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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Krutscheid (W-003)

Objektbezeichnung:

NSG Krutscheid

Kennung:

W-003

Ort: Wuppertal
Kreis: Wuppertal
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 10,81 ha
Offizielle Fläche: 10,82 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1937
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des ca. 11 ha großen Naturschutzgebietes
erfolgt gemäß § 20 a, b und c LG NRW, insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung des vorhandenen Biotopkomplexes als Refugial- und Regenerationsraum für an Kalkbuchenwälder, Obstwiesen und Feuchtstandorte gebundene Tier- und Pflanzenarten
- Erhalt und Entwicklung des Strukturreichtums des Waldkomplexes aus Altholzbeständen mit hohem Tot- und
Altholzanteil, reicher Kraut- und Strauchschicht und lichten Niederwaldbeständen
- zur Entwicklung der ehemals vorhandenen kleinklimatisch begünstigten, buchtigen Waldsaumbiotope mit Trockenrasenstrukturen am Südwestrand der Fläche
- Erhalt des Feucht- und Nassgrünlands mit Quellbach und Kleingewässern, Feuchtbrachen und den begrenzenden
Heckenstrukturen, der frischen bis trockenen Grünlandbereiche im Übergang zu den Waldflächen
- aus erdgeschichtlich/ geologischen Gründen und wegen der besonderen Eigenart der kulturhistorisch bedeutsamen
Strukturen mit Karstrelief (Dolinen) im Massenkalk, durch historische Kleinabgrabung überformt, Bachschwinden,
Gesteinsaufschlüssen Streuobstwiese mit Hochstammobst
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-W-00001
Kennung:

BK-4708-0006

Objektbezeichnung:

NSG Krutscheid

Link zur Karte: BK-4708-0006
Objektbeschreibung: Gebietsbeschreibung: Das Naturschutzgebiet "Krutscheid" befindet sich im Ortsteil Wuppertal-Vohwinkel östlich der Justizvollzugsanlage und setzt sich aus zwei Teilgebieten zusammen: einem südlichen, laubwalddominiertem Bereich und einem nördlich gelegenen, durch das Tälchchen des Simonshoferbaches mit begleitenden Kleingewässern und zumeist linearen Gehölzstrukturen strukturierten, offenlandgeprägten Bereich aus Obstwiesen und -brachen, frisch- feuchtem Grünland inkl. Brachestadien und einem waldartigem Feldgehölz. Südteil: Die Waldfläche in dem welligen und teilweise durch Trichtereinbrüche stark reliefierten Dolingengelände ist unterschiedlich strukturiert. Es überwiegen sekundäre Eschen-Mischwälder, nur randlich sind noch die hier typischen Buchen- und Buchen-Mischwälder mit tlw. beachtlichen Alt- und Totholzanteilen erhalten geblieben. Hier ist auch der FFH-Lebensraumtyp Waldmeister-Buchenwald ausgeprägt. Die Waldbodenflora enthält noch zahlreiche kalkbuchenwaldtypische Arten wie z.B. Sanikel und Wald-Bingelkraut. Kleinflächig sind unterschiedlich zusammengesetzte Laubmischwälder ausgebildet, z.B. mit dominierender Hainbuche, im westlichen Bereich stocken kleinere Bestände mit nichtheimischen Robinien. Kleinflächig sind niederwaldartige Bestände ausgeprägt. Die teilweise inmitten der Waldflächen hoch aufragenden Kalkfelsen sind infolge der schattigen Lage moosreich und weisen tlw. typische Farnvegetation mit Braunstieligem Streifenfarn auf. Teilweise sind sie von Brombeeren überwachsen. Östlich an die Waldfläche grenzen Garten und Gartenbrachen an. Nordteil:Das Gebiet wird überwiegend von einer gut gepflegten Obstwiese mit größtenteils mittelalten, hochstämmigen Apfelbäumen eingenommen, hinzu kommen einige halb- und niederstämmige Obstbäume. Abgängige Bäume wurden durch Nachpflanzungen ersetzt. Nördlich der Obstwiese schließen sich auf einer Böschung Haselgebüsch, Gehölzstreifen aus Eschen sowie ein Waldrand aus Hainbuche und Stechpalme an und grenzen die Obstwiese von dem hier in Ost-West-Richtung verlaufenden Tälchen des Simonshofer Baches ab. Im Bereich des Baches wurden drei Kleingewässer angelegt, die tlw. stark verlandet sind (mit Flutrasen aus Weißem Straußgras, Wasser-Schwaden), teilweise mit Wasserlinsendecken überzogen sind. Bachbegleitend verlaufen schmale Streifen von Rohrglanzgras-Röhricht. Weiter nördlich schließen sich eine hangsickergespeiste feuchte Wiese mit abgängigen einzelnen Obstbäumen sowie Gebüsche, Gehölzstreifen, Hecken und Einzelsträucher an (v.a. Hasel, Esche, Hainbuche und Schlehe). Im Osten befindet sich eine zunehmend verbrachende Feuchtwiese sowie ein Brombeergebüsch mit aufkommendem Eschenwald. Der nach Norden abknickende Verlauf des Simonshofer Bach ist durch den ca. 2 m tiefen Einschnitt auch im angrenzenden Wald noch gut zu verfolgen. Im laubgefüllten, lehmigen Bachbett verläuft ein ca. 0,5 m breites Rinnsal. Westlich hiervon befinden sich ein Feldgehölz mit sehr starkem Buchen-Altholz sowie mit Eichen und Hainbuchen. Zum Gebiet liegen in tlw. etwas abweichenden Flächenabgrenzungen Gebietsbeschreibungen vor, z.B. bei Kunick et al. (1993) , Stieglitz (1992), Hild, J. (1968) und bei verschiedenen Berichten der Biologischen Station Mittlere Wupper (z.B. Untersuchung von Biotopen im Stadtgebiet von Wuppertal 2003 im Auftrag der Stadt Wuppertal), etc. Wertigkeit: Beim Dolinengebiet Krutscheid handelt es sich um eine geologisch kulturhistorisch und - unter anderem aufgrund der teilweise gut ausgebildeten Krautschicht der Kalkbuchenwälder - vegetationskundlich bedeutsame Fläche innerhalb des Wuppertaler Massenkalkes. Der gut strukturierten Wald/Grünland-Komplex ist von regionaler Bedeutung. Bemerkenswert und von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung ist hierbei insbesonders der hohe Alt- und Totholzanteil in den reliktisch ausgeprägten Buchen- und Buchenmischwäldern. Hauptentwicklungsziele: Erhalt der noch vorhandenen, inselartig ausgeprägten naturnahen Buchenwälder mit ihrer typisch ausgebildeten Kalkflora und Förderung dieser Waldgesellschaft durch geeignete Entwic

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (1,56 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (3,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,26 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,26 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,12 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,36 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,07 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,26 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (2,85 ha)
  • Robinienmischwald <AN1> (0,18 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,07 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AQ4> (0,07 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,16 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,07 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,07 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,48 ha)
  • Hecke <BD0> (0,46 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,03 ha)
  • Schnitthecke <BD5> (0,02 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,09 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,10 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,30 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,20 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,00 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,00 ha)
  • Bach <FM0> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,02 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (0,04 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,37 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (1,26 ha)
  • Trittrasen, Rasenplatz, Parkrasen, Sportrasen <HM4> (0,02 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,86 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Farnähnliches Starknervmoos (Cratoneuron filicinum)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Garten-Birnbaum (Kulturform) (Pyrus communis s.str.)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hartriegel (unbestimmt) (Cornus spec.)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Knackelbeere (Fragaria viridis)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Mispel (Mespilus germanica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Scharfer Hahnenfuss Sa. (Ranunculus acris agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schneeball (unbestimmt) (Viburnum spec.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sommerflieder (unbestimmt) (Buddleja spec.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Lieschgras Sa. (Phleum pratense agg.)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwergmispel (unbestimmt) (Cotoneaster spec.)
  • Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica)
Tierarten:
Schutzziele:
  • gemaess Paragraph 20a, b, c LG NRW (s. Landschaftplan Wuppertal West)
    -Erhaltung und Entwicklung des vorhandenen Biotopkomplexes als Refugial- und Regenerationsraum für an Kalkbuchenwälder, Obstwiesen und feuchtstandorte gebunden Tier- und Pflanzenartehn
    - Erhaltung und Entwicklung des Strukturreichtums des Waldkomplexes aus Altholzbeständen mit hohen Tot- und Altholzanteil, reicher Kraut- und Strauchschicht und lichten Niederwaldbeständen
    - zur Entwicklung der ehemalsvorhandenen kleinklimatisch begünstigten buchtigen Waldsaumbiotopen mit Trockenrasenstrukturen am Südwestrand der Fläche
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen (Ausbreitung Japanischer Staudenknöterich)
  • Feuerstelle (SP)
  • Florenverfaelschung (Eindringen von Bambus aus Gartengrundstücken)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Trampelpfad (SP)
  • Trittschaeden (SP)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • entkusseln, entbuschen
  • Erholungsverkehr lenken
  • Horst- und Hoehlenbaeume erhalten, sichern
  • lebensraumtypische Baumarten foerdern
  • maehen oder beweiden
  • Neophyten beseitigen
  • nicht lebensraumtypische Gehoelze entnehmen
  • Teilentschlammung
  • Wiederherstellung eines Offenlandbiotops durch Waldentfernung
  • Zurueckdraengen nicht bodenstaendiger Gehoelze
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