Sphagnum squarrosum) und einer
individuenstarken Population der Zweigestreiften Quelljungfer,
- wegen der Bedeutung des Gebietes fuer den regionalen Biotopverbund,

b) Aus landeskundlichen, naturgeschichtlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
insbesondere wegen der Bedeutung der Grundwasserboeden,
c) Wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der Schoenheit der naturnahen
Bachaue.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4306-0131
Kennung:

BK-4306-0131

Objektbezeichnung:

NSG Oberer Hollebach

Link zur Karte: BK-4306-0131
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst den gut 1,2 km langen Oberlauf des Hollebaches, einschließlich eines von Osten zufließenden Nebenbaches. Der größte Teil des Baches verläuft durch Wald (außerhalb des NSG überwiegend Kiefernforst), Teilbereiche im Norden und Süden verlaufen durch Grünland. Die meist weniger als 50 m breite Bachaue wird zu großen Teilen von Erlen-Auenwald eingenommen. Weitere Bestandteile des sehr gut ausgebildeten Auen-Biotopkomplexes sind der weitgehend naturnahe Bachlauf des Hauptbaches, Bruchwald, ein ausgedehntes Großseggenried sowie Feuchtgrünland. Der von Norden kommende Hauptbach durchfließt zunächst ein grünlandgeprägtes Tal, am Waldrand liegt hier eine nasse, teilweise quellige Grünlandfläche. Innerhalb des Waldes werden Haupt- und Nebenbach auf fast der gesamten Länge von Erlen-Auenwald begleitet. Dieser stockt großenteils auf torfigem Substrat und weist Übergänge zu Erlenbruchwald auf mit Vorkommen u.a. von Torfmoosen und Sumpf-Veilchen. In der Quellregion des Nebenbaches ist kleinflächig Birkenbruchwald vorhanden, an seinem Unterlauf kurz vor Einmündung in den Hauptbach liegt ein ausgedehntes Großseggenried, überwiegend von Waldsimse geprägt. Während der Nebenbach grabenartig am Rand der Aue verläuft, weist der Hauptbach innerhalb des Waldes einen naturnahen, mäandrierenden Verlauf auf. Bemerkenswert ist hier insbesondere das Vorkommen der Zweigestreiften Quelljungfer. Der sehr gut ausgebildete Auen-Biotopkomplex des Oberen Hollebaches und seines Nebenbaches stellt einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche, teils seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar und einen Kernbereich des regionalen Biotopverbundsystems nördlich der Lippeaue. Entwicklungsziele sind Erhalt und Optimierung eines gut ausgebildeten Auen-Biotopkomplexes. Neben dem Erhalt der vorhandenen wertbestimmenden Biotoptypen und Strukturen wären eine extensive Bewirtschaftung des gesamten Grünlandes, eine Renaturierung begradigter Bachabschnitte sowie eine Umwandlung von Nadelforsten in bodenständigen Laubwald wünschenswerte Maßnahmen zur Optimierung des Gebietes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (0,50 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (0,35 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,02 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,86 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,11 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,00 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,35 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,05 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,16 ha)
  • Suempfe (1,02 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,50 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,00 ha)
  • Birkenwald <AD0> (2,00 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (0,35 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (2,00 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,20 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (1,02 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,50 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,70 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,16 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,00 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,11 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung einer gut ausgebildeten naturnahen Bachaue mit Auenwald, Bruchwald, Großseggenried, Feuchtgrünland und naturnahem Bachlauf als Lebensraum für zahlreiche, teils seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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