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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Scholtenbusch (WES-097)

Objektbezeichnung:

NSG Scholtenbusch

Kennung:

WES-097

Ort: Dinslaken
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 57,60 ha
Offizielle Fläche: 58,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a) und c) LG
a) zur Erhaltung und Entwicklung des Waldbereiches, insbesondere
· zur Erhaltung und Entwicklung des Waldbereiches wegen seiner Bedeutung
für den landesweiten und regionalen Biotopverbund
· zur Erhaltung und Entwicklung des Waldbestandes mit gut ausgebildeten,
stark gefährdeten Biotopkomplexen sowie zahlreichen gefährdeten Tierund
Pflanzenarten (Fledermäuse, Amphibien, Insekten, Vögel)
· Erhaltung und Entwicklung der wertvollen Einzelbiotope, insbesondere
der Altholzbestände, Bruch- und Auenwaldbereiche, unverbauten Fließgewässerabschnitte,
Altgewässer und Röhrichte, mit ihren charakteristischen
Lebensraumtypen.
c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit der
Hochwaldbestände und des durch Hangmulden gegliederten Terrassenhangs.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4406-0174
Kennung:

BK-4406-0174

Objektbezeichnung:

NSG Scholtenbusch

Link zur Karte: BK-4406-0174
Objektbeschreibung: Der Scholtenbusch ist ein geschlossenes Laubwaldgebiet im Süden der Rotbachaue. Der kanalisierte Rotbach bildet die Nordgrenze, im Westen grenzen Freizeitanlagen und ein größeres Staugewässer (Rotbachsee) an, im Süden Siedlungsbereiche und im Osten Landwirtschaftsflächen. Das Gebiet ist im Norden auf einer Breite von 250 m der Rotbach-Aue zuzurechnen, hier sind mit einigen naturnahen Altarmen, Erlen-Auenwald, seggenreichem Erlenbruchwald und einem naturnahen Bachabschnitt typische Auen-Lebensräume vertreten, hinzu kommt ein flaches Bergsenkungsgewässer. Das Gelände in der Mitte und im Süden ist als nord- bis westexponierter, durch Hangmulden schwach gegliederter, schwach bis mäßig feuchter Terrassenhang zu charakterisieren (tonreiche Böden über Tertiär-Material). Diese Bereiche werden durch einen naturnahen, alt- und totholzreichen Hallen-Buchenwald geprägt (Periclymeno-Fagetum mit Übergängen zu Maianthemo-Fagetum; BHD 50-90 cm, vereinzelt bis 130 cm). In der Strauchschicht kommt die Stechpalme lokal gehäuft vor, im Unterwuchs dominieren vielfach Adlerfarn oder Brombeere; stellenweise viel Naturverjüngung. Neben altem Buchenwald sind Bereiche mit jüngeren Eichen-, Birken-, Erlen und Fichten-Buchenwald zu erwähnen, kleinflächig in Rotbach-Nähe auch älterer Eichen-Hainbuchenwald. Mehrere Gräben und ein kleiner begradigter Bachlauf sind meist trocken, teilweise auch stärker eingetieft. Der Scholtenbusch ist auch als siedlungsnaher Erholungswald von Bedeutung. Das Waldgebiet im Südwesten der Kirchheller Heide (Hiesfelder Wald) ist als Kernelement des regionalen Wald-Biotopverbunds von herausragender Bedeutung. Entwicklungsziele sind die Erhaltung und Förderung der bodenständigen, naturnahen Laubwälder, sowie die Optimierung und Förderung aller Auen- und Feuchtlebensräume (naturnahe Still- und Fließgewässer, Auen- und Bruchwald) u.a. durch Bach- bzw. Graben-Anstau und durch Wiedervernässung stau- und quellfeuchter Hangbereiche.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (42,24 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (1,03 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (8,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,78 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,59 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,13 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,56 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,23 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,05 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,59 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (39,00 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (3,24 ha)
  • Eichenwald <AB0> (1,57 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (5,40 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,03 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,55 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,23 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,56 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (1,08 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,35 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,17 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,21 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (0,18 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,13 ha)
  • Graben <FN0> (0,08 ha)
  • Bergsenkungsgewässer <FR0> (0,41 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines großflächig naturnahen und strukturreichen Laubwaldes im Bereich der Rotbachaue mit altholzreichem Buchenwald, Auen- und Bruchwald, Altarmen und einem abschnittsweise naturnahem Bachlauf , u.a. als Lebensraum für zahlreiche, teilweise gefährdete Tier- und Pflanzenarten und als Kernelement des Wald-Biotopverbunds im Südwesten der Kirchheller Heide (Hiesfelder Wald)
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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