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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Issumer Fleuth <WES> (WES-098)

Objektbezeichnung:

NSG Issumer Fleuth <WES>

Kennung:

WES-098

Ort: Kamp-Lintfort
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 31,44 ha
Offizielle Fläche: 32,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2013
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 23, Abs. 1, Satz 1und 3
BNatSchG

1. zur Erhaltung und Entwicklung eines gut strukturierten, feuchten Niederungszuges,
insbesondere

· zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen, grünlandgenutzten Niederungszuges
wegen seiner Bedeutung für den regionalen und lokalen Biotopverbund

· zur Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Zustandes der Fließgewässer und der
angrenzenden Feuchtwiesen und -weiden sowie Bruchwälder wegen ihrer Bedeutung für
gefährdete Tier- und Pflanzenarten

· zur Erhaltung der hohen strukturellen Vielfalt des Raumes, insbesondere der Hecken und
Kopfbäume, wegen ihrer Bedeutung für gefährdete Tier- und Pflanzenarten (z.B. Steinkauz)

· zur Erhaltung und Entwicklung der wertvollen Einzelbiotope, insbesondere des Nass- und
Feuchtgrünlandes und der Röhrichte, mit ihren charakteristischen Lebensraumtypen

3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des
reich strukturierten Biotopkomplexes und dessen Bedeutung für das Landschaftsbild.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4404-0011
Kennung:

BK-4404-0011

Objektbezeichnung:

Issumer Fleuthaue bei Gohrbenden

Link zur Karte: BK-4404-0011
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen knapp 2 km langen, langgestreckten Abschnitt der Issumer Fleuth-Niederung zwischen den Waldgebieten "Niederkamp" und "Mönchschall" nordöstlich von Hoerstgen. Die Aue wird überwiegend als Weidegrünland genutzt und stellenweise durch Kleingehölze gegliedert. Die 150 bis 200 m breite Niedermoorrinne setzt sich nach Nordwesten mit dem NSG "Torfkuhlen Brücker Heide" auf Klever Kreisgebiet fort, südlich angrenzend durchfließt die Issumer Fleuth die umgebrochene und großflächig als Maisacker genutzte Niederung. Im Norden grenzen Siedlungsbereiche und Wochenendgründstücke an. Bergbaufolgen haben offenbar zu Grundwasserabsenkungen in großen Teilen des Gebiets geführt. Der 1,5-2 m breite, langsam fließende Bach mit meist sandig-kiesigem Sohlsubstrat ist stark begradigt und bis über 1 m eingetieft, weist aber fast überall naturnahe Elemente wie Röhrichtufer und Wasservegetation auf. Der Bachlauf wird durchgehend von älteren, baumhöhlenreichen Kopf-Weidenreihen sowie von erlen- und eschenreichen Ufergehölzsäumen gesäumt. Die Bachniederung wird weit überwiegend von Dauer-Weidegrünland eingenommen, vereinzelt auch von Mähwiesen sowie einem größeren Maisacker. Das Grünland wird von Baumgruppen, Hecken, Gebüschen und wenigen alten Einzelbäumen nur lokal etwas stärker strukturiert. Die wichtigsten Entwicklungsziele sind eine naturnahe Umgestaltung des Bachlaufs sowie neben einem Umbruchsverbot die Entwicklung von extensiv genutztem, artenreichem Dauergrünland. Eine Wiedervernässung des Gebiets nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus ist anzustreben. Das Gebiet sollte als Naturschutzgebiet sichergestellt werden. Die Issumer Fleuthaue bei Gohrbenden ist als teilweise strukturreicher Niederungsabschnitt und als Vernetzungsbiotop zusammen mit den nördlich und westlich sich fortsetzenden wertvollen Fleuth-Auenbereichen auch für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (22,44 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Röhrichte (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,01 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,34 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,80 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,20 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,03 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,55 ha)
  • Kopfbaum <BG3> (0,02 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,04 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,28 ha)
  • Fettweide <EB0> (22,15 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (0,10 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,40 ha)
  • Acker <HA0> (2,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Abschnitts der Issumer Fleuth-Niederung mit teilweise strukturreichem Weidegrünland als Vernetzungsbiotop und als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Grundwasserabsenkung
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Rodung
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Wiedervernaessung
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